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Müssen die Chefs jetzt auch bei uns bluten?

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RoterTeufel

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Schweizer schieben Gehalts-Exzessen Riegel vor
Müssen die Chefs jetzt auch bei uns bluten?


Das JA der Schweizer zur Regulierung der Millionengehälter von Managern hat auch die Debatte in Deutschland neu entfacht.

Während sich Politiker der Opposition und der Regierungskoalition zustimmend äußerten, sehen Wirtschaftsexperten die geplanten Eingriffe bei den Managergehältern skeptisch.

Mehr als zwei Drittel der Schweizer stimmten am Sonntag für die „Volksinitiative gegen die Abzockerei”, die erreichen will, dass künftig die Aktionäre von Unternehmen über die Gehälter an der Spitze entscheiden.

Ein „Goldener Handschlag” beim Weggang aus einem Konzern und Begrüßungsmillionen vor dem Beginn eines Arbeitsverhältnisses sollen verboten werden.

Pro

In der schwarz-gelben Koalition wird nun doch vor der Bundestagswahl eine Regelung zur Begrenzung von Managergehältern für möglich gehalten. Mit Blick auf die Schweizer Volksabstimmung sagte FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle: „Wir können auch in der Koalition noch vor der Bundestagswahl hier Zeichen setzen.”

„Der Volksentscheid ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um der Abzockerei im Management auch andernorts zu begegnen”, sagte der stellvertretende SPD-Fraktionschef Joachim Poß der „Neuen Osnabrücker Zeitung”. „Das Resultat sollte als Ermutigung für die Einführung der europäischen Richtlinie verstanden werden.”

Zwar könne die Entwicklung in der Schweiz nicht eins zu eins auf Deutschland übertragen werden, sagte Poß. Aber es gehe um den Grundsatz: „Die Menschen akzeptieren dieses perverse Boni-System nicht nur bei Banken, sondern auch in der Realwirtschaft nicht mehr.“

Auch der CDU-Wirtschaftsexperte Michael Fuchs äußerte sich positiv über die Schweizer Initiative.

„Gehaltsentscheidungen der Unternehmen werden so von den Eigentümern, nicht vom Staat getroffen”, sagte Fuchs in BILD. „Die Aktionäre wissen genau, was sie sich leisten können.”

Der finanzpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Gerhard Schick, sagte den Zeitungen der WAZ-Gruppe, die schwarz-gelbe Koalition in Berlin solle dieses Signal ernst nehmen. „Wir brauchen auch in Deutschland stärkere Regeln gegen Gehaltsexzesse.”

Der Wirtschaftsexperte Michael Hüther vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln begrüßte in BILD die öffentliche Debatte. „Aber statt mehr Gesetzen brauchen wir mehr Aufsichtsräte und Vorstände, die selbst Verantwortung übernehmen”, sagte Hüther.

Der IG-Metall-Chef Berthold Huber hatte sich zuletzt in der Diskussion um Millionengehälter für deutsche Spitzenmanager für eine Gehaltsobergrenze stark gemacht. Pauschale Lösungen für alle Unternehmen lehnte Huber dabei jedoch ab.

93 Prozent der BILD.de-Leser sind ebenfalls dafür, Chef-Gehälter zu kappen und besser zu kontrollieren.

Kontra

Der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), Thomas Straubhaar, sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung”, er halte Eingriffe von außen bei den Managergehältern für falsch.

„Aus meiner Sicht müssen sich sowohl der Gesetzgeber wie auch die Öffentlichkeit aus der Lohnfindung in einzelnen privaten Betrieben völlig raushalten”, sagte der Ökonom, der selbst Schweizer ist.

Deutsche Unternehmen verweisen derweil auf das Aktienrecht und den darin verankerten Grundsatz, bei den Gehältern Maß zu halten.

Schweizer schicken Gier-Chefs in den Knast

Die Schweizer Initiative sieht für Verstöße gegen die Neuregelungen Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren sowie hohe Geldstrafen vor.

Es dürfte aber noch mehr als ein Jahr dauern, bis die Regelungen in Kraft treten. Die Regierung muss zunächst einen entsprechenden Gesetzentwurf formulieren und dem Parlament zur Abstimmung vorlegen.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass es den Gegnern der Initiative im Parlament gelingt, die Regeln noch abzuschwächen und mit Ausnahmen zu versehen.
 
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