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- Out 5, 2021
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Kran kracht aufs Haus, keine Versicherung will zahlen:
Wir bleiben auf 500.000 Euro Schaden sitzen
Hamburg – Es ist ein heftiger Fall: Ein 20 Meter hoher Baukran kippt um, zertrümmert zwei Wohnhäuser. Doch haften will keiner.
Es passierte Ende August im Hamburger Stadtteil Farmsen-Berne. Der 20 Meter hohe Kran stürzte aus noch immer ungeklärter Ursache auf die Häuser, riss Dächer und Mauerwerk mit sich. Verletzte gab es zum Glück keine, aber für die zwei betroffenen Familien begann ein Albtraum. Seitdem kämpfen sie nicht nur mit den Trümmern ihrer Häuser, sondern auch für Schadenersatz.
Versicherung zahlt nicht
„Die Signal Iduna als Versicherung der Bauherren verweigert die Haftung, die eigenen Gebäudeversicherungen erklären sich für nicht zuständig“, sagt Sandra Nichelmann (54, Betriebswirtin).
Folge: Chaos, Dauerstress, hohe Kosten und kaum Hoffnung auf Hilfe.
Nichelmann beschreibt ihre tägliche Hölle: „Wochenlang musste ich mich krankschreiben lassen. Der Stress bringt mich um. Mein Mann und ich schlafen kaum noch, unser 15-jähriger Sohn leidet unter der Belastung.“
Die Familie lebt notgedrungen im stark beschädigten Eigenheim, immer bereit, beim nächsten Regen mit Eimern gegen den vierten Wassereinbruch zu kämpfen. „Wir schlafen auf Matratzen auf dem Boden, zwei Zimmer sind unbewohnbar“, so Nichelmann.
Noch schlimmer trifft es Nachbarin Britta Witt (45, Unternehmensberaterin), alleinerziehend, ihr jüngster Sohn Leander (10) ist schwerbehindert: „Mein Haus ist so stark beschädigt, dass wir nicht mehr darin wohnen können. Wir mussten in eine unmöblierte Hausmeisterwohnung ziehen, weil niemand auf ein Kind mit Behinderung eingestellt ist.“
Wer haftet?
BILD hakte nach, wieso nichts passiert.
Ein Sprecher der Versicherung erklärt: „Um die Haftungsfragen klären zu können, ist die genaue Schadensursache entscheidend. Daher ist es üblich, die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsakte einzusehen. Diese wurde von uns umgehend angefordert, steht jedoch noch nicht zur Verfügung, möglicherweise aufgrund laufender Kripo- oder LKA-Ermittlungen.“
Der Gedanke an die kommenden Wochen treibt den Familien den Angstschweiß auf die Stirn. „Wir haben Herbst! Die ersten Stürme haben die Notabdeckungen bereits beschädigt – und die nächsten kommen. Was passiert, wenn Schnee fällt? Wer haftet für die Folgeschäden?“, fragt Britta Witt.
Geschätzter Schaden derzeit rund 500.000 Euro.
Bild Zeitung
Wir bleiben auf 500.000 Euro Schaden sitzen
Hamburg – Es ist ein heftiger Fall: Ein 20 Meter hoher Baukran kippt um, zertrümmert zwei Wohnhäuser. Doch haften will keiner.
Es passierte Ende August im Hamburger Stadtteil Farmsen-Berne. Der 20 Meter hohe Kran stürzte aus noch immer ungeklärter Ursache auf die Häuser, riss Dächer und Mauerwerk mit sich. Verletzte gab es zum Glück keine, aber für die zwei betroffenen Familien begann ein Albtraum. Seitdem kämpfen sie nicht nur mit den Trümmern ihrer Häuser, sondern auch für Schadenersatz.
Versicherung zahlt nicht
„Die Signal Iduna als Versicherung der Bauherren verweigert die Haftung, die eigenen Gebäudeversicherungen erklären sich für nicht zuständig“, sagt Sandra Nichelmann (54, Betriebswirtin).
Folge: Chaos, Dauerstress, hohe Kosten und kaum Hoffnung auf Hilfe.
Nichelmann beschreibt ihre tägliche Hölle: „Wochenlang musste ich mich krankschreiben lassen. Der Stress bringt mich um. Mein Mann und ich schlafen kaum noch, unser 15-jähriger Sohn leidet unter der Belastung.“
Die Familie lebt notgedrungen im stark beschädigten Eigenheim, immer bereit, beim nächsten Regen mit Eimern gegen den vierten Wassereinbruch zu kämpfen. „Wir schlafen auf Matratzen auf dem Boden, zwei Zimmer sind unbewohnbar“, so Nichelmann.
Noch schlimmer trifft es Nachbarin Britta Witt (45, Unternehmensberaterin), alleinerziehend, ihr jüngster Sohn Leander (10) ist schwerbehindert: „Mein Haus ist so stark beschädigt, dass wir nicht mehr darin wohnen können. Wir mussten in eine unmöblierte Hausmeisterwohnung ziehen, weil niemand auf ein Kind mit Behinderung eingestellt ist.“
Wer haftet?
BILD hakte nach, wieso nichts passiert.
Ein Sprecher der Versicherung erklärt: „Um die Haftungsfragen klären zu können, ist die genaue Schadensursache entscheidend. Daher ist es üblich, die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsakte einzusehen. Diese wurde von uns umgehend angefordert, steht jedoch noch nicht zur Verfügung, möglicherweise aufgrund laufender Kripo- oder LKA-Ermittlungen.“
Der Gedanke an die kommenden Wochen treibt den Familien den Angstschweiß auf die Stirn. „Wir haben Herbst! Die ersten Stürme haben die Notabdeckungen bereits beschädigt – und die nächsten kommen. Was passiert, wenn Schnee fällt? Wer haftet für die Folgeschäden?“, fragt Britta Witt.
Geschätzter Schaden derzeit rund 500.000 Euro.
Bild Zeitung