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- Out 5, 2021
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Badminton / Luxemburger Damen mit schwerem Stand bei der Team-Europameisterschaft
Nach einem Auftakt nach Maß gegen Italien am vergangenen Mittwoch gelang den Damen danach kein weiterer Spielgewinn mehr. Die derzeit beste Badmintonspielerin, Kim Schmidt, sorgte für den einzigen luxemburgischen Zähler im ersten Spiel des EM-Qualifikationsturniers in Madrid, das mit 1:4 verloren ging. Gegen Spanien und Schweden gab es an den Folgetagen 0:5-Niederlagen, auch weil Schmidt aufgrund einer Verletzung nicht mehr mitwirken konnte. Die Gastgeber qualifizierten sich am Ende für die EM, die im Februar in Polen stattfindet.
Das EM-Qualifikationsturnier in Madrid hätte für das luxemburgische Team nicht besser beginnen können. Im Auftaktspiel gewann Schmidt in zwei Sätzen gegen die italienische Nummer eins Judith Mair. Die flinke Spielerin aus Waldbillig, die für Bischmisheim in der Bundesliga auf Punktejagd geht, fing die aggressiven Angriffsbälle der Italienerin im Hinterfeld und am Netz ab und setzte ihre Gegnerin selbst mit gut platzierten Schmetterbällen unter Druck. Nachdem Mair im ersten Satz einen 8:14-Rückstand wettmachen konnte, blieb Schmidt unbeeindruckt und erhöhte erneut das Spieltempo, sodass sie den ersten Satz recht souverän für sich verbuchen konnte. Auch im zweiten Satz zeigte sie von Anfang an, dass sie die bessere Spielerin war. Jedoch verletzte sie sich kurz vor Ende des Spiels an der Hüfte. Trotzdem konnte sie den ersten Punkt für Luxemburg holen, aber es sollte ihr letzter Auftritt in diesem Turnier sein.
Durch Schmidts Ausfall wurde die ohnehin schon schwierige Aufgabe des Frauenteams noch komplizierter. Die junge Mara Hafner musste nun an Position eins gegen Spanien und Schweden antreten und war logischerweise mit dem Spielniveau ihrer Gegnerinnen überfordert. Ähnlich erging es Zoé Sinico, die im zweiten Einzel eingesetzt wurde. Sie konnte zwar läuferisch besser mithalten, wies aber technisch zu viele Defizite auf. Myriam Havé traf im dritten Einzel auf etwas schwächere Gegnerinnen und bewies in vielen guten Ballwechseln ihre immer noch vorhandene Klasse. Die ehemalige Landesmeisterin, die seit einigen Jahren nicht mehr mit der Nationalmannschaft trainiert, hatte sich – ebenso wie die Düdelingerin Tessy Aulner – bereit erklärt, in Madrid auszuhelfen. Ihre Bilanz fällt gemischt aus: „Tessy und ich zeigen durch unsere guten Leistungen bei den nationalen Turnieren, dass wir immer noch einen Platz im Team verdienen. Es ist auch stets ein Vergnügen, Teil der Nationalmannschaft zu sein, und wir helfen gerne aus! Allerdings ist das Frauen-Badminton schneller und athletischer geworden, ich selbst bin nicht hundertprozentig zufrieden mit meinen Leistungen gegen Italien und Schweden.“
Hafner und Sinico zeigten in ihrem ersten Doppel gegen Italien eine gute Leistung, hatten aber in den folgenden Auftritten dem schnellen Spiel der Spanierinnen und Schwedinnen nicht viel entgegenzusetzen. Die zweite Paarung Havé/Aulner konnte phasenweise gut mithalten, schaffte es aber auch nicht, einen weiteren Punkt für Luxemburg zu holen. Ihr Mitwirken war dennoch eine Bereicherung für die dünn besetzte Frauenriege innerhalb der Nationalmannschaft.
Olympia-Qualifikation in Gefahr
Schmidts Verletzung im Eröffnungsspiel kam zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, nicht nur für die Nationalmannschaft, sondern auch im Hinblick auf eine eventuelle Teilnahme an den Olympischen Spielen, für die sie mindestens den 70. Platz in der Weltrangliste erreichen muss. Nach den zahlreichen Wettkämpfen im Herbst hätte sich in den kommenden Wochen eigentlich die Gelegenheit geboten, über einen längeren Zeitraum an Technik, Taktik und Physis zu arbeiten – um ab Ende Januar bei den anstehenden Turnieren in sehr guter Form zu sein.
