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Notícias „Baby Artchibald“ / Wie eine Luxemburger Kinderkleidermarke während der Pandemie entstanden ist

Roter.Teufel

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Out 5, 2021
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„Baby Artchibald“ / Wie eine Luxemburger Kinderkleