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Notícias Luxemburg-Stadt / „Niemand war unterwegs“: Wie es am Tag mit roter Alarmstufe in der Hauptstadt aussah

Roter.Teufel

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Out 5, 2021
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Luxemburg-Stadt / „Niemand war unterwegs“: Wie es am Tag mit roter Alarmstufe in der Hauptstadt aussah

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Die Wetterlage hatte Luxemburg am Mittwoch fest im Griff – und sorgte auch in der Hauptstadt für leere Straßen. Die Streudienste trugen ihren Teil dazu bei, dass diese frei blieben. In zwei städtischen Parks konnten sie allerdings nicht in den Einsatz, diese blieben aus Sicherheitsgründen geschlossen.

Nicht ganz stand die Welt in Luxemburg-Stadt am Mittwoch still, doch für einen Wochentag war kurz nach 14.00 Uhr auf jeden Fall weniger in den Straßen los. Regen fiel am Nachmittag und sorgte in der Innenstadt dafür, dass sich das restliche Eis vom Morgen an einigen wenigen Stellen in rutschige Stolperfallen verwandelte. Alles in allem konnte man sich durch die „Groussgaass“ aber ohne Bedenken – beziehungsweise ohne hinzufallen – problemlos bewegen. Die Einkaufsstraße war am Nachmittag fast ganz vom Matsch befreit.

Am Royal Hamilius nahmen die Dinge am Mittwochnachmittag fast wie gewohnt ihren Lauf: Während es an anderen Orten in der Hauptstadt deutlich ruhiger war, hetzten hier wie gewohnt Menschen zwischen den Haltestellen der Tram und den hauptstädtischen Bussen hin und her. Nachdem am Morgen manche Halte nicht angefahren werden konnten, funktionierte am Mittag so weit wieder alles problemlos. Über die aktuelle Situation informierte die Gemeinde in einem Live-Ticker: Ausgefallene Busverbindungen, gesperrte Straßen und weitere Informationen wurden via vdl.lu mitgeteilt.

Die Tram verkehrte in regelmäßigen Abständen und auch die hauptstädtischen Busse konnten größtenteils fahren – und taten dies auch pünktlich. Über die freien Straßen brachten sie die deutlich weniger Menschen ans Ziel, die sich trotz roter Wetterwarnung in der Hauptstadt fortbewegen wollten oder mussten. Unterwegs waren auch einige junge Leute, denn sie hatten am Mittwoch schulfrei.

Kundschaft blieb zu Hause

Die Mehrheit der Cafés, Restaurants und Geschäfte war am Mittwoch geöffnet, nur wenige blieben geschlossen. Denn wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Geschäften erzählten, war vor allem am Morgen kaum bis gar nichts los. Adriana Anderi, Schichtleiterin und Mitarbeiterin eines Ladens für Zimtschnecken in der „Groussgaass“, erzählte bei einem Gespräch am Mittwochnachmittag lachend: „Um 9.30 Uhr öffnen wir, aber erst um 12.00 Uhr kam heute Kundschaft vorbei. Niemand war unterwegs, ich habe mich hier wie in einer Wüste gefühlt.“ Normal war das ihr zufolge definitiv nicht.

Das erzählte die 35-Jährige zu einem Moment, in dem dann doch eine Kundin den Laden betrat. „Ich hatte einen Termin, der nicht warten konnte: Ich musste meine Nägel machen lassen“, antwortete die Frau in Englisch auf die Frage, warum es sie trotz roter Wetterwarnung an dem Tag doch in die Hauptstadt gezogen hatte. Nachdem die Kundin den Laden verlassen hatte, ließ Adriana Anderi noch wissen, dass sie auf dem Weg zur Arbeit in der Nähe ihres Zuhauses in Bonneweg auf dem glatten Bürgersteig ausrutscht und gestürzt war. „Zum Glück trug ich einen Rucksack, der den Sturz abfederte. Sonst würde ich jetzt wohl im Krankenhaus liegen.“

Auch vor dem städtischen Rathaus berichtete eine Frau beim Einpacken ihres Standes auf dem Markt, dass sich viele Menschen über die eisglatten Bürgersteige beschwert hatten – deren Säuberung laut Artikel 13 der städtischen Polizeiverordnung übrigens auch zu den Pflichten der Bürgerinnen und Bürger gehört.

Streudienste als Helden

Die verschiedenen Winterdienste der Gemeinde waren seit 3.00 Uhr morgens mit ihren Streuwagen im Einsatz, um bei Bushaltestellen, auf Straßen, aber auch auf den Bürgersteigen für mehr Sicherheit zu sorgen. Als „Business as usual“ beschrieb Jean-Claude Ralinger, der verantwortliche Koordinator der „Cellule de crise permanente“ der Gemeinde Luxemburg, den Einsatz der Dienste. Nicht überall wurde übrigens Streusalz genutzt, auf den Straßen kam vor allem ein Salzwassergemisch zum Einsatz.

Auch in den Parks wurden die Gehwege gestreut, dort kam allerdings Schlacke (lux. „Kräsi“) zum Einsatz. Aus Sicherheitsgründen wurde sich in Absprache mit Bürgermeisterin Lydie Polfer dazu entschlossen, zwei Parks für die Öffentlichkeit zu schließen: den Park „Tony Neuman“ auf Limpertsberg und der „Märeler Park“, so der Koordinator. Und: „Wir konnten mit den Streuwagen dort nicht hineinfahren, also haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen. Ob diese am Donnerstagmorgen wieder geöffnet werden, hängt vom Wetter ab.“

„Das ‚Business as usual‘ bezieht sich selbstverständlich nur auf unsere Streudienste“, unterstrich Jean-Claude Ralinger noch im Gespräch am Mittwochnachmittag. Denn: „Unsere Jungs sind solche Einsätze gewohnt, für sie ist das nichts Neues. Es waren allerdings schon außergewöhnliche Bedingungen. Das CGDIS musste bisher 83 Personen, die auf Glatteis ausrutschten und sich verletzt haben, ins Krankenhaus fahren.“ Größere, wetterbedingte Schäden gab es von den von Ralinger koordinierten Abteilungen keine zu vermelden: „Außer einem kaputten Spiegel bei einem Streuwagen wurde uns bisher nichts signalisiert.“

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