Diese braucht sie, will sie bis zum Abschluss der Olympia-Qualifikationsphase am 30. April die nötigen Punkte sammeln. Was die Aufgabe der talentierten jungen Spielerin zusätzlich erschwert, ist die Tatsache, dass ihre Trainingsgruppe größer geworden ist, seit der Vertrag mit dem französischen Trainer Tristan Bache aufgelöst wurde und nur noch punktuell Einzeltrainings stattfinden. Schmidt, die an den Top 100 der Weltrangliste kratzt, würde gerne täglich spezifisch arbeiten, um Schlag- und Lauftechnik zu verfeinern und im taktischen Bereich variabler zu werden. Die Verantwortlichen der Feluba sind auf der Suche nach einem Ersatz für Bache, was mitten in einer Saison allerdings einer Suche nach der Nadel im Heuhaufen ähnelt. (jn)
Die Ergebnisse
Italien – Luxemburg 4:1
Judith Mair – Kim Schmidt 16:21, 18:21
Gianna Stiglich – Zoé Sinico 21:7, 21:10
Emma Piccinin – Myriam Havé 21:16, 21:8
Martina Corsini/Judith Mair – Tessy Aulner/Myriam Havé 21:12, 21:10
Emma Piccinin/Gianna Stiglich – Mara Hafner/Zoé Sinico 22:20, 19:21, 21:16
Spanien – Luxemburg 5:0
Carolina Marin – Mara Hafner 21:7, 21:6
Ania Setien – Zoé Sinico 21:10, 21:5
Nikol Carulla – Myriam Havé 21:13, 21:16
Clara Azurmendi/Beatriz Corrales – Tessy Aulner/Myriam Havé 21:11, 21:15
Nikol Carulla/Paula Lopez – Mara Hafner/Zoé Sinico 21:10, 21:3
Luxemburg – Schweden 0:5
Mara Hafner – Cecilia Wang (WR 243) 7:21, 7:21
Zoé Sinico – Mirjam Lindgärde 6:21, 6:21
Myriam Havé – Khushi Harakamani 13:21, 16:21
Mara Hafner/Zoé Sinico – Malena Norrman/Jessica Silvennoinen 5:21, 6:21
Tessy Aulner/Myriam Havé – Ronak Olyaee/Tilda Sjco 12:21, 9:21
Die weiteren Ergebnisse:
Spanien – Italien 5:0
Spanien – Schweden 4:1
Schweden – Italien 3:2
Tageblatt

Nach einem Auftakt nach Maß gegen Italien am vergangenen Mittwoch gelang den Damen danach kein weiterer Spielgewinn mehr. Die derzeit beste Badmintonspielerin, Kim Schmidt, sorgte für den einzigen luxemburgischen Zähler im ersten Spiel des EM-Qualifikationsturniers in Madrid, das mit 1:4 verloren ging. Gegen Spanien und Schweden gab es an den Folgetagen 0:5-Niederlagen, auch weil Schmidt aufgrund einer Verletzung nicht mehr mitwirken konnte. Die Gastgeber qualifizierten sich am Ende für die EM, die im Februar in Polen stattfindet.
Das EM-Qualifikationsturnier in Madrid hätte für das luxemburgische Team nicht besser beginnen können. Im Auftaktspiel gewann Schmidt in zwei Sätzen gegen die italienische Nummer eins Judith Mair. Die flinke Spielerin aus Waldbillig, die für Bischmisheim in der Bundesliga auf Punktejagd geht, fing die aggressiven Angriffsbälle der Italienerin im Hinterfeld und am Netz ab und setzte ihre Gegnerin selbst mit gut platzierten Schmetterbällen unter Druck. Nachdem Mair im ersten Satz einen 8:14-Rückstand wettmachen konnte, blieb Schmidt unbeeindruckt und erhöhte erneut das Spieltempo, sodass sie den ersten Satz recht souverän für sich verbuchen konnte. Auch im zweiten Satz zeigte sie von Anfang an, dass sie die bessere Spielerin war. Jedoch verletzte sie sich kurz vor Ende des Spiels an der Hüfte. Trotzdem konnte sie den ersten Punkt für Luxemburg holen, aber es sollte ihr letzter Auftritt in diesem Turnier sein.
