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Busfahrer setzt 42 Rentner an Autobahn aus

Roter.Teufel

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Von den Alpen in den Alptraum
Busfahrer setzt 42 Rentner an Autobahn aus


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„Er ist einfach abgehauen – und wir standen hier“

Magdeburg – Von den Alpen in den Alptraum ... Mont Blanc, Genfer See, im Panaromazug vorbei an gigantischen Gipfeln. 42 Senioren aus Sachsen-Anhalt genossen fünf Tage in den Schweizer und Französischen Alpen. Am Donnerstag machten sie sich auf den Heimweg. Doch der wurde zum Höllentrip!

Der Busfahrer ließ die Senioren ohne Verpflegung auf einem Autobahn-Parkplatz einfach im Regen stehen und verschwand!

Schon bei der Abfahrt am Genfer See am Donnerstagmorgen hatte Verwunderung geherrscht. Lediglich ein Fahrer war im Bus, der die etwa 1000 Kilometer lange Strecke bewältigen sollte.

Schnell war klar: Der Mann wird das allein nicht schaffen. Busfahrer dürfen pro Tag maximal neun Stunden hinter dem Lenkrad sitzen. Nach Aussagen der Passagiere steuerte der Fahrer unterwegs nur Raststätten ohne Restaurant oder Shop an.

Doch plötzlich war Schluss! Der Bus stoppte gegen 18 Uhr auf halber Strecke auf dem Parkplatz „Gerlinger Höhe“ an der A81 bei Stuttgart. „Dort sollte eigentlich ein neuer Fahrer übernehmen“, sagt ein Reisender. „Doch der war nicht da.“

Rentner Horst Igel, der ebenfalls im Bus saß, erinnert sich, dass der Fahrer einen befreundeten Kollegen anrief, der bereit war zu übernehmen und auch schon auf dem Weg zum Parkplatz war: „Doch der Chef der Firma hat nicht genehmigt, dass ein Fremder seinen Bus fährt.“

Stattdessen habe der Busunternehmer seinen Fahrer aufgefordert, das Blatt aus dem Fahrtenschreiber zu entfernen und einfach weiterzufahren. „Das hat er aber verständlicherweise nicht gemacht“, sagt ein weiterer Passagier.

Der müde Buslenker stieg gegen 19 Uhr zu seinem herbeigerufenen Kollegen ins Auto. Igel: „Dann ist der Fahrer einfach abgehauen – und wir standen hier.“ Stundenlang harrte die hungrige Reisegruppe im Regen aus. Einige versuchten, im Bus zu schlafen.

Gegen 22 Uhr riefen die gestrandeten Rentner schließlich die Polizei. Die brachte das Rote Kreuz mit. „Die Rettungskräfte gaben den Senioren Bananen, Getränke und Müsliriegel“, so Polizeisprecherin Yvonne Schächtele (42) zu BILD.

„Da der Fahrer den Schlüssel dagelassen hatte, konnten wir den Bus sicherstellen.“

Erst nach Mitternacht schickte das Busunternehmen schließlich Taxis, die die gestrandeten Rentner zum Bahnhof nach Stuttgart brachten. Dort machten sie sich mit dem Zug auf den Heimweg nach Sachsen-Anhalt. Die Fahrt mussten sie nach eigenen Angaben selbst bezahlen.

BILD bat sowohl den Reiseveranstalter aus Hessen als auch das durchführende Busunternehmen aus Niedersachsen um Stellungnahmen. Bislang blieben beide Anfragen unbeantwortet.

Bild Zeitung
 
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