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Automaten-Sprengung in Kickers Stadion war Mordversuch

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Ladenbesitzer verletzt
Automaten-Sprengung in Kickers Stadion war Mordversuch


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Offenbach (Hessen) – Sie wollten das schnelle Geld machen, jetzt ermitteln Polizei und Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt wegen versuchten Mordes gegen sie.

Geldautomaten-Sprenger schlugen in der Nacht zu Freitag in einer Bankfiliale im Stadion der Offenbacher Kickers zu. Durch die Explosion wurde ein Geschäftsmann verletzt.

Um kurz vor 3.30 Uhr schlichen die unbekannten Täter in Räume der Sparda-Bank im Stadion am Bieberer Berg, brachten Sprengsätze an zwei Geldautomaten an. Was sie nicht wussten: Der Besitzer (50) des daneben in der Stadion-Ladenzeile liegenden Computer-Geschäfts war mitten in der Nacht noch am Arbeiten.

Ein Ermittler zu BILD: „Der Mann hatte großes Glück. Denn er reagierte geistesgegenwärtig, ging sofort in Deckung, als er zufällig dunkel gekleidete Personen aus der Bank rennen sah.“

Dadurch wurde er nur leicht durch herumfliegende Trümmer verletzt. Polizeisprecher Thomas Leipold vom zuständigen Polizeipräsidium Südosthessen in Offenbach: „Der 50-jährige Mann, der bei der Detonation verletzt wurde und kurzzeitig in einem Krankenhaus behandelt werden musste, hatte nach Bewertung der ermittelnden Beamten offenbar großes Glück, dass nicht mehr passierte.“

Obwohl der 50-Jährige glimpflich davonkam, wertete die in ganz Hessen für die Aufklärung von Automaten-Sprengungen zuständige Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt die Tat als versuchten Mord „und nicht ausschließlich wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion.“ Schließlich nahmen sie aus Habgier den Tod des Mannes billigend in Kauf.
Mordkommission ermittelt nach Automaten-Sprengung

Deshalb rückten am Tatort nicht nur Beamte des Raubdezernats, der Spurensicherung und vom Landeskriminalamt Sprengstoffexperten und Fahnder der „BAO Effekten“ (Besondere Aufbauorganisation, Spezialeinheit zur Ermittlung von Automaten-Sprengern), sondern auch die Mordkommission an.

Da waren die Täter aber schon mit einem dunklen Audi über die B 448 geflüchtet. Bei den meist aus den Niederlanden stammenden Banden ist der Audi S6 mit seinen über 400 PS das Auto der Wahl, immer wieder fällt der äußerlich unauffällige Bolide im Zusammenhang mit solchen Taten auf.

Ob und wie viel Geld die Verbrecher erbeuteten, konnten die Ermittler noch nicht feststellen. Der Schaden am Gebäude wird aber auf 100 000 Euro geschätzt. Immerhin: ein Statiker konnte Entwarnung geben: Die Stabilität des OFC-Stadions wurde durch die Explosion nicht erschüttert.

Die Polizei sucht Zeugen, bittet sie, sich unter 069-80 98 12 34 bei der Kripo Offenbach zu melden. Besonders zwei Personen, die zur Tatzeit am Stadion unterwegs waren und nach den Aussagen anderer Zeugen die Tat und die Flucht der Kriminellen mit dem Handy filmten.

Werden die Täter gefasst und wegen versuchten Mordes verurteilt, droht ihnen eine lebenslange Haftstrafe.

Bild Zeitung
 
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