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- Out 5, 2021
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Cyclocross-WM
Schreiber in den Geschichtsbüchern: Luxemburgerin wird Zweite beim Espoirs-Rennen in Liévin
Genau 40 Jahre nach der Bronzemedaille von Claude Michely in München darf sich Luxemburg über das nächste WM-Edelmetall freuen: Marie Schreiber fuhr am Sonntag in Liévin zu Silber und darf sich nun Espoirs-Vizweltmeisterin nennen.
Es war ein strahlendes Lächeln, das Marie Schreiber am Sonntagnachmittag kurz nach 13.50 Uhr begleitete. Nachdem sich die 21-Jährige bei den letzten beiden Weltmeisterschaften in Tabor und Hoogerheide mit Platz fünf zufriedengeben musste, hat sie nun ihr Edelmetall: Genau 40 Jahre nachdem Claude Michely die erste Medaille im Cyclocross für Luxemburg in München gewonnen hatte (Bronze), jubelte Schreiber in Liévin jetzt über Silber.
„Endlich habe ich die Medaille“, sagte sie nach dem Rennen. „Das Rennen war so hart, ich bin immer noch überfordert. Aber ich habe nun ein WM-Podium.“ Schreiber war als Medaillenkandidatin ins Rennen gegangen, doch nach dem letzten Wochenende, an dem sie gleich zweimal stürzte, stand doch ein Fragezeichen hinter dem physischen Zustand der 21-Jährigen.
Schreckmoment am Start
Das WM-Rennen der Espoirs begann dabei gleich mit einer Schrecksekunde für Schreiber. Die Luxemburgerin, die aus Reihe eins startete, rutschte beim Einklicken vom Pedal ab, verlor das Gleichgewicht – und einige Plätze. Die FSCL-Fahrerin, von der man sonst einen rasanten Start gewohnt ist, begann dadurch das Rennen denkbar schlecht und fand sich erst mal mitten im Feld wieder. Doch schnell machte sie wieder Plätze gut und arbeitete sich nach vorne.
Gleich in der ersten Runde wurde klar, dass der Parcours sehr physisch werden sollte. Die große Favoritin Zoe Backstedt stürzte an der Spitze liegend, sodass Schreiber sogar die Führung übernehmen konnte. „Nachdem ich gestürzt und wieder auf das Rad gestiegen war, machte sich das Adrenalin richtig bemerkbar“, sagte Backstedt. „Ich trat voll in die Pedale und gab alles. Ich bin ziemlich gut zurückgekommen. Danach bin ich losgefahren und habe nur noch versucht, den Abstand so gut wie möglich zu halten.“
Am Ende der ersten von fünf zu befahrenden Runden war ein Trio an der Spitze: Backstedt führte vor Célia Gery, der Europameisterin aus Frankreich. Schreiber fuhr am Hinterrad der Französin. Dahinter war schon ein kleines Loch gerissen. Die Niederländerin Leonie Bentveld hielt jedoch den Anschluss und ließ nicht komplett abreißen. Einige Medaillenkandidatinnen mussten ihre Träume allerdings schon nach der ersten Zieldurchfahrt begraben: Sowohl die Slowakin Viktoria Chladonova als auch die Kanadierin Isabella Holmgren hatten nach einer Runde einen zu großen Rückstand.
Schreiber hält Rennen offen
Auch in Runde zwei hatten die Fahrerinnen immer wieder technische Probleme. Während sich Backstedt vorne absetzte, rutschte Gery auf einem Anstieg aus. Schreiber nutzte den Fehler der Französin, fuhr spielerisch an ihr vorbei und setzte sich auf Rang zwei fest. Mit 21 Sekunden auf Backstedt ging es für Schreiber in die dritte Runde, der Vorsprung auf Platz drei wuchs auf 18 Sekunden an.
Es war ein schwieriger Parcours, den Liévin bot. Am Ende macht die Physis den größten Unterschied. Backstedt fuhr vorne ihren Rhythmus, hatte aber nach der dritten Runde plötzlich nur noch 12 Sekunden Vorsprung auf Schreiber. Die CT-Atertdaul-Radsportlerin hielt das Rennen um Platz eins offen, doch machte auch Fehler, sodass sie nicht mehr richtig an die Britin herankam. Vor der fünften und letzten Runde hatte Schreiber 24 Sekunden Rückstand auf Backstedt.
Am Ende jubelt die Britin nach 45:42 Minuten über ihren zweiten WM-Titel bei den Espoirs in Folge. 2021 wurde sie in Fayetteville bereits Weltmeisterin bei den Juniorinnen. „Das ist ziemlich surreal“, sagte Backstedt. „Mit einem Titel die WM zu verlassen, wäre schon eine starke Leistung gewesen. Nach der Mixed-Staffel am Freitag nun zwei Titel zu haben, ist etwas ganz anderes.“
In ihrem letzten WM-Rennen als Espoir hat es für Schreiber dann doch noch zur Medaille gereicht. Mit 39 Sekunden Rückstand auf Backstedt fuhr sie ins Ziel und schrieb damit luxemburgische Sportgeschichte. Nach einer starken Saison als Fünfte im Weltcup und einem Weltcup-Sieg in Hulst krönt Schreiber ihre Saison mit WM-Edelmetall. Das Podium vervollständigte Bentveld mit 1:20 Minuten Rückstand.
