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- Out 5, 2021
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Kloses 2. Club-Jahr:
Wundertüte mit Knallgefahr
Die Erwartungen beim 1. FC Nürnberg sind hoch, doch der Saisonstart war ein ganz herber Dämpfer!
Mit null Toren und null Punkten in zwei Zweitliga-Spielen und einer Pokal-Blamage bei Viertligist Illertissen ist der Club in die neue Saison gestartet. Dabei hat man am Valznerweiher in dieser Spielzeit eigentlich ganz andere Ambitionen.
Unter die Top-25-Vereine in Deutschland will man laut Sportvorstand Joti Chatzialexiou (49) kommen. Bedeutet für den aktuellen Zweitligisten 1. FC Nürnberg also mindestens eine Platzierung zwischen Platz 1 und 7.
Und dabei bleibt es trotz des Fehlstartes auch. Nürnbergs Sport-Boss sagte dazu auf BILD-Nachfrage: „Wir haben erst den 2. Spieltag. Daher ist es viel zu früh, um jetzt über den Ausgang der Saison zu spekulieren.“
Seine ambitionierte Vorgabe verteidigt Chatzialexiou auch noch einmal explizit: „Es ist immer Auslegungssache: Hätte ich erneut eine ruhige Saison als Ziel ausgegeben, hätten viele gesagt, dass doch jetzt der nächste Schritt kommen müsse und es ambitionslos sei.“
Und trotzdem scheint das ausgegebene Ziel zumindest aktuell relativ unrealistisch.
Zu groß war der Aderlass, den Trainer Miroslav Klose (47) im Hinblick auf den Kader im Sommer hat hinnehmen müssen. Insgesamt 12 Abgänge gab es im Vergleich zur vorigen Saison und viele davon waren absolute Leistungsträger.
Vor allem im Angriff muss sich die Klose-Elf nach den Abgängen von Stefanos Tzimas (zu Brighton & Hove Albion), Mahir Emreli (1. FC Kaiserslautern), Janis Antiste (Rapid Wien) und Lukas Schleimer (Wehen Wiesbaden) komplett neu aufstellen. Damit sind der Mannschaft auf die Schnelle mal satte 31 der insgesamt erzielten 60 Tore aus der Vorsaison weggebrochen.
Insofern darf die aktuelle Torflaute nicht wirklich verwundern. Mit Artem Stepanov (17/ausgeliehen von Bayer Leverkusen), Selim Telalovic (25/Ulm) und Mickaël Biron (27/Molenbeek) hat man personell zwar nachgelegt, doch aktuell ist der Qualitätsunterschied gegenüber den Vorgängern in diesem Mannschaftsteil schon frappierend.
Klose setzt deshalb auf die gleiche Entwicklung wie schon im vergangenen Jahr. Er sagt: „Wenn man sieht, wann Stefanos Tzimas damit angefangen hat, zu spielen und zu treffen, dann weiß man einfach, dass das eben seine Zeit dauert. Deswegen glaube ich auch absolut an die Jungs.“
Doch das ambitionierte Saisonziel beißt sich ein wenig mit der Entwicklungsstrategie. Denn viel Zeit haben Klose und der FCN eigentlich nicht.
Der Weg mit vielen jungen Talenten ist unbestritten sexy. Aber auch nur dann, wenn sich besser früher als später der Erfolg einstellt. Schon in der vergangenen Saison stellten die Franken mit einem Durchschnittsalter von 23,56 Jahren das jüngste Team der 2. Liga.
In dieser Spielzeit hat sich die Mannschaft mit 22,79 Jahren im Schnitt sogar noch einmal verjüngt. Doch Talent allein reicht für Erfolg nun mal nicht aus. Sich deshalb darauf zu verlassen, dass viele junge Spieler sich ähnlich gut entwickeln wie in der vergangenen Saison, wie zum Beispiel Rafael Lubach (20) oder Tim Janisch (20), könnte sich als fatal erweisen. Insofern hat der aktuelle FCN-Jahrgang etwas von einer Wundertüte mit Knallgefahr!
Noch bleiben den Verantwortlichen am Valznerweiher aber knapp 10 Tage Zeit, um die ein oder andere Baustelle im Kader noch zu schließen. Vor allem ein Ersatz für den nach Gladbach abgewanderten Jens Castrop (22) steht auf der Prioritätenliste ganz oben. Neben dieser vakanten Achter-Position könnte aber auch noch ein neuer defensiver Mittelfeldspieler vonnöten sein.
Und zwar dann, wenn U21-Nationalspieler Caspar Jander (22) Nürnberg trotz eines Vertrages bis 2028 noch verlassen wird. Jander war sich ja bekanntlich mit dem VfB Stuttgart schon über einen Wechsel einig. Doch der Club lehnte zwei Angebote der Schwaben (eines über 8 Mio. Euro, das andere immerhin um die 12 Mio. Euro) ab. Ob der wechselwillige Profi allerdings deshalb auch noch im September das FCN-Trikot tragen wird, erscheint durchaus fraglich.
Es braucht also noch definitiv Qualität in allen Mannschaftsteilen, um nicht frühzeitig noch mehr ins Hintertreffen zu geraten. Erst dann könne man laut Miroslav Klose das Leistungsvermögen des Kaders auch endgültig beurteilen. Nach den vielen positiven Eindrücken aus dem ersten Trainerjahr des Weltmeisters könnte die Stimmung in Nürnberg aber schnell kippen. Vor allem, wenn weiterhin die positiven Ergebnisse ausbleiben.
Und die sind auch für Klose selbst nicht ganz unwichtig. Schließlich läuft der Vertrag des ehemaligen Weltklasse-Stürmers am Saisonende aus. Eine vorzeitige Verlängerung ist durchaus angedacht, aber eben noch nicht umgesetzt. Es geht also auch um seine Zukunft.
Bild Zeitung
Wundertüte mit Knallgefahr
Die Erwartungen beim 1. FC Nürnberg sind hoch, doch der Saisonstart war ein ganz herber Dämpfer!
Mit null Toren und null Punkten in zwei Zweitliga-Spielen und einer Pokal-Blamage bei Viertligist Illertissen ist der Club in die neue Saison gestartet. Dabei hat man am Valznerweiher in dieser Spielzeit eigentlich ganz andere Ambitionen.
Unter die Top-25-Vereine in Deutschland will man laut Sportvorstand Joti Chatzialexiou (49) kommen. Bedeutet für den aktuellen Zweitligisten 1. FC Nürnberg also mindestens eine Platzierung zwischen Platz 1 und 7.
Und dabei bleibt es trotz des Fehlstartes auch. Nürnbergs Sport-Boss sagte dazu auf BILD-Nachfrage: „Wir haben erst den 2. Spieltag. Daher ist es viel zu früh, um jetzt über den Ausgang der Saison zu spekulieren.“
Seine ambitionierte Vorgabe verteidigt Chatzialexiou auch noch einmal explizit: „Es ist immer Auslegungssache: Hätte ich erneut eine ruhige Saison als Ziel ausgegeben, hätten viele gesagt, dass doch jetzt der nächste Schritt kommen müsse und es ambitionslos sei.“
Und trotzdem scheint das ausgegebene Ziel zumindest aktuell relativ unrealistisch.
Zu groß war der Aderlass, den Trainer Miroslav Klose (47) im Hinblick auf den Kader im Sommer hat hinnehmen müssen. Insgesamt 12 Abgänge gab es im Vergleich zur vorigen Saison und viele davon waren absolute Leistungsträger.
Vor allem im Angriff muss sich die Klose-Elf nach den Abgängen von Stefanos Tzimas (zu Brighton & Hove Albion), Mahir Emreli (1. FC Kaiserslautern), Janis Antiste (Rapid Wien) und Lukas Schleimer (Wehen Wiesbaden) komplett neu aufstellen. Damit sind der Mannschaft auf die Schnelle mal satte 31 der insgesamt erzielten 60 Tore aus der Vorsaison weggebrochen.
Insofern darf die aktuelle Torflaute nicht wirklich verwundern. Mit Artem Stepanov (17/ausgeliehen von Bayer Leverkusen), Selim Telalovic (25/Ulm) und Mickaël Biron (27/Molenbeek) hat man personell zwar nachgelegt, doch aktuell ist der Qualitätsunterschied gegenüber den Vorgängern in diesem Mannschaftsteil schon frappierend.
Klose setzt deshalb auf die gleiche Entwicklung wie schon im vergangenen Jahr. Er sagt: „Wenn man sieht, wann Stefanos Tzimas damit angefangen hat, zu spielen und zu treffen, dann weiß man einfach, dass das eben seine Zeit dauert. Deswegen glaube ich auch absolut an die Jungs.“
Doch das ambitionierte Saisonziel beißt sich ein wenig mit der Entwicklungsstrategie. Denn viel Zeit haben Klose und der FCN eigentlich nicht.
Der Weg mit vielen jungen Talenten ist unbestritten sexy. Aber auch nur dann, wenn sich besser früher als später der Erfolg einstellt. Schon in der vergangenen Saison stellten die Franken mit einem Durchschnittsalter von 23,56 Jahren das jüngste Team der 2. Liga.
In dieser Spielzeit hat sich die Mannschaft mit 22,79 Jahren im Schnitt sogar noch einmal verjüngt. Doch Talent allein reicht für Erfolg nun mal nicht aus. Sich deshalb darauf zu verlassen, dass viele junge Spieler sich ähnlich gut entwickeln wie in der vergangenen Saison, wie zum Beispiel Rafael Lubach (20) oder Tim Janisch (20), könnte sich als fatal erweisen. Insofern hat der aktuelle FCN-Jahrgang etwas von einer Wundertüte mit Knallgefahr!
Noch bleiben den Verantwortlichen am Valznerweiher aber knapp 10 Tage Zeit, um die ein oder andere Baustelle im Kader noch zu schließen. Vor allem ein Ersatz für den nach Gladbach abgewanderten Jens Castrop (22) steht auf der Prioritätenliste ganz oben. Neben dieser vakanten Achter-Position könnte aber auch noch ein neuer defensiver Mittelfeldspieler vonnöten sein.
Und zwar dann, wenn U21-Nationalspieler Caspar Jander (22) Nürnberg trotz eines Vertrages bis 2028 noch verlassen wird. Jander war sich ja bekanntlich mit dem VfB Stuttgart schon über einen Wechsel einig. Doch der Club lehnte zwei Angebote der Schwaben (eines über 8 Mio. Euro, das andere immerhin um die 12 Mio. Euro) ab. Ob der wechselwillige Profi allerdings deshalb auch noch im September das FCN-Trikot tragen wird, erscheint durchaus fraglich.
Es braucht also noch definitiv Qualität in allen Mannschaftsteilen, um nicht frühzeitig noch mehr ins Hintertreffen zu geraten. Erst dann könne man laut Miroslav Klose das Leistungsvermögen des Kaders auch endgültig beurteilen. Nach den vielen positiven Eindrücken aus dem ersten Trainerjahr des Weltmeisters könnte die Stimmung in Nürnberg aber schnell kippen. Vor allem, wenn weiterhin die positiven Ergebnisse ausbleiben.
Und die sind auch für Klose selbst nicht ganz unwichtig. Schließlich läuft der Vertrag des ehemaligen Weltklasse-Stürmers am Saisonende aus. Eine vorzeitige Verlängerung ist durchaus angedacht, aber eben noch nicht umgesetzt. Es geht also auch um seine Zukunft.
Bild Zeitung