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- Out 5, 2021
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Zum 80. Geburtstag:
Was macht eigentlich Anton Schlecker heute?
Das weiß-blaue Logo der Drogeriekette Schlecker kannte in Deutschland einst jedes Kind. Gegründet wurde das milliardenschwere Imperium, das es inzwischen nicht mehr gibt, von Anton Schlecker. Am 28. Oktober ist der Unternehmer 80 Jahre alt geworden.
Zwölf Jahre ist es her, dass Anton Schlecker, einer der damals reichsten Deutschen seine Drogeriekette in die Pleite trieb und damit Tausende der sogenannten Schlecker-Frauen über die Klinge springen ließ. Doch was macht der Mann heute, der so eng mit dem Aufstieg und Fall des Drogerie-Imperiums verbunden ist?
Büro in Ex-Schlecker-Zentrale
In Ehingen (Baden-Württemberg) wurde aus der einstigen Schlecker-Zentrale der Businesspark Ehingen Donau. Wie auf den Seiten des Unternehmens zu lesen, seien 85 Prozent der rund 20.000 Quadratmeter Bürofläche vermietet – davon ein Büro in der 7. Etage immer noch an den einstigen Eigentümer Anton Schlecker.
Der 80-Jährige soll laut „SWR“ nach wie vor regelmäßig mit dem Auto ins Büro fahren, um seine Frau Christa in ihrer Immobilienverwaltungsfirma zu unterstützen. Die Fremdsprachenkorrespondentin Christa Schlecker (76) ist seit 2019 Geschäftsführerin der CML Schlecker Immobilienverwaltung GmbH & Co.KG. Über die Firma findet sich nicht viel im Internet, eine Homepage gibt es nicht.
Das Phantom Schlecker
Anton Schlecker hält sich so gut wie möglich aus der Öffentlichkeit raus. Das war schon vor der Schlecker-Pleite so. Der Kleinstadt Ehingen (rund 28.000 Einwohner) hält er bis heute die Treue. Trotzdem: In Restaurants oder auf Festen sieht man ihn nicht.
Aufstieg zum Drogerie-König
Schleckers Karriere beginnt 1965 mit dem Einstieg ins elterliche Metzgereiunternehmen. Noch im selben Jahr eröffnet er ein SB-Warenhaus. Seine Frau Christa heiratet er 1970. Sie unterstützt ihren Mann im Geschäft. Das Paar bekommt zwei Kinder. 1971 wird Sohn Lars, zwei Jahre später Tochter Meike geboren.
Als 1974 die Preisbindung für Drogerieartikel wegfällt, wagt Schlecker den entscheidenden Schritt. Er eröffnet 1975 in Kirchheim/Teck (Baden-Württemberg) den ersten Drogeriemarkt. Gut zwei Jahre später sind es schon über 100 Filialen.
Kritik am Führungsstil
Anton Schlecker gilt als sparsamer, manche würden sagen geiziger Mensch. Das zeigt sich auch bei den Löhnen. Er verstößt gegen den verbindlichen Manteltarifvertrag. Folge: Das Amtsgericht Stuttgart verurteilt ihn und seine Frau Christa 1998 zu 10 Monaten auf Bewährung und Zahlung von 2 Mio. Mark. Die Mitarbeiterinnen werden entschädigt.
Das Unternehmen wächst trotz sinkender Erträge weiter, expandiert u. a. nach Österreich, Spanien und in die Niederlande. Spätestens ab 2006 gerät Schlecker in finanzielle Schieflage, muss 2008 drastische Umsatzeinbrüche hinnehmen.
Generationswechsel erfolglos
Anton Schlecker holt im November 2010 seine Kinder in die Geschäftsführung. Da belaufen sich die Schulden der Kette schon auf mehr als 200 Mio. Euro. Ein Modernisierungsprogramm misslingt. Im Januar 2012 meldet Schlecker Insolvenz an, sechs Monate später gibt Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz die Zerschlagung des Konzerns bekannt.
Die Folge: 5.400 deutsche Schlecker-Filialen werden geschlossen, mehr als 25.000 Mitarbeiter – überwiegend Frauen – stehen auf der Straße.
Anton Schlecker wird 2017 vom Landgericht Stuttgart wegen vorsätzlichem Bankrott zu zwei Jahren auf Bewährung und zur Zahlung von 54.000 Euro verurteilt. Seine Kinder müssen u. a. wegen Untreue und vorsätzlichem Bankrott für zwei Jahre und neun Monate bzw. zwei Jahre und acht Monate ins Gefängnis.
Insolvenzverfahren läuft noch
Das Schlecker-Insolvenzverfahren ist noch nicht abgeschlossen. Woran das liegt? Patrick Hacker, Sprecher von Insolvenzverwalter Geiwitz, zu BILD: „Der wesentliche Grund: Es gilt, die Ausgänge der Kartellverfahren abzuwarten.“ Wie lange das dauert? Offen.
Bild Zeitung
Was macht eigentlich Anton Schlecker heute?
Das weiß-blaue Logo der Drogeriekette Schlecker kannte in Deutschland einst jedes Kind. Gegründet wurde das milliardenschwere Imperium, das es inzwischen nicht mehr gibt, von Anton Schlecker. Am 28. Oktober ist der Unternehmer 80 Jahre alt geworden.
Zwölf Jahre ist es her, dass Anton Schlecker, einer der damals reichsten Deutschen seine Drogeriekette in die Pleite trieb und damit Tausende der sogenannten Schlecker-Frauen über die Klinge springen ließ. Doch was macht der Mann heute, der so eng mit dem Aufstieg und Fall des Drogerie-Imperiums verbunden ist?
Büro in Ex-Schlecker-Zentrale
In Ehingen (Baden-Württemberg) wurde aus der einstigen Schlecker-Zentrale der Businesspark Ehingen Donau. Wie auf den Seiten des Unternehmens zu lesen, seien 85 Prozent der rund 20.000 Quadratmeter Bürofläche vermietet – davon ein Büro in der 7. Etage immer noch an den einstigen Eigentümer Anton Schlecker.
Der 80-Jährige soll laut „SWR“ nach wie vor regelmäßig mit dem Auto ins Büro fahren, um seine Frau Christa in ihrer Immobilienverwaltungsfirma zu unterstützen. Die Fremdsprachenkorrespondentin Christa Schlecker (76) ist seit 2019 Geschäftsführerin der CML Schlecker Immobilienverwaltung GmbH & Co.KG. Über die Firma findet sich nicht viel im Internet, eine Homepage gibt es nicht.
Das Phantom Schlecker
Anton Schlecker hält sich so gut wie möglich aus der Öffentlichkeit raus. Das war schon vor der Schlecker-Pleite so. Der Kleinstadt Ehingen (rund 28.000 Einwohner) hält er bis heute die Treue. Trotzdem: In Restaurants oder auf Festen sieht man ihn nicht.
Aufstieg zum Drogerie-König
Schleckers Karriere beginnt 1965 mit dem Einstieg ins elterliche Metzgereiunternehmen. Noch im selben Jahr eröffnet er ein SB-Warenhaus. Seine Frau Christa heiratet er 1970. Sie unterstützt ihren Mann im Geschäft. Das Paar bekommt zwei Kinder. 1971 wird Sohn Lars, zwei Jahre später Tochter Meike geboren.
Als 1974 die Preisbindung für Drogerieartikel wegfällt, wagt Schlecker den entscheidenden Schritt. Er eröffnet 1975 in Kirchheim/Teck (Baden-Württemberg) den ersten Drogeriemarkt. Gut zwei Jahre später sind es schon über 100 Filialen.
Kritik am Führungsstil
Anton Schlecker gilt als sparsamer, manche würden sagen geiziger Mensch. Das zeigt sich auch bei den Löhnen. Er verstößt gegen den verbindlichen Manteltarifvertrag. Folge: Das Amtsgericht Stuttgart verurteilt ihn und seine Frau Christa 1998 zu 10 Monaten auf Bewährung und Zahlung von 2 Mio. Mark. Die Mitarbeiterinnen werden entschädigt.
Das Unternehmen wächst trotz sinkender Erträge weiter, expandiert u. a. nach Österreich, Spanien und in die Niederlande. Spätestens ab 2006 gerät Schlecker in finanzielle Schieflage, muss 2008 drastische Umsatzeinbrüche hinnehmen.
Generationswechsel erfolglos
Anton Schlecker holt im November 2010 seine Kinder in die Geschäftsführung. Da belaufen sich die Schulden der Kette schon auf mehr als 200 Mio. Euro. Ein Modernisierungsprogramm misslingt. Im Januar 2012 meldet Schlecker Insolvenz an, sechs Monate später gibt Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz die Zerschlagung des Konzerns bekannt.
Die Folge: 5.400 deutsche Schlecker-Filialen werden geschlossen, mehr als 25.000 Mitarbeiter – überwiegend Frauen – stehen auf der Straße.
Anton Schlecker wird 2017 vom Landgericht Stuttgart wegen vorsätzlichem Bankrott zu zwei Jahren auf Bewährung und zur Zahlung von 54.000 Euro verurteilt. Seine Kinder müssen u. a. wegen Untreue und vorsätzlichem Bankrott für zwei Jahre und neun Monate bzw. zwei Jahre und acht Monate ins Gefängnis.
Insolvenzverfahren läuft noch
Das Schlecker-Insolvenzverfahren ist noch nicht abgeschlossen. Woran das liegt? Patrick Hacker, Sprecher von Insolvenzverwalter Geiwitz, zu BILD: „Der wesentliche Grund: Es gilt, die Ausgänge der Kartellverfahren abzuwarten.“ Wie lange das dauert? Offen.
Bild Zeitung