Durch Schmidts Ausfall wurde die ohnehin schon schwierige Aufgabe des Frauenteams noch komplizierter. Die junge Mara Hafner musste nun an Position eins gegen Spanien und Schweden antreten und war logischerweise mit dem Spielniveau ihrer Gegnerinnen überfordert. Ähnlich erging es Zoé Sinico, die im zweiten Einzel eingesetzt wurde. Sie konnte zwar läuferisch besser mithalten, wies aber technisch zu viele Defizite auf. Myriam Havé traf im dritten Einzel auf etwas schwächere Gegnerinnen und bewies in vielen guten Ballwechseln ihre immer noch vorhandene Klasse. Die ehemalige Landesmeisterin, die seit einigen Jahren nicht mehr mit der Nationalmannschaft trainiert, hatte sich – ebenso wie die Düdelingerin Tessy Aulner – bereit erklärt, in Madrid auszuhelfen. Ihre Bilanz fällt gemischt aus: „Tessy und ich zeigen durch unsere guten Leistungen bei den nationalen Turnieren, dass wir immer noch einen Platz im Team verdienen. Es ist auch stets ein Vergnügen, Teil der Nationalmannschaft zu sein, und wir helfen gerne aus! Allerdings ist das Frauen-Badminton schneller und athletischer geworden, ich selbst bin nicht hundertprozentig zufrieden mit meinen Leistungen gegen Italien und Schweden.“
Hafner und Sinico zeigten in ihrem ersten Doppel gegen Italien eine gute Leistung, hatten aber in den folgenden Auftritten dem schnellen Spiel der Spanierinnen und Schwedinnen nicht viel entgegenzusetzen. Die zweite Paarung Havé/Aulner konnte phasenweise gut mithalten, schaffte es aber auch nicht, einen weiteren Punkt für Luxemburg zu holen. Ihr Mitwirken war dennoch eine Bereicherung für die dünn besetzte Frauenriege innerhalb der Nationalmannschaft.
Olympia-Qualifikation in Gefahr
Schmidts Verletzung im Eröffnungsspiel kam zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, nicht nur für die Nationalmannschaft, sondern auch im Hinblick auf eine eventuelle Teilnahme an den Olympischen Spielen, für die sie mindestens den 70. Platz in der Weltrangliste erreichen muss. Nach den zahlreichen Wettkämpfen im Herbst hätte sich in den kommenden Wochen eigentlich die Gelegenheit geboten, über einen längeren Zeitraum an Technik, Taktik und Physis zu arbeiten – um ab Ende Januar bei den anstehenden Turnieren in sehr guter Form zu sein.
Diese braucht sie, will sie bis zum Abschluss der Olympia-Qualifikationsphase am 30. April die nötigen Punkte sammeln. Was die Aufgabe der talentierten jungen Spielerin zusätzlich erschwert, ist die Tatsache, dass ihre Trainingsgruppe größer geworden ist, seit der Vertrag mit dem französischen Trainer Tristan Bache aufgelöst wurde und nur noch punktuell Einzeltrainings stattfinden. Schmidt, die an den Top 100 der Weltrangliste kratzt, würde gerne täglich spezifisch arbeiten, um Schlag- und Lauftechnik zu verfeinern und im taktischen Bereich variabler zu werden. Die Verantwortlichen der Feluba sind auf der Suche nach einem Ersatz für Bache, was mitten in einer Saison allerdings einer Suche nach der Nadel im Heuhaufen ähnelt. (jn)
Die Ergebnisse
Italien – Luxemburg 4:1
Judith Mair – Kim Schmidt 16:21, 18:21
Gianna Stiglich – Zoé Sinico 21:7, 21:10
Emma Piccinin – Myriam Havé 21:16, 21:8
Martina Corsini/Judith Mair – Tessy Aulner/Myriam Havé 21:12, 21:10
Emma Piccinin/Gianna Stiglich – Mara Hafner/Zoé Sinico 22:20, 19:21, 21:16
Spanien – Luxemburg 5:0
Carolina Marin – Mara Hafner 21:7, 21:6
Ania Setien – Zoé Sinico 21:10, 21:5
Nikol Carulla – Myriam Havé 21:13, 21:16
Clara Azurmendi/Beatriz Corrales – Tessy Aulner/Myriam Havé 21:11, 21:15
Nikol Carulla/Paula Lopez – Mara Hafner/Zoé Sinico 21:10, 21:3
Luxemburg – Schweden 0:5
Mara Hafner – Cecilia Wang (WR 243) 7:21, 7:21
Zoé Sinico – Mirjam Lindgärde 6:21, 6:21
Myriam Havé – Khushi Harakamani 13:21, 16:21
Mara Hafner/Zoé Sinico – Malena Norrman/Jessica Silvennoinen 5:21, 6:21
Tessy Aulner/Myriam Havé – Ronak Olyaee/Tilda Sjco 12:21, 9:21
Die weiteren Ergebnisse:
Spanien – Italien 5:0
Spanien – Schweden 4:1
Schweden – Italien 3:2
Tageblatt