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Notícias Murat (58) saß 40 Jahre im Kran, jetzt soll alles vorbei sein

Roter.Teufel

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11.000 Jobs weg! Wut und Angst bei Thyssenkrupp:
Murat (58) saß 40 Jahre im Kran, jetzt soll alles vorbei sein


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Seit 127 Tagen halten die Mitarbeiter von Thyssenkrupp am Werkstor 1 eine Mahnwache ab – jetzt sind ihre schlimmsten Befürchtungen Realität geworden!

Der Stahlriese will 5000 Jobs streichen, weitere 6000 auslagern. Für die Mitarbeiter ein harter Schlag: Die Dimension des angekündigten Umbruchs beschreiben sie als „Super-GAU“.

Die Belegschaft fordert Solidarität, Unterstützung und Perspektiven. Ein Ende der Krise scheint nicht in Sicht – und für viele bedeutet das schlaflose Nächte.

BILD traf die verzweifelten Mitarbeiter am Montagabend um 21.30 Uhr zum Schichtwechsel im Thyssenkrupp-Werk Duisburg-Hamborn-Beeckerwerth (Nordrhein-Westfalen).

Murat Erarslan (58), Kranführer

Unter den vielen völlig aufgelösten Mitarbeitern, die jetzt um ihre Zukunft bangen, ist auch Murat Erarslan (58). 40 Jahre saß er für den Stahlriesen im Kran – jetzt soll alles vorbei sein.

Erarslan zu BILD: „Diese Nachricht hat uns tief getroffen. Uns geht es schlecht. Ich hoffe, dass alles ein gutes Ende nimmt und sich endlich jemand für uns einsetzt – vor allem für die jungen Mitarbeiter und Auszubildenden.“

Harun Magat (50), Vertrauensmann

Harun Magat (50) ist Vertrauensmann, kommt aus einer Stahlfamilie. Er zu BILD: „Mein Vater hat 42 Jahre bei Thyssenkrupp gearbeitet, und auch ich sowie meine fünf Brüder sind hier bei Thyssen beschäftigt. Das war heute ein Schlag ins Gesicht.“

In seinen 34 Jahren habe er Höhen und Tiefen erlebt, aber so eine Nachricht noch nie. Jeder sei wütend und verzweifelt. „Keiner will arbeitslos werden. Wir haben alle Familien und Verpflichtungen“, sagt er.

Seine größte Angst: Das Geld könnte nicht mehr reichen, sodass er nach acht Stunden Arbeit noch Pfandflaschen sammeln muss. „Stahl ist nicht nur ein Job, es ist unsere Identität, unsere Ehre, hier zu arbeiten“, sagt er.

Thomas Bettermann (49), Techniker

Techniker Thomas Bettermann (49): „Ich bin schockiert und frustriert. Es gibt keinerlei Wertschätzung für uns. Wir werden einfach vor vollendete Tatsachen gestellt. Das ist unmenschlich“. Die Belegschaft sei verunsichert, die Stimmung miserabel.

Ergin Duran (24), Elektriker

Vier Jahre lang hat Ergin Duran als Elektriker bei Thyssenkrupp gearbeitet, jetzt soll alles vorbei sein.

„Es fühlt sich an wie ein böser Traum, aus dem ich noch aufwachen will. Man kommt hierher, um zu arbeiten und etwas aufzubauen – und dann das. Es ist einfach nur traurig. Ich mache mir Sorgen um meine Zukunft.“

Erdem Dombayci (46), Meister

Über die Hälfte seines Lebens hat Erdem Dombayci (46) für Thyssenkrupp gearbeitet. Niemals hätte er damit gerechnet, dass der Belegschaft im Stahlwerk so etwas passiert.

Dombayci zu BILD: „Wieder einmal müssen die kleinen Leute die Fehler des Managements ausbaden. Ich hoffe, dass Deutschland aufwacht und endlich nicht nur Geld ins Ausland schickt, sondern auch der eigenen Bevölkerung hilft.“ Er fahre mit einem miesen Gefühl nach Hause.

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