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Roter.Teufel

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1600 Soldaten stehen unter ihrem Befehl:
Bei der Luftwaffe haben jetzt Frauen das Kommando


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Achtung! Stillgestanden! Die Luftwaffe bekommt nächste Woche die ersten beiden Kommandeurinnen.

▶︎ Oberstleutnant Sandra Pillath übernimmt die Flugabwehrraketengruppe 21 in Sanitz (bei Rostock). Dort stehen über 600 Männer und Frauen unter ihrem Befehl. Ihre Aufgabe: Mit dem Patriot-System den Luftraum sichern.

▶︎ Oberstleutnant Kim Dierks (38) wird die Chefausbilderin am Luftwaffen-Standort Erndtebrück (Sauerland). Dort werden alle Jägerleitoffiziere ausgebildet, die die Kampfjet-Piloten im Einsatz führen. Auf Dierks’ Befehl gehorchen 200 Soldaten Stammpersonal und 800 Lehrgangsteilnehmer pro Jahr.

Die Luftwaffe hat 33 Bataillons-Kommandeure, 31 Männer und nun endlich auch zwei Frauen. Als Soldatinnen verteidigen sie unser Land – im schlimmsten Fall mit ihrem Leben.
Dierks: „Wir Frauen müssen gegen Vorurteile arbeiten“

Pillath: „Je mehr ich auch durch Einsätze mitbekomme, was auf der Welt passiert, umso mehr lerne ich unsere Werte, unsere Freiheit, die Gleichberechtigung von Frauen und Männern zu schätzen. Und das will ich schützen. Ja, es ist ein hoher Preis, den man am Ende zahlen könnte, dafür muss ich bereit sein. Speziell vor Einsätzen mache ich mir Gedanken um das Risiko. Im normalen Alltag tritt das eher in den Hintergrund.“

„Muss es auch“, sagt Dierks. „Ich habe einen sechsjährigen Sohn, eine fünfjährige Tochter. Die Kinder sind ein Antrieb für mich, in der Bundeswehr zu dienen. Ich möchte, dass meine Kinder hier in Freiheit aufwachsen und leben können.“

Aber natürlich beschäftigt die Kinder, dass Mama bei der Bundeswehr ist. „Sie wissen, wer Putin ist. Wir reden natürlich darüber und sie stellen Fragen. Zum Beispiel: Wenn es hier Krieg gibt, musst du dann kämpfen? Es treibt sie um, aber Angst haben sie nicht.“

Die Frauen sind nun der Boss von vielen Männern. Pillath: „Oft gibt es Besprechungen, da bin ich die einzige Frau unter 25 Männern.“

Dierks: „Wenn gerade ältere Kameraden eine jüngere Frau als Chefin bekommen, kann es schon ruckeln. Wir Frauen müssen uns oft einmal mehr beweisen und gegen Vorurteile arbeiten.“

Ihre Erfahrung: „Männer erklären mir gerne meinen Job. Wenn ich in Uniform Zug fahre, hat mir schon öfter der Mann neben mir, der mal neun Monate beim Bund war, erklären wollen, wie die Bundeswehr funktioniert.“

Pillath: „Mit den Jahren wird man schlagfertiger. Ich bin jetzt selbstbewusster. Mir hat mal ein Kamerad gesagt, dass ich meine gute Bewertung nur bekommen hätte, weil ich eine Frau sei. Das war am Anfang meiner Karriere. Da habe ich es noch weggeatmet. Als wir Jahre danach wieder miteinander zu tun hatten, hat er zugegeben, dass es nicht fair war.“

Bewusst hat Dierks Strategien entwickelt, „um mich vor Sprachlosigkeit zu schützen“. Schnell und eindeutig reagieren, wirkt. „Bei einer Dienstreise sagte ein Kamerad mit einem höheren Dienstgrad zu mir: Ich würde so schön meinen Apfel schälen. Weil Frauen das besser könnten, sollte ich das auch für ihn machen. Der General neben mir ging schon in Deckung, weil er ahnte, was passiert. Ich hab dann gesagt: ,Sie können Ihr verdammtes Obst selbst schneiden.‘ Dann war Ruhe.“

Job und Privatleben zu vereinbaren, bleibt eine Herausforderung. Pillath hat einen Freund (Fernbeziehung), keine Kinder. Wenn ihre Patriot-Staffeln im Sommer nach Polen verlegt werden, um dort den Flugplatz zu schützen, über den die Nato ihre Waffen für die Ukraine einfliegt, „gehe ich natürlich mit“.

Dierks ist mit einer Frau verheiratet. Die hat sie bei der Fluglotsenausbildung der Luftwaffe kennengelernt. Auch beim Militär gibt es mittlerweile Homeoffice und Teilzeit. „Aber Kommandeurin ist erst mal kein Dienstposten, den ich mit Arbeitszeiten von 9 bis 17 Uhr oder aus dem Homeoffice machen kann.“

Dierks pendelt am Wochenende in ihr Heimatdorf bei Bremen. „Das geht alles nur, weil meine Frau neben ihrem Job die Hauptarbeit zu Hause übernimmt.“ Die Karrierepläne der Soldatinnen sind eindeutig. Beide sagen: „Natürlich will ich General werden.“

Bild Zeitung
 
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