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Frauen jagen Taliban

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RoterTeufel

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Tabubruch in Afghanistan
Frauen jagen Taliban


Afghanische Soldatinnen bei den Spezialkräften

Wenn Lena Abdali (23) ihren Dienst antritt, trägt die junge Afghanin eine ungewöhnliche Arbeitskleidung: Auf dem traditionellen Kopftuch sitzt ein Helm, statt eines weiten Gewandes zieht Lena eine Kampfuniform an. Ihr Job: Sie hilft bei der Jagd auf Taliban-Terroristen.

Es ist ein Tabubruch in Afghanistan. Frauen, die an der Seite ihrer männlichen Kollegen Armeedienst leisten, sind gesellschaftlich noch immer nicht akzeptiert. Dennoch werden immer mehr weibliche Spezialkräfte ausgebildet. Die Zeit drängt, die internationalen Truppen wollen in 23 Monaten abziehen. Die Taliban werden bleiben!

„Wenn Männer diesen Dienst ausführen können, warum dann nicht auch Frauen“, fragt Lena Abdali. Sie gehörte 2011 zu den ersten Frauen bei der Spezialeinheit, die bei nächtlichen Hausdurchsuchungen Taliban-Nester ausheben soll.

Etwa 1000 Frauen sind derzeit in der Armee, die insgesamt eine Truppenstärke von 195 000 hat.

Aus Sicherheitsgründen hat Abdali vielen Familienmitgliedern nichts von ihrer Arbeit erzählt. Die 23-Jährige betont aber auch, wie stolz sie sei, einen Dienst zu erfüllen, der für ihr Vaterland wichtig sei.

Die nächtlichen Hausdurchsuchungen bergen gleich mehrere Probleme: Präsident Hamid Karsai lehnt den alleinigen Einsatz von ausländischen Truppen ab. Derzeit gehen US-Soldaten und ihre afghanischen Kollegen gemeinsam vor.

Für männliche Soldaten ist es jedoch tabu, Frauen nach Waffen oder Sprengstoff abzutasten. Oder schlicht rauszufinden, ob sich nicht doch ein Mann unter dem Tschador versteckt hat.

Lena Abdali und ihre Kolleginnen müssen bei solchen Einsätzen darauf achten, dass Frauen und Kinder unverletzt bleiben, gleichzeitig aber extreme Vorsicht wegen der Gefahr eines Selbstmordanschlags walten lassen.

Solche Einsätze werden gründlich trainiert, inklusive Schusswechseln und Stürmung der Gebäude. Schauspieler übernehmen die Rollen der Familien.

Auch bei eisigen Temperaturen wurde ein 30-köpfiges Team erst kürzlich wieder in einem Trainingszentrum bei Kabul gedrillt.

„Frauen müssen ihren Mut und ihre Kraft zeigen, indem sie diese Pflicht genauso wie die Männer erfüllen“, brüstet sich Lena Abdali.

Agha Sharin Noori, ein Kollege, der seit zweieinhalb Jahren bei den Spezialkräften dient, lobt die Frauen in der Armee: „Bei einem Einsatz brauchen wir unsere Schwestern genauso wie unsere Brüder.“
 
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