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EU plant Führerschein-Revolution:
Kann ich meinen Lappen bald in Lappland verlieren?
Künftig wird nicht mehr nur in Flensburg entschieden, ob der Führerschein nach einem Verkehrsdelikt weg ist. Sondern auch in Madrid, Paris oder Helsinki.
Die EU-Verkehrsminister haben sich auf eine Führerschein-Revolution verständigt. Sie sieht vor, dass jeder, der im Ausland ein schweres Verkehrsdelikt begeht – etwa Alkohol- oder Drogenfahrten, Rasen (laut Entwurf mehr als 50 km/h als erlaubt, innerorts 30) oder Unfallverursachung mit Todesfolge – auch im eigenen Land und in der gesamten EU die Fahrerlaubnis verliert. Bislang endeten Fahrverbote, etwa für Spanien-, Frankreich- oder Italienurlauber, die fahrlässig einen Unfall verursacht haben, an der Grenze.
Heißt: Bald kann jeder Deutsche seinen Lappen sogar in Lappland verlieren – also im äußersten Norden Finnlands, wo auf Landstraßen Tempo 80 gilt.
Neue Datenbank soll Bürokratie-Monster verhindern
Eine neue Datenbank, die den Austausch der erfassten Verkehrsdelikte vereinfacht, soll den bürokratischen Aufwand für die Führerschein-Revolution in Grenzen halten. Vom Tisch ist hingegen der noch weitergehende Vorschlag, ein gemeinsames europäisches Punktesystem einzuführen. „Das hätte eine Verschiebung auf den ‚Sankt-Nimmerleins-Tag‘ bedeutet“, sagt der langjährige CSU-Abgeordnete Markus Ferber (59) zu BILD.
Die Details, etwa ab welchem Strafmaß (im Gespräch: 3 Monate) der EU-weite Lenkrad-Bann in Kraft tritt, müssen noch zwischen Rat und EU-Parlament ausgehandelt werden. Erst dann kann die Richtlinie in nationales Recht umgewandelt werden und in Kraft treten.
Das Ziel: Die EU hat sich vorgenommen, die Zahl der Verkehrstoten (zuletzt 20.000/Jahr) und Schwerverletzten in der Union bis zum Jahr 2030 zu halbieren. Bundesverkehrsminister Volker Wissing sowie der ADAC stehen hinter dem Beschluss.
Deutschland hofft auf abschreckende Wirkung
Für Deutschland als eines der wichtigsten EU-Transitländer lässt die Regel auf einen besonderen Effekt hoffen: Abschreckung. Lkw-Fahrer aus dem Ausland dürften sich künftig doppelt überlegen, ob sie gegen die deutsche Verkehrsordnung verstoßen, wenn sie damit die Fahrerlaubnis für die gesamte Europäische Union riskieren. .
Für Empörung hatte zuletzt ein polnischer Lkw-Fahrer gesorgt, der bei einer Crash-Fahrt auf der A1 im Suff 50 Autos beschädigte, 19 Menschen verletzte, acht davon schwer.
Bild Zeitung
Kann ich meinen Lappen bald in Lappland verlieren?
Künftig wird nicht mehr nur in Flensburg entschieden, ob der Führerschein nach einem Verkehrsdelikt weg ist. Sondern auch in Madrid, Paris oder Helsinki.
Die EU-Verkehrsminister haben sich auf eine Führerschein-Revolution verständigt. Sie sieht vor, dass jeder, der im Ausland ein schweres Verkehrsdelikt begeht – etwa Alkohol- oder Drogenfahrten, Rasen (laut Entwurf mehr als 50 km/h als erlaubt, innerorts 30) oder Unfallverursachung mit Todesfolge – auch im eigenen Land und in der gesamten EU die Fahrerlaubnis verliert. Bislang endeten Fahrverbote, etwa für Spanien-, Frankreich- oder Italienurlauber, die fahrlässig einen Unfall verursacht haben, an der Grenze.
Heißt: Bald kann jeder Deutsche seinen Lappen sogar in Lappland verlieren – also im äußersten Norden Finnlands, wo auf Landstraßen Tempo 80 gilt.
Neue Datenbank soll Bürokratie-Monster verhindern
Eine neue Datenbank, die den Austausch der erfassten Verkehrsdelikte vereinfacht, soll den bürokratischen Aufwand für die Führerschein-Revolution in Grenzen halten. Vom Tisch ist hingegen der noch weitergehende Vorschlag, ein gemeinsames europäisches Punktesystem einzuführen. „Das hätte eine Verschiebung auf den ‚Sankt-Nimmerleins-Tag‘ bedeutet“, sagt der langjährige CSU-Abgeordnete Markus Ferber (59) zu BILD.
Die Details, etwa ab welchem Strafmaß (im Gespräch: 3 Monate) der EU-weite Lenkrad-Bann in Kraft tritt, müssen noch zwischen Rat und EU-Parlament ausgehandelt werden. Erst dann kann die Richtlinie in nationales Recht umgewandelt werden und in Kraft treten.
Das Ziel: Die EU hat sich vorgenommen, die Zahl der Verkehrstoten (zuletzt 20.000/Jahr) und Schwerverletzten in der Union bis zum Jahr 2030 zu halbieren. Bundesverkehrsminister Volker Wissing sowie der ADAC stehen hinter dem Beschluss.
Deutschland hofft auf abschreckende Wirkung
Für Deutschland als eines der wichtigsten EU-Transitländer lässt die Regel auf einen besonderen Effekt hoffen: Abschreckung. Lkw-Fahrer aus dem Ausland dürften sich künftig doppelt überlegen, ob sie gegen die deutsche Verkehrsordnung verstoßen, wenn sie damit die Fahrerlaubnis für die gesamte Europäische Union riskieren. .
Für Empörung hatte zuletzt ein polnischer Lkw-Fahrer gesorgt, der bei einer Crash-Fahrt auf der A1 im Suff 50 Autos beschädigte, 19 Menschen verletzte, acht davon schwer.
Bild Zeitung