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- Out 5, 2021
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Verhandlungen im öffentlichen Dienst gescheitert:
Warum sind 5,5 Prozent mehr Gehalt nicht genug?
Vier Tage haben die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst für Bund und Kommunen mit den Gewerkschaften über einen Tarifvertrag verhandelt. Am späten Montagabend sind die Gespräche dann geplatzt.
Darum geht's: Verdi und der Beamtenbund dbb hatten für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten ein Gehaltsplus von 8 Prozent sowie 3 zusätzliche freie Tage (4 für Gewerkschaftsmitglieder) gefordert – bei einer Laufzeit von einem Jahr.
Zu einem Angebot der Arbeitgeber gibt es widersprüchliche Angaben. Sie sollen 5,5 Prozent mehr Gehalt angeboten haben – mutmaßlich jedoch bei einer Laufzeit, die sich über mehrere Jahre erstreckt.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (54, SPD) als Verhandlungsführerin für den Bund erklärte die Gespräche schließlich für gescheitert. Beide Seiten beteuern, in den Verhandlungen bis an die Grenze des Zumutbaren gegangen zu sein und werfen sich gegenseitig Blockadehaltung vor.
„Wir waren für eine Lösung bereit – unsere Verhandlungspartner ganz offenbar nicht“, schimpfte Verdi-Chef Frank Werneke (57).
Faeser: „Wir haben Entgelterhöhungen vorgeschlagen, die zum Teil über den jüngsten Tarifabschlüssen von Verdi in anderen Branchen liegen.“ Auch sei man bereit gewesen, das 13. Monatsgehalt und Zulagen zu erhöhen.
2023 gab es auch schon 5,5 Prozent mehr
Sind ein Lohnplus von 5,5 Prozent und weitere Verbesserungen tatsächlich zu niedrig?
Die Inflationsrate in Deutschland liegt aktuell bei 2,3 Prozent. Und beim Tarifabschluss 2023 einigten sich die Verhandler nach einem Schlichtungsverfahren auf Einmalzahlungen über 3000 Euro, 200 Euro zusätzlich pro Monat und ein weiteres Plus von 5,5 Prozent.
Zum Vergleich: Der Abschluss für die Metall- und Elektroindustrie sieht u. a. eine Tariferhöhung von 5,1 Prozent in zwei Schritten bis April 2026 vor. In der Eisen- und Stahlindustrie waren es 5,5 Prozent – neben einer Einmalzahlung von 3000 Euro netto.
Bei der Deutschen Post sind es 5 Prozent in zwei Tranchen bis April 2026. In der papiererzeugenden Industrie sind es 5,9 Prozent, gestaffelt in drei Schritten bis Oktober 2026. Deutsche Bahn und EVG einigten sich auf 6,5 Prozent bis Dezember 2027.
Die Schlichtungskommission unter der Führung von Ex-Hessen-MP Roland Koch (66, CDU) und Bremens Ex-Finanzstaatsrat Hans-Henning Lühr (74) muss spätestens am kommenden Dienstag die Arbeit aufnehmen und eine Woche später einen Vorschlag zur Einigung vorlegen.
Anfang April könnte es dann einen Tarifabschluss geben. Während der Schlichtung sind Warnstreiks ausgeschlossen.
Bild Zeitung
Warum sind 5,5 Prozent mehr Gehalt nicht genug?
Vier Tage haben die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst für Bund und Kommunen mit den Gewerkschaften über einen Tarifvertrag verhandelt. Am späten Montagabend sind die Gespräche dann geplatzt.
Darum geht's: Verdi und der Beamtenbund dbb hatten für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten ein Gehaltsplus von 8 Prozent sowie 3 zusätzliche freie Tage (4 für Gewerkschaftsmitglieder) gefordert – bei einer Laufzeit von einem Jahr.
Zu einem Angebot der Arbeitgeber gibt es widersprüchliche Angaben. Sie sollen 5,5 Prozent mehr Gehalt angeboten haben – mutmaßlich jedoch bei einer Laufzeit, die sich über mehrere Jahre erstreckt.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (54, SPD) als Verhandlungsführerin für den Bund erklärte die Gespräche schließlich für gescheitert. Beide Seiten beteuern, in den Verhandlungen bis an die Grenze des Zumutbaren gegangen zu sein und werfen sich gegenseitig Blockadehaltung vor.
„Wir waren für eine Lösung bereit – unsere Verhandlungspartner ganz offenbar nicht“, schimpfte Verdi-Chef Frank Werneke (57).
Faeser: „Wir haben Entgelterhöhungen vorgeschlagen, die zum Teil über den jüngsten Tarifabschlüssen von Verdi in anderen Branchen liegen.“ Auch sei man bereit gewesen, das 13. Monatsgehalt und Zulagen zu erhöhen.
2023 gab es auch schon 5,5 Prozent mehr
Sind ein Lohnplus von 5,5 Prozent und weitere Verbesserungen tatsächlich zu niedrig?
Die Inflationsrate in Deutschland liegt aktuell bei 2,3 Prozent. Und beim Tarifabschluss 2023 einigten sich die Verhandler nach einem Schlichtungsverfahren auf Einmalzahlungen über 3000 Euro, 200 Euro zusätzlich pro Monat und ein weiteres Plus von 5,5 Prozent.
Zum Vergleich: Der Abschluss für die Metall- und Elektroindustrie sieht u. a. eine Tariferhöhung von 5,1 Prozent in zwei Schritten bis April 2026 vor. In der Eisen- und Stahlindustrie waren es 5,5 Prozent – neben einer Einmalzahlung von 3000 Euro netto.
Bei der Deutschen Post sind es 5 Prozent in zwei Tranchen bis April 2026. In der papiererzeugenden Industrie sind es 5,9 Prozent, gestaffelt in drei Schritten bis Oktober 2026. Deutsche Bahn und EVG einigten sich auf 6,5 Prozent bis Dezember 2027.
Die Schlichtungskommission unter der Führung von Ex-Hessen-MP Roland Koch (66, CDU) und Bremens Ex-Finanzstaatsrat Hans-Henning Lühr (74) muss spätestens am kommenden Dienstag die Arbeit aufnehmen und eine Woche später einen Vorschlag zur Einigung vorlegen.
Anfang April könnte es dann einen Tarifabschluss geben. Während der Schlichtung sind Warnstreiks ausgeschlossen.
Bild Zeitung