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- Out 5, 2021
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Causa Rodrigues
„Das Bild, das wir abgeben, ist desaströs“ – Mischo streicht der FLF „Nation Branding“-Subvention
Nach mehreren umstrittenen Vorfällen rund um den Fußballverband FLF findet Sportminister Georges Mischo klare Worte – und streicht der FLF die Subvention des „Nation Brandings“.
„Die rezenten Vorfälle der FLF sind inakzeptabel und ein kommunikationstechnisches Desaster.“ Mit diesen Worten resümierte Sportminister Georges Mischo (CSV) am Dienstagnachmittag in der Chamber die aktuellen Geschehnisse der Luxembuger Fußballwelt in den vergangenen zwei Wochen. Mehrere Abgeordnete äußerten sich kritisch zur Rolle des Verbandes, insbesondere in Bezug auf dessen Sicherheitspraktiken und den Umgang mit Kritik.
Marc Baum von „déi Lénk“ sprach von einer „besorgniserregenden Entwicklung“ innerhalb der FLF. Besonders scharf kritisierte er den Vorfall im Stadion, bei dem Banner von Fans gewaltsam entfernt wurden. „Eine ältere Dame hat sich dabei den Finger gebrochen. Es stellt sich die Frage der Verantwortung“, so Baum. Er verwies auf die Hausordnung des Stade de Luxembourg, laut deren die FLF als Veranstalterin für die Sicherheit aller Anwesenden zuständig ist und nationale wie internationale Vorschriften einzuhalten hat.
„Nur die Spitze des Eisbergs“
Baum und er seien selten einer Meinung, doch „in diesem Fall sind wir es zu 100 Prozent“, sagte der Sportminister. Für ihn sei der Vorfall vom 6. Juni nur die Spitze des Eisbergs. Denn bereits zuvor hatte der Verband für Kritik gesorgt: etwa durch die Nominierung von Nationalspieler Gerson Rodrigues, obwohl dieser wegen häuslicher Gewalt verurteilt worden war. „Es wäre ein kleines Zeichen gewesen, ihn für die beiden Freundschaftsspiele nicht zu nominieren. Man hätte sogar ein deutliches Signal setzen können und ihn für sechs Monate oder ganz suspendieren sollen“, erklärte Mischo.
Ein weiterer kritischer Punkt war der Ausschluss eines Journalisten von einer Pressekonferenz. Laut Mischo sei das mit den Grundprinzipien der Demokratie unvereinbar. „Pressefreiheit ist in Luxemburg ein Pfeiler unserer Demokratie. Es ist inakzeptabel, wenn Journalisten wegen kritischer Fragen ausgeschlossen werden.“ Zudem verurteilte der Minister die verbalen Entgleisungen von FLF-Vertretern, die Mitglieder des Parlaments als „Pseudopolitiker“ bezeichnet hatten.
Minister warnt vor internationalem Imageschaden
Die Ereignisse rund um das Spiel gegen Slowenien bezeichnete Mischo als „d’Kiischt um Kuch“. Er selbst sei bei der Partie anwesend gewesen und habe den Vorfall miterlebt. Er warnte davor, dass man sich international lächerlich mache, wenn Meinungsäußerungen auf diese Weise unterdrückt würden. „Selbst in der Bundesliga werden Banner, die kritisch gegenüber Vereinen sind, nicht mit Gewalt entfernt.“
Als erste politische Konsequenz kündigte Mischo an, der FLF in diesem Jahr keine finanziellen Mittel im Rahmen des „Nation Branding“-Programms zu gewähren. „Ich habe als Sportminister entschieden, die Zuschüsse ‚Nation Branding‘ dieses Jahr nicht zu bewilligen“, sagte er. Diese belaufen sich auf 20.000 Euro – das bestätigte der Minister am Mittwoch gegenüber dem Tageblatt. Diese Mittel sollen das internationale Erscheinungsbild der Nationalmannschaft fördern. „Das Bild, das wir aktuell abgeben, ist desaströs – sowohl im Inland als auch im Ausland“, erklärte der Minister. Dass die Vorfälle sogar in deutschen Medien wie bei Sportschau.de und dem Kicker aufgegriffen wurden, sei ein klares Zeichen, dass der Verband ein Kommunikations- und Führungsproblem habe.
Positiv bewertete Mischo immerhin die Ankündigung der FLF, eine Ethikkommission ins Leben zu rufen. Diese müsse allerdings glaubwürdig besetzt sein. Der Minister forderte, dass mindestens die Hälfte der Kommissionsmitglieder Frauen sein sollten.
Abschließend erklärte Mischo, dass die Sicherheitsmaßnahmen beim Spiel gegen Slowenien formal den UEFA-Vorgaben entsprochen hätten. Die Zahl der Sicherheitskräfte und Polizeipräsenz war im Rahmen. In diesem Punkt habe die FLF keinen Fehler gemacht. „Ich hoffe, dass es jetzt ruhiger wird um die FLF, und dass sie sich auch kritisch selbst hinterfragen“, beendete der Minister seine Rede.
