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- Out 5, 2021
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Nordkorea-Grenzgänger erinnert an Fall Warmbier
Wie gefährlich wird die neue Kim-Geisel für die USA?
Nordkorea-Führer Kim Jong-un (39) hat ein neues Faustpfand. Und dürfte mit dem Rest der Welt staunen, wieso sich ein amerikanischer Soldat ausgerechnet in die Fänge seines Erzfeindes begibt.
Dieser Nordkorea-Grenzgänger kommt zur Unzeit für die USA und sorgt für zusätzlichen Zündstoff in einer bereits äußerst angespannten Lage. Jetzt kommt es darauf an, wie Diktator Kim Jong-un (39) auf den festgesetzten US-Soldaten reagiert – noch schweigt er zum Vorfall.
► Der in Südkorea stationierte Travis King (23) hatte bei einer Besichtigungstour blitzartig die stark gesicherte Grenze von Süd- nach Nordkorea übertreten. Er hat sich mit einem vernehmbaren „Hahaha“ vorsätzlich in die Fänge der Kim-Diktatur begeben.
Dies sei „absichtlich und ohne Erlaubnis“ geschehen, erklärte ein Sprecher der US-Streitkräfte am Dienstag. Die US-Streitkräfte und das UN-Kommando kündigten an, mit den nordkoreanischen Streitkräften zusammenzuarbeiten, um den Vorfall zu klären – mit ungewissem Ausgang. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin (69) erklärte, Washington beobachte und untersuche die Situation genau.
Der Leiter des Korea-Büros der Friedrich-Naumann-Stiftung in Seoul, Frederic Spohr, sagte BILD am Dienstag: „Es würde mich überraschen, wenn er Nordkorea bald verlassen kann.“
Kurios: Der US-Sender CBS berichtete, der Soldat hätte aus disziplinarischen Gründen aus dem Land gebracht werden sollen. Es sei ihm aber nach Passieren der Sicherheitskontrollen am Flughafen gelungen, umzukehren und sich einer Besuchergruppe in die demilitarisierte Zone anzuschließen.
Brisant: Am selben Tag hatten die USA die Stationierung eines mit Atomwaffen bestückten U-Boots der US-Marine in Südkorea verkündet. Woraufhin Nordkorea in der Nacht zu Mittwoch mit Raketen-Abschüssen reagierte. Kein guter Zeitpunkt, um Gefangener des kommunistischen Regimes zu sein.
Das letzte Mal, dass die USA ein atomwaffenfähiges U-Boot nach Südkorea entsandt hatte, war 1981. Bedeutet: Die Lage spitzt sich weiter zu.
Lässt Kim den US-Soldaten jetzt ausquetschen?
„Vermutlich werden die Nordkoreaner den Soldaten angesichts der strikten Covid-Regeln unter Quarantäne setzen und später auch versuchen, Informationen von ihm zu erhalten“, erklärt Spohr.
Und weiter: „Theoretisch ist es möglich, dass Nordkorea den US-Amerikaner einsetzt, um gegenüber den USA politische Forderungen durchzusetzen – noch gibt es dafür aber keine Anzeichen. Nordkorea hat sich bisher noch nicht einmal zu dem Vorfall geäußert.“
Den Grenzübertritt des Soldaten betrachte das Regime in Nordkorea vermutlich „als militärische, nachrichtendienstliche und gesundheitliche Bedrohung“, sagte der Nordkorea-Experte Leif-Eric Easley von der Ewha-Universität in Seoul.
„2018 ist schon einmal ein US-Amerikaner illegal nach Nordkorea eingedrungen, damals über China. Er kam nach einem Monat wieder frei. Er war aber kein US-Soldat und es gab damals engere Kontakte – das war die Zeit zwischen den Trump-Kim-Gipfeln. Insofern scheint ein längerer Prozess jetzt wahrscheinlicher“, analysiert Spohr.
Erinnerungen an Otto Warmbier
Vor dem Hintergrund der anhaltenden Raketen-Tests durch Kim Jong-un und nun die Stationierung von US-Atomwaffen in unmittelbarer Nähe zu Nordkorea wird dieser Vorfall eine größere Bedeutung erhalten – gegebenenfalls wie der tragische Fall des US-Studenten Otto Warmbier († 22).
Warmbier war während einer Nordkorea-Reise festgenommen und im März 2016 zu 15 Jahren Schwerstarbeit verurteilt worden, weil er versucht haben soll, ein Propaganda-Banner zu stehlen. Im Juni 2017 kam Warmbier frei. Zum Zeitpunkt seiner Entlassung lag er jedoch mit schweren Hirnschäden im Koma. Er starb mit 22 Jahren innerhalb einer Woche nach seiner Rückkehr in die USA. Die Todesursache ist unklar, seine Familie lehnte eine Obduktion ab und wirft Nordkorea Misshandlungen vor.
„Viele festgehaltene US-Amerikaner konnten Nordkorea deutlich schneller verlassen als Otto Warmbier – zwischen Monaten und ein paar Tagen. Das Warmbier-Szenario ist das Worst-Case-Szenario, es erscheint mir aber eher unwahrscheinlich“, sagt Spohr.