Tageblatt
Schreiber in den Geschichtsbüchern: Luxemburgerin wird Zweite beim Espoirs-Rennen in Liévin

Genau 40 Jahre nach der Bronzemedaille von Claude Michely in München darf sich Luxemburg über das nächste WM-Edelmetall freuen: Marie Schreiber fuhr am Sonntag in Liévin zu Silber und darf sich nun Espoirs-Vizweltmeisterin nennen.
Es war ein strahlendes Lächeln, das Marie Schreiber am Sonntagnachmittag kurz nach 13.50 Uhr begleitete. Nachdem sich die 21-Jährige bei den letzten beiden Weltmeisterschaften in Tabor und Hoogerheide mit Platz fünf zufriedengeben musste, hat sie nun ihr Edelmetall: Genau 40 Jahre nachdem Claude Michely die erste Medaille im Cyclocross für Luxemburg in München gewonnen hatte (Bronze), jubelte Schreiber in Liévin jetzt über Silber.
„Endlich habe ich die Medaille“, sagte sie nach dem Rennen. „Das Rennen war so hart, ich bin immer noch überfordert. Aber ich habe nun ein WM-Podium.“ Schreiber war als Medaillenkandidatin ins Rennen gegangen, doch nach dem letzten Wochenende, an dem sie gleich zweimal stürzte, stand doch ein Fragezeichen hinter dem physischen Zustand der 21-Jährigen.
Schreckmoment am Start
Das WM-Rennen der Espoirs begann dabei gleich mit einer Schrecksekunde für Schreiber. Die Luxemburgerin, die aus Reihe eins startete, rutschte beim Einklicken vom Pedal ab, verlor das Gleichgewicht – und einige Plätze. Die FSCL-Fahrerin, von der man sonst einen rasanten Start gewohnt ist, begann dadurch das Rennen denkbar schlecht und fand sich erst mal mitten im Feld wieder. Doch schnell machte sie wieder Plätze gut und arbeitete sich nach vorne.
Gleich in der ersten Runde wurde klar, dass der Parcours sehr physisch werden sollte. Die große Favoritin Zoe Backstedt stürzte an der Spitze liegend, sodass Schreiber sogar die Führung übernehmen konnte. „Nachdem ich gestürzt und wieder auf das Rad gestiegen war, machte sich das Adrenalin richtig bemerkbar“, sagte Backstedt. „Ich trat voll in die Pedale und gab alles. Ich bin ziemlich gut zurückgekommen. Danach bin ich losgefahren und habe nur noch versucht, den Abstand so gut wie möglich zu halten.“
Am Ende der ersten von fünf zu befahrenden Runden war ein Trio an der Spitze: Backstedt führte vor Célia Gery, der Europameisterin aus Frankreich. Schreiber fuhr am Hinterrad der Französin. Dahinter war schon ein kleines Loch gerissen. Die Niederländerin Leonie Bentveld hielt jedoch den Anschluss und ließ nicht komplett abreißen. Einige Medaillenkandidatinnen mussten ihre Träume allerdings schon nach der ersten Zieldurchfahrt begraben: Sowohl die Slowakin Viktoria Chladonova als auch die Kanadierin Isabella Holmgren hatten nach einer Runde einen zu großen Rückstand.
Schreiber hält Rennen offen
Auch in Runde zwei hatten die Fahrerinnen immer wieder technische Probleme. Während sich Backstedt vorne absetzte, rutschte Gery auf einem Anstieg aus. Schreiber nutzte den Fehler der Französin, fuhr spielerisch an ihr vorbei und setzte sich auf Rang zwei fest. Mit 21 Sekunden auf Backstedt ging es für Schreiber in die dritte Runde, der Vorsprung auf Platz drei wuchs auf 18 Sekunden an.
Es war ein schwieriger Parcours, den Liévin bot. Am Ende macht die Physis den größten Unterschied. Backstedt fuhr vorne ihren Rhythmus, hatte aber nach der dritten Runde plötzlich nur noch 12 Sekunden Vorsprung auf Schreiber. Die CT-Atertdaul-Radsportlerin hielt das Rennen um Platz eins offen, doch machte auch Fehler, sodass sie nicht mehr richtig an die Britin herankam. Vor der fünften und letzten Runde hatte Schreiber 24 Sekunden Rückstand auf Backstedt.
Am Ende jubelt die Britin nach 45:42 Minuten über ihren zweiten WM-Titel bei den Espoirs in Folge. 2021 wurde sie in Fayetteville bereits Weltmeisterin bei den Juniorinnen. „Das ist ziemlich surreal“, sagte Backstedt. „Mit einem Titel die WM zu verlassen, wäre schon eine starke Leistung gewesen. Nach der Mixed-Staffel am Freitag nun zwei Titel zu haben, ist etwas ganz anderes.“
In ihrem letzten WM-Rennen als Espoir hat es für Schreiber dann doch noch zur Medaille gereicht. Mit 39 Sekunden Rückstand auf Backstedt fuhr sie ins Ziel und schrieb damit luxemburgische Sportgeschichte. Nach einer starken Saison als Fünfte im Weltcup und einem Weltcup-Sieg in Hulst krönt Schreiber ihre Saison mit WM-Edelmetall. Das Podium vervollständigte Bentveld mit 1:20 Minuten Rückstand.
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