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Surfende Senioren

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RoterTeufel

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Dank Smartphones
Surfende Senioren


Stuttgart - Mit einem Smartphone ist man immer auf dem Laufenden, was Freunde und Familie gerade so machen. Auch immer mehr Senioren entdecken die digitale Welt für sich und wollen mitsurfen. Noch nimmt mit ­zunehmenden Alter der Anteil der Smartphone-Besitzer stark ab. Wie der Branchenverband Bitkom mitteilte, hat nur jeder Vierte zwischen 50 und 64 Jahren ein solches Mobiltelefon.

Der Markt für Handys und Tablet-PCs für ältere Menschen wird aufgrund der demografischen Entwicklung immer größer werden. Hersteller und Anbieter stehen vor der Aufgabe, den verschiedenen Anforderungen gerecht zu werden. Bisher haben sich die Unternehmen noch nicht auf das Marktpotenzial eingestellt, da es wenig attraktive Angebote für die einzelnen Zielgruppen gebe, meint Andreas Gentner von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte. Den Vermarktungskonzepten für die ältere Zielgruppe attestiert er ein Schattendasein. Doch bereits jetzt weise die Gruppe der älteren Nutzer die prozentual höchste Zuwachsrate in der Mobilfunkbranche auf. Deloitte spricht von 26 Millionen potenziellen ­Kunden.

Der schwedische Hersteller Doro hat bereits Smartphones entwickelt, die den Wünschen und Ansprüchen entsprechen sollen. Doro wirbt vor allem mit der einfachen Bedienbarkeit der Telefone. Außerdem mit deutlich hörbaren Klingeltönen, Hörgeräte-Kompatibilität, leichter Menüführung und einer Notruftaste der sogenannten Seniorenhandys.

Seniorenhandys mit robuster Bauart und veränderbaren Schriftgrößen

Die Telekom reklamiert für sich, erkannt zu haben, dass ältere Bürger eine wichtige Zielgruppe darstellen. „Mit speziellen Angeboten, Diensten, Serviceleistungen und Schulungen wird diese Gruppe angesprochen“, sagt Maud Pagel von der Deutschen Telekom. Um herauszufinden, welche Anforderungen ältere Menschen an Handys und Tablet-PCs haben, arbeite das Kommunikationsunternehmen mit verschiedenen Seniorengruppen und Experten zusammen. Selbstverständlich verkaufe die Telekom auch die sogenannten Seniorenhandys. Handyhersteller Nokia unterteilt seine Produktpalette nicht nach Altersgruppen, sondern nach den Anforderungen der Kunden. Die Handys bieten frei stehende Tasten und sollen sich durch leicht verständliche Bedienung auszeichnen. Auch eine robuste Bauart und veränderbare Schriftgrößen sollen Senioren ansprechen. Der südkoreanische Hersteller Samsung baut darauf, dass sich moderne Smartphones und Tablet-PCs individuell anpassen lassen. Damit seien sie auch ideal für ältere Nutzergruppen geeignet.

Wenn man von älteren Nutzergruppen spricht, darf man diese nicht auf einen typischen Senior reduzieren. Die Gruppe 55 plus umfasst Menschen mit verschiedenen Lebensstilen, Erfahrungshintergründen und Ansprüchen. Wer in der Arbeitswelt schon mit dem Thema Internet und Handy zu tun hatte, nutzt auch in seiner Freizeit diese Medien. Neue Geräte und Produkte sind für diese Gruppe sehr attraktiv. Der (N)onliner-Atlas, eine Studie zur Internetnutzung in Deutschland, zeigt, dass bei 60- bis 69-Jährigen rund 60 Prozent mit dem Umgang des Internets vertraut sind, während die Generation 70 plus nur zu 28 Prozent weiß, was man mit Laptop und Tablet-PC anfangen kann. Experten charakterisieren diese Gruppe als passiv, da sie die Entscheidung für ein Handy oder Smartphone selten selbst trifft. In den meisten Fällen kaufen Familienangehörige die Geräte.

Viele Informationen nur noch über Internet zugänglich

Auch Jutta Croll von der Stiftung Digitale Chancen weiß von den unterschiedlichen Bedürfnissen und Anforderungen älterer Menschen. „Bei Internetkursen für Senioren gibt es einen Glaubenskrieg, was besser ist: junge Menschen als Lehrer oder Senioren“, sagt Croll. Abseits der unterschiedlichen Ansichten sei es aber wichtig, in den Internet- und Computerkursen immer auf die individuellen Fragen einzugehen. Wer noch nie Kontakt mit dem Thema hatte, tue sich mit Gleichaltrigen aber leichter. „Die Hemmschwelle für Fragen ist einfach niedriger“, sagt Croll.

Und der Umgang mit dem Internet wird immer wichtiger. Viele Informationen sind nur noch über das Internet zugänglich. Es stimme, dass viele Ältere abgeschnitten seien. „Dabei muss es in der digitalen Gesellschaft Chancengleichheit für alle geben“, sagt Croll. Wenn Banken Kurse für die Bedienung des Online-Bankings geben, dann tun sie das nicht „aus Liebe zu den Senioren“, sondern weil man dadurch Personal am Schalter einsparen kann.

„Viele ältere Menschen fühlen sich von den klassischen Computern abgeschreckt“

Wie einfach der Zugang zum Internet sein kann, zeigen die Tablet-PCs. Sie sind leicht zu bedienen, und es müssen keine Kabel verlegt werden.

„Viele ältere Menschen fühlen sich von den klassischen Computern abgeschreckt. Die Bedienung von Maus und Tastatur fällt oft schwer. Da ist der spielerische Umgang zum Beispiel mit einem Tablet-PC attraktiver und leichter zu bewältigen“, sagt Croll.

Doch nicht nur die Angst vor dem großen grauen Kasten hält ältere Menschen von Computern fern. „Die Altersarmut vieler ist auch zu bedenken. Computer, Tablet-PCs und Smartphones sind teuer. Wenn man wenig Geld hat, spart man lieber für anstehende Reparaturen“, sagt Agnes Boeßner von der Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros.
Die Stiftung Warentest hat im Heft 2/2013 verschiedene Seniorenhandys anhand von Sprachqualität, Handhabung und Stabilität getestet. Auch zwei Smartphones wurden auf ihre Seniorentauglichkeit ­geprüft.
 
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