Tageblatt
„Das Bild, das wir abgeben, ist desaströs“ – Mischo streicht der FLF „Nation Branding“-Subvention

Nach mehreren umstrittenen Vorfällen rund um den Fußballverband FLF findet Sportminister Georges Mischo klare Worte – und streicht der FLF die Subvention des „Nation Brandings“.
„Die rezenten Vorfälle der FLF sind inakzeptabel und ein kommunikationstechnisches Desaster.“ Mit diesen Worten resümierte Sportminister Georges Mischo (CSV) am Dienstagnachmittag in der Chamber die aktuellen Geschehnisse der Luxembuger Fußballwelt in den vergangenen zwei Wochen. Mehrere Abgeordnete äußerten sich kritisch zur Rolle des Verbandes, insbesondere in Bezug auf dessen Sicherheitspraktiken und den Umgang mit Kritik.
Marc Baum von „déi Lénk“ sprach von einer „besorgniserregenden Entwicklung“ innerhalb der FLF. Besonders scharf kritisierte er den Vorfall im Stadion, bei dem Banner von Fans gewaltsam entfernt wurden. „Eine ältere Dame hat sich dabei den Finger gebrochen. Es stellt sich die Frage der Verantwortung“, so Baum. Er verwies auf die Hausordnung des Stade de Luxembourg, laut deren die FLF als Veranstalterin für die Sicherheit aller Anwesenden zuständig ist und nationale wie internationale Vorschriften einzuhalten hat.
„Nur die Spitze des Eisbergs“
Baum und er seien selten einer Meinung, doch „in diesem Fall sind wir es zu 100 Prozent“, sagte der Sportminister. Für ihn sei der Vorfall vom 6. Juni nur die Spitze des Eisbergs. Denn bereits zuvor hatte der Verband für Kritik gesorgt: etwa durch die Nominierung von Nationalspieler Gerson Rodrigues, obwohl dieser wegen häuslicher Gewalt verurteilt worden war. „Es wäre ein kleines Zeichen gewesen, ihn für die beiden Freundschaftsspiele nicht zu nominieren. Man hätte sogar ein deutliches Signal setzen können und ihn für sechs Monate oder ganz suspendieren sollen“, erklärte Mischo.
Ein weiterer kritischer Punkt war der Ausschluss eines Journalisten von einer Pressekonferenz. Laut Mischo sei das mit den Grundprinzipien der Demokratie unvereinbar. „Pressefreiheit ist in Luxemburg ein Pfeiler unserer Demokratie. Es ist inakzeptabel, wenn Journalisten wegen kritischer Fragen ausgeschlossen werden.“ Zudem verurteilte der Minister die verbalen Entgleisungen von FLF-Vertretern, die Mitglieder des Parlaments als „Pseudopolitiker“ bezeichnet hatten.
Minister warnt vor internationalem Imageschaden
Die Ereignisse rund um das Spiel gegen Slowenien bezeichnete Mischo als „d’Kiischt um Kuch“. Er selbst sei bei der Partie anwesend gewesen und habe den Vorfall miterlebt. Er warnte davor, dass man sich international lächerlich mache, wenn Meinungsäußerungen auf diese Weise unterdrückt würden. „Selbst in der Bundesliga werden Banner, die kritisch gegenüber Vereinen sind, nicht mit Gewalt entfernt.“
Als erste politische Konsequenz kündigte Mischo an, der FLF in diesem Jahr keine finanziellen Mittel im Rahmen des „Nation Branding“-Programms zu gewähren. „Ich habe als Sportminister entschieden, die Zuschüsse ‚Nation Branding‘ dieses Jahr nicht zu bewilligen“, sagte er. Diese belaufen sich auf 20.000 Euro – das bestätigte der Minister am Mittwoch gegenüber dem Tageblatt. Diese Mittel sollen das internationale Erscheinungsbild der Nationalmannschaft fördern. „Das Bild, das wir aktuell abgeben, ist desaströs – sowohl im Inland als auch im Ausland“, erklärte der Minister. Dass die Vorfälle sogar in deutschen Medien wie bei Sportschau.de und dem Kicker aufgegriffen wurden, sei ein klares Zeichen, dass der Verband ein Kommunikations- und Führungsproblem habe.
Positiv bewertete Mischo immerhin die Ankündigung der FLF, eine Ethikkommission ins Leben zu rufen. Diese müsse allerdings glaubwürdig besetzt sein. Der Minister forderte, dass mindestens die Hälfte der Kommissionsmitglieder Frauen sein sollten.
Abschließend erklärte Mischo, dass die Sicherheitsmaßnahmen beim Spiel gegen Slowenien formal den UEFA-Vorgaben entsprochen hätten. Die Zahl der Sicherheitskräfte und Polizeipräsenz war im Rahmen. In diesem Punkt habe die FLF keinen Fehler gemacht. „Ich hoffe, dass es jetzt ruhiger wird um die FLF, und dass sie sich auch kritisch selbst hinterfragen“, beendete der Minister seine Rede.
Tageblatt