Bild Zeitung
Wie gefährlich wird die neue Kim-Geisel für die USA?
Nordkorea-Führer Kim Jong-un (39) hat ein neues Faustpfand. Und dürfte mit dem Rest der Welt staunen, wieso sich ein amerikanischer Soldat ausgerechnet in die Fänge seines Erzfeindes begibt.
Dieser Nordkorea-Grenzgänger kommt zur Unzeit für die USA und sorgt für zusätzlichen Zündstoff in einer bereits äußerst angespannten Lage. Jetzt kommt es darauf an, wie Diktator Kim Jong-un (39) auf den festgesetzten US-Soldaten reagiert – noch schweigt er zum Vorfall.
► Der in Südkorea stationierte Travis King (23) hatte bei einer Besichtigungstour blitzartig die stark gesicherte Grenze von Süd- nach Nordkorea übertreten. Er hat sich mit einem vernehmbaren „Hahaha“ vorsätzlich in die Fänge der Kim-Diktatur begeben.
Dies sei „absichtlich und ohne Erlaubnis“ geschehen, erklärte ein Sprecher der US-Streitkräfte am Dienstag. Die US-Streitkräfte und das UN-Kommando kündigten an, mit den nordkoreanischen Streitkräften zusammenzuarbeiten, um den Vorfall zu klären – mit ungewissem Ausgang. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin (69) erklärte, Washington beobachte und untersuche die Situation genau.
Der Leiter des Korea-Büros der Friedrich-Naumann-Stiftung in Seoul, Frederic Spohr, sagte BILD am Dienstag: „Es würde mich überraschen, wenn er Nordkorea bald verlassen kann.“
Kurios: Der US-Sender CBS berichtete, der Soldat hätte aus disziplinarischen Gründen aus dem Land gebracht werden sollen. Es sei ihm aber nach Passieren der Sicherheitskontrollen am Flughafen gelungen, umzukehren und sich einer Besuchergruppe in die demilitarisierte Zone anzuschließen.
Brisant: Am selben Tag hatten die USA die Stationierung eines mit Atomwaffen bestückten U-Boots der US-Marine in Südkorea verkündet. Woraufhin Nordkorea in der Nacht zu Mittwoch mit Raketen-Abschüssen reagierte. Kein guter Zeitpunkt, um Gefangener des kommunistischen Regimes zu sein.
Das letzte Mal, dass die USA ein atomwaffenfähiges U-Boot nach Südkorea entsandt hatte, war 1981. Bedeutet: Die Lage spitzt sich weiter zu.
Lässt Kim den US-Soldaten jetzt ausquetschen?
„Vermutlich werden die Nordkoreaner den Soldaten angesichts der strikten Covid-Regeln unter Quarantäne setzen und später auch versuchen, Informationen von ihm zu erhalten“, erklärt Spohr.
Und weiter: „Theoretisch ist es möglich, dass Nordkorea den US-Amerikaner einsetzt, um gegenüber den USA politische Forderungen durchzusetzen – noch gibt es dafür aber keine Anzeichen. Nordkorea hat sich bisher noch nicht einmal zu dem Vorfall geäußert.“
Den Grenzübertritt des Soldaten betrachte das Regime in Nordkorea vermutlich „als militärische, nachrichtendienstliche und gesundheitliche Bedrohung“, sagte der Nordkorea-Experte Leif-Eric Easley von der Ewha-Universität in Seoul.
„2018 ist schon einmal ein US-Amerikaner illegal nach Nordkorea eingedrungen, damals über China. Er kam nach einem Monat wieder frei. Er war aber kein US-Soldat und es gab damals engere Kontakte – das war die Zeit zwischen den Trump-Kim-Gipfeln. Insofern scheint ein längerer Prozess jetzt wahrscheinlicher“, analysiert Spohr.
Erinnerungen an Otto Warmbier
Vor dem Hintergrund der anhaltenden Raketen-Tests durch Kim Jong-un und nun die Stationierung von US-Atomwaffen in unmittelbarer Nähe zu Nordkorea wird dieser Vorfall eine größere Bedeutung erhalten – gegebenenfalls wie der tragische Fall des US-Studenten Otto Warmbier († 22).
Warmbier war während einer Nordkorea-Reise festgenommen und im März 2016 zu 15 Jahren Schwerstarbeit verurteilt worden, weil er versucht haben soll, ein Propaganda-Banner zu stehlen. Im Juni 2017 kam Warmbier frei. Zum Zeitpunkt seiner Entlassung lag er jedoch mit schweren Hirnschäden im Koma. Er starb mit 22 Jahren innerhalb einer Woche nach seiner Rückkehr in die USA. Die Todesursache ist unklar, seine Familie lehnte eine Obduktion ab und wirft Nordkorea Misshandlungen vor.
„Viele festgehaltene US-Amerikaner konnten Nordkorea deutlich schneller verlassen als Otto Warmbier – zwischen Monaten und ein paar Tagen. Das Warmbier-Szenario ist das Worst-Case-Szenario, es erscheint mir aber eher unwahrscheinlich“, sagt Spohr.
Bild Zeitung