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Vor Krieg geflüchtet, in der Regio gestorben

Roter.Teufel

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Zwei Zugunglücks-Opfer aus der Ukraine
Vor Krieg geflüchtet, in der Regio gestorben


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Mehr als 40 Verletzte ++ ein weibliches Unfallopfer schwebt noch in Lebensgefahr

Garmisch-Partenkirchen – Die ganze Nacht hatten die Helfer bei Flutlicht neben den umgestürzten Waggons bis zur totalen Erschöpfung gearbeitet. Doch erst gut 24 Stunden nach dem verheerenden Zugunglück in Burg­rain, nördlich von Garmisch-Partenkirchen (Bayern), gab es die traurige Gewissheit:

Als zwei Spezialkräne um 13.20 Uhr den ersten der drei entgleisten, 50 Tonnen schweren Waggons hoben, entdeckten die Helfer eine weitere Leiche! Nach BamS-Informationen soll es ein Schüler (13) sein. Das fünfte Todesopfer – noch ein Kind!

Nach bisherigen Erkenntnissen handelt es sich bei den anderen vier Opfern um Frauen im Alter von 32 bis 70 Jahren. Zwei von ihnen sollen nach BamS-Informationen geflüchtete Ukrai­nerinnen sein, die in der Nähe bei Gastfamilien untergebracht waren. Eine der beiden Frauen soll ihr Kind dabei gehabt haben. Es wurde schwer verletzt, soll im Krankenhaus liegen.

Mehr als 40 Reisende wurden verletzt. Eine Frau schwebt nach BamS-Informationen noch in Lebensgefahr. Werden in den kommenden Tagen weitere Leichen geborgen? Das ist möglich – denn noch immer werden zwischen sieben und 14 Menschen vermisst!

Landrat Anton Speer (63) zu BamS: „Wir müssen so schnell wie möglich die Waggons heben und schauen, was da noch drunter ist.“ Und ein Helfer sagt leise: „Wir haben die Hoffnung, dass die Leute anderweitig unterwegs waren und sich noch melden.“ Es sei aber auch möglich, dass sie schwer verletzt in einer der umliegenden Kliniken lägen.

Die Hoffnung in der bayerischen Sommerhitze ist noch da. An einer Brücke neben dem Unglücksort haben Trauernde Blumen niedergelegt. Am Pfingstsonntag werde auch im Gottesdienst der Trauer Raum gegeben, teilte Christian Kopp, Regionalbischof im Kirchenkreis München und Oberbayern, mit. Außerdem hätten die Kirchen eine Seelsorge-Notruf-Nummer für Betroffene eingerichtet. Kopp sprach den Opfern der Katastrophe sein Beileid aus: „Meine Gedanken und Gebete sind bei den Menschen, die in diesem schrecklichen Unglück zu Schaden gekommen sind und bei allen, die trauern.“

Nach offiziellen Angaben waren etwa 140 Passagiere im Regionalzug, der auf dem Weg nach München war. Noch ist unklar, was zur Katas­trophe auf der eingleisigen Strecke führte.

Die Polizei kann bisher nur eine Kollision mit einem anderen Fahrzeug oder Zug ausschließen. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (58, CSU): „Vor Ort waren alle Experten der Meinung, dass die wahrscheinlichste Ursache ein technischer Defekt am Gleis oder am Zug sein müsste.“

Nach BamS-Informationen liegt der Fokus der Untersuchungen darauf, ob das Gleisbett noch intakt war. Fest steht auch: An der Unfallstelle gab es für den Zugführer kein Tempolimit. Ein amerikanischer Soldat, der mit dem Auto neben der Unglücksstelle unterwegs war, sagte dem „Garmisch-Partenkirchner Tagblatt“: „Es war einfach schrecklich, plötzlich ist der Zug umgekippt.“

Weiteres schweres Bergegerät wird erwartet. Ein 250-Tonnen-Schienenkran aus dem Ruhrgebiet soll heute zum Einsatz kommen. Er soll die Lok und den Steuerwagen wieder ins Gleis heben.


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