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Roter.Teufel

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Abgestürzte Brasilien-Legende Adriano :
„Ich füllte meinen A**** mit Wodka“


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„Die Leute haben viel Scheiße erzählt, weil sie sich alle geschämt haben. Adriano hat sieben Millionen Euro verdient. Hat er alles für diesen Scheiß aufgegeben?“

Und weiter: „Das habe ich am meisten gehört. Aber sie wissen nicht, warum ich es getan habe“, schreibt Adriano Leite Ribeiro in „Ein Brief an meine Favela“ – erschienen bei „The Players‘ Tribune“. Der 42-Jährige lässt sein Leben ganz transparent Revue passieren.

Adriano Leite Ribeiro, in Europa verkürzt bekannt als Adriano, wurde mit Inter Mailand viermal italienischer Meister. 2004 schoss er Brasilien zur Copa América und wurde zum besten Spieler und Torschützenkönig des Turniers.

Ein Jahr später gelang ihm dasselbe Kunststück beim Confed-Cup in Deutschland. Später wurde er zum Welttorjäger 2005 gewählt. Ein Jahr darauf sollte er Brasilien zum Weltmeistertitel schießen, doch die Seleçao scheiterte im Viertelfinale.

Für seine steile Profi-Karriere zahlte Adriano einen hohen Preis. Nach dem Tod seines Vaters 2004 litt Adriano unter Depressionen und der Einsamkeit, die ihn nach seinem Wechsel nach Europa überkam. Er begann zu trinken.

„Ich war aus einem bestimmten Grund in Mailand. Es war das, wovon ich mein ganzes Leben lang geträumt hatte. Gott hatte mir ermöglicht, Fußballer in Europa zu werden“, schreibt Adriano.

Ein Traum, der sein starkes Heimweh aber nicht lindern konnte. Immer wenn er mit seiner Mutter telefonierte und dabei das laute Trommeln seiner Tanten im Hintergrund hörte, fing er an zu weinen. „Ich war kaputt. Ich habe mir eine Flasche Wodka geschnappt. Ich übertreibe nicht. Ich trank den ganzen Scheiß allein. Ich füllte mir meinen A**** mit Wodka. Ich weinte die ganze Nacht. Ich bin auf der Couch ohnmächtig geworden, weil ich so viel getrunken und geweint habe.“

Die Leute hätten nie verstanden, warum er seinen Prominenten-Leben aufgab, um in seinem alten Viertel zu sitzen und zu trinken, bis er in Vergessenheit gerät, so Adriano. Der Brasilianer habe in seiner Favela den Frieden gesucht, die ihm kein Platz in Europa geben konnte, er sagt: „Hier laufe ich barfuß herum, nur in Shorts. Ich spiele mit Dominosteinen, sitze auf dem Bordstein, erinnere mich an meine Kindheitsgeschichten, höre Musik, tanze mit meinen Freunden, schlafe auf dem Boden und sehe meinen Vater in jeder Gasse.“

Der Tod seines Vaters habe sein Leben für immer verändert. „Es ist ein Problem, das ich bis heute nicht lösen kann“. Adrianos Vater, nur 17 Jahre älter als er, starb 2004 an den Spätfolgen eines Kopfschusses. Über zehn Jahre lang steckte die Kugel in seinem Schädel, bis sie ihn schließlich tötete. „Er liebte das Spiel, also liebte ich das Spiel. Als mein Vater starb, war der Fußball nie mehr derselbe“, schreibt Adriano.

Seine Fußballkarriere, die ihm keine Erfüllung mehr brachte, endete jäh. Seit Jahren war es bergab gegangen, die Vereine wurde kleiner, die Spiele weniger. Ein Engagement beim damaligen amerikanischen Viertligisten Miami United brach der ehemalige Welttorjäger nach nur zwei Spielen Tor wieder ab. 2014 war das. Schließlich kehrte er nach Brasilien zurück.

Zurück zur lauten Musik. Zum Samba. Zu den „heißen Brünetten, die auf und ab gehen“, wie er es ausdrückt. Zurück in seine Heimat, in die Favela Vila Cruzeiro, das Armenviertel von Rio de Janeiro, dort ist er aufgewachsen. Am liebsten gehe er dort zu Naná’s Kiosk. „Ich trinke jeden zweiten Tag. Und an den anderen Tagen auch“, schreibt Adriano. Und so sein Leben für ihn genau richtig: „Vater im Himmel, segne uns alle. Es gibt nichts Besseres auf diesem Planeten, Bruder.“

Auf den Fotos, die seinem Brief beigefügt sind, sieht Adriano glücklich aus. Er sitzt mit seinen Freunden auf Plastikstühlen, trinkt Bier und spielt Karten oder kühlt sich mit einem Eimer Wasser ab, den er auf der Straße über den Kopf schüttet, wie es im Viertel üblich ist.

Seinen Brief an die Favela beendete er mit folgenden Worten: „Hier werde ich wirklich respektiert. Hier ist meine Geschichte. Hier habe ich gelernt, was Gemeinschaft ist. Vila Cruzeiro ist nicht der beste Ort der Welt. Vila Cruzeiro ist mein Platz.“

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