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Aufstand gegen Boni-Bremse

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RoterTeufel

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U will Bankern an die Prämien
Aufstand gegen Boni-Bremse


Kann Brüssel die Zocker wirklich zähmen oder ziehen die Gier-Banker einfach weiter

Das schmeckt Europas Banker ganz und gar nicht!

Die Europäische Union ist sich im Grundsatz einig: Die Prämien für Spitzenbanker bekommen eine Obergrenze. Heißt: Boni-Bremse für Zocker – ab 2014. Ein Schock für die Branche und die Banker gehen jetzt auf die Barrikaden!

Der EU-Deal: Die Prämien für Banker werden im Regelfall auf die Höhe des Fixgehaltes gedeckelt, nur mit Zustimmung der Hauptversammlung ist das doppelte drin.

Bislang streichen Spitzenbanker bis zum Zwanzigfachen und noch mehr ihrer jährlichen Bezüge ein.

Die Einigung, die in den kommenden Wochen noch von Finanzministerrat und Parlamentsplenum bestätigt werden muss, ist ein großer Erfolg für die Volksvertreter.

Sie sehen in den üppigen Prämien das Motiv für die hohe Risikobereitschaft vieler Banker, die viele Geldhäuser in den Ruin getrieben hat.

Branche auf den Barrikaden

Die große Sorge der Banken: Spitzen-Banker packen ihre Koffer und ziehen dorthin, wo sie weiterhin fürstlich belohnt werden.

Der Präsident des privaten Bankenverbandes, Andreas Schmitz, warnte in der WELT, dass europäische Banken im internationalen Wettbewerb zurückfallen könnten.

Unter Schock stünden vor allem die britischen Banken. Vor allem am Finanzplatz London waren bislang Traum-Boni durchaus an der Tagesordnung.

So schreibt der englische „Guardian“, eine Begrenzung der Boni sei eine Bevormundung der Eigentümer. Laut dem Londoner Bürgermeister Boris Johnson ist die EU-Entscheidung ein Geschenk an New York, Singapur oder auch Zürich. Und er zürnt über eine „selbstzerstörerische Politik der EU”.

Kann Brüssel die Zocker zähmen?

→ Wer bekommt eigentlich Boni und warum?

Vor allem Investmentbanker.

Wer an den Kapitalmärkten das große Rad dreht, wird oft mit üppigen Prämien belohnt.

Ein inzwischen gefeuerter Zinsspekulant der Deutschen Bank häufte 80 Millionen Euro Bonusansprüche für das Jahr 2008 an. Ihm stand per Vertrag ein fester Prozentsatz der von ihm erzielten Spekulationsgewinne zu. Die Hälfte der Rekordsumme behielt die Bank ein, weil gegen den Mann wegen der Manipulation des Referenzzinses Libor ermittelt wird.

Dass Investmentbanker deutlich mehr verdienen als die Chefs eines Konzerns, ist keine Seltenheit.

→ Welche Grenzen setzt die EU für Banker-Boni?

Der Bonus darf künftig im Normalfall nicht höher sein als das Grundgehalt.

In Ausnahmefällen können die Banken ihren Top-Leuten eine Prämie in doppelter Höhe des Grundgehalts zahlen. Dem müssen jedoch die Eigentümer der Bank zustimmen, bei börsennotierten Instituten in einer Hauptversammlung.

Eine absolute Grenze für Boni ist aber nicht vorgesehen – je höher das Festgehalt eines Bankers, desto höhere Prämien sind möglich.

Die EU ist nach eigener Einschätzung mit diesen Regeln internationaler Vorreiter.

→ Wie sieht es im internationalen Vergleich aus?

Jahrelang argumentierte die deutsche Industrie, sie müsse bei der Bezahlung ihres Spitzenpersonals mit dem Ausland Schritt halten, um nicht die besten Köpfe zu verlieren. Inzwischen gehören Deutschlands Top-Manager zu den Spitzenverdienern unter Europas Unternehmenschefs.

Das zeigt eine Studie des Beratungshauses ECGS, dessen Partner unter anderen die DSW ist.

Für das Jahr 2011 kassierten Konzernlenker in Deutschland demnach im Schnitt 4,3 Millionen Euro. Besser dran waren nur ihre britischen Kollegen, die knapp ein Viertel mehr erhielten.

Von US-Verhältnissen ist das noch weit entfernt. Nach aktuellsten Daten des New Yorker Rechnungshofs kam ein Finanzprofi an der Wall Street 2011 im Schnitt auf ein Gesamteinkommen von 363 000 Dollar (277 000 Euro). Damit verdiente ein Banker mehr als fünfmal so viel wie ein anderweitig Beschäftigter in der Privatwirtschaft der Stadt.

→ Was haben Boni mit der Finanzkrise zu tun?

Boni gelten als Mitauslöser der Krise, weil sie Banker zu Risiken verleiteten.

Von einem „falschen Anreizsystem” sprach kürzlich Bundesbankvorstand Andreas Dombret. Hochrangige Manager sprechen inzwischen selbst von der notwendigen Rückkehr zu einer „Kultur des Maßhaltens”.

→ Was hat sich bisher schon geändert?

Viele Banken strecken die Auszahlung von Boni heute länger. Das soll den Anreiz für waghalsige Zockereien nehmen.

Zugleich zahlen die Institute oft – etwa in den USA – höhere Festgehälter.

Das Thema erfasst auch andere Branchen: Der Autobauer Volkswagen kappte kurzfristige Boni für die Chefs. VW-Chef Martin Winterkorn bekommt für 2012 rund 14,5 Millionen Euro – möglich gewesen wären bis zu 20 Millionen Euro.
 
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