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Spielzeug-Magazine für Kinder im Trend

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RoterTeufel

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Spielzeug-Magazine für Kinder im Trend


Stuttgart - Die Zielgruppenbeschreibung klingt nur so mittelsympathisch. Das „Geolino“-Kindermagazin aus dem Hause Gruner und Jahr richtet sich laut Verlagsangaben an „meinungsführende Schulkinder“ aus „gehobenen Bildungshaushalten“. Hört sich so an, als wären es kleine Streber, die „Geolino“ zum erfolgreichsten Kindermagazin machen. Die verkaufte Auflage lag im vierten Quartal 2012 bei fast 200.000.

In Wahrheit aber werden die Wissensmagazine wie „Geolino“ oder „Dein Spiegel“ eher von ehrgeizigen Eltern gekauft, sagt Sigrun Kaiser, Chefin des Stuttgarter Verlags Blue Ocean Entertainment. Sie setzt auf die Themen, die Kinder interessieren, und denkt nicht als Erstes an die Eltern und deren pädagogische Mission. Ihrer Meinung nach wollen die Kinder verstärkt Magazine lesen, die etwas mit Spielwaren zu tun haben. Die Zahlen geben ihr recht. Es gibt derzeit keinen Kindermagazinverlag, der so rasant wächst wie Blue Ocean Entertainment, obwohl die Verkaufs-Hitliste von „Geolino“ angeführt wird. 2011 stieg der Gewinn bei Blue Ocean um 54 Prozent auf 1, 8 Millionen Euro. Im abgelaufenen Geschäftsjahr dürfte das Ergebnis voraussichtlich um weitere 60 Prozent nach oben geschossen sein.

Marktführer im Segment der Kinder-, Jugend- und Comicmagazine ist nach eigenen Angaben Egmont Ehapa mit Sitz in Berlin. Der Verlag wächst auf höherem Niveau wesentlich langsamer. Das Ergebnis stieg 2011 um 25 Prozent von 3,6 auf 4,5 Millionen Euro. Auf Augenhöhe mit Egmont Ehapa sieht sich Panini – nennt aber keine genauen Zahlen. Die Panini Verlags GmbH ist eine Tochtergesellschaft der italienischen Panini-Gruppe mit Sitz in Modena. Die deutsche Niederlassung befindet sich ebenfalls in Stuttgart. Das Unternehmen ist vor allem für seine Sammel-Sticker bekannt. Auf der Liste der zehn auflagenstärksten Titel ist der Verlag mit „Star Wars – The Clone Wars“ und „Bob der Baumeister“ zweimal vertreten. Um ihre Marktführerschaft sind die großen Verlage nicht besorgt: „Natürlich kann man kurzfristige Erfolge erzielen, wenn man auf die richtigen starken Trend-Themen setzt“, sagt eine Sprecherin der Egmont Ehapa Verlag GmbH. „In einem schnelllebigen Markt haben solche Themen aber oft nur eine begrenzte Halbwertzeit.“

Immer mehr Titel buhlen um Aufmerksamkeit

Der Blue-Ocean-Verlag ist vergangenes Jahr vor allem mit Magazinen rund um die Fantasiefigur Prinzessin Lillifee, die Sammelpferdchen Filly und die Spielzeugfiguren Lego Ninjago gewachsen. Im vierten Quartal 2012 befanden sich unter den zehn auflagenstärksten Kindermagazinen fünf Produkte des Stuttgarter Verlags – Egmont Ehapa ist dort zweimal vertreten („Lustiges Taschenbuch“, „Micky Maus“).

Der Kampf der Wettbewerber um die Aufmerksamkeit der Kinder ist hart. Das Taschengeld bei Kindern zwischen sechs und 13 Jahren liegt in Deutschland derzeit mit fast 30 Euro auf Rekordniveau. Das ergibt die Kids Verbraucher-Analyse des Egmont- Ehapa-Verlags. Demnach geben die Kinder ihr Taschengeld am liebsten für Süßigkeiten (63 Prozent) aus. Bereits auf Platz zwei folgt Lesestoff. 44 Prozent der befragten Kinder zwischen sechs und 13 Jahre geben ihr Geld für Zeitschriften und Comics aus. Darauf reagieren die Verlage.

„Immer mehr Titel, zugeschnitten auf die jeweiligen Interessen der Leserschaft, buhlen um die Aufmerksamkeit der Kinder und ihrer Eltern“, heißt es 2011 im Ehapa-Geschäftsbericht. „So wurden im vergangenen Jahr 58 Titel mit regelmäßiger Erscheinungsweise gelauncht, die es auf fast 200 Ausgaben brachten.“ 2012 steuerte Ehapa nach eigenen Angaben 17 neue regelmäßige Titel (mit 77 Ausgaben) bei, Blue Ocean brachte es auf 15 (39 Ausgaben) und Panini auf 14 neue Titel.

„Ältere Kinder interessieren sich stärker für soziale Netzwerke als für Magazine“

Seit 2009 haben die Kinder- und Jugendmagazinverlage verstärkt Konkurrenz aus dem Erwachsenensektor bekommen. Neben „Geo“, „Der Spiegel“ und „Stern“ brachte sogar das Reisemagazin „Mare“ einen Kinder-Ableger auf den Markt. Diese sollen die Schulkinder erreichen. „Mare Ahoi“ wurde inzwischen jedoch wieder eingestellt, auch der „Stern“-Ableger „Yuno“ hat sich nicht etabliert. Sigrun Kaiser zieht daraus den Schluss, dass es vor allem Kinder bis zum 13. Lebensjahr sind, die den Umsatz ankurbeln. „Ältere Kinder interessieren sich stärker für soziale Netzwerke als für Magazine.“

Sigrun Kaiser setzt dieses Jahr noch mehr auf Spielwarenthemen. „Früher waren Magazine, die sich an Fernsehserien orientiert haben, sehr beliebt“, sagt sie. „Heute mögen die Kinder Zeitschriften, die als Verlängerung ihrer Spielsachen dienen.“ Lego-Comics beispielsweise regen ihrer Meinung nach die Fantasie für Rollenspiele an. Im Spielwarenbereich will der Verlag dieses Jahr Hefte zu den Müllmonstern The Trash Pack und zu den großäugigen Plüschfiguren namens YooHoo auf den Markt bringen.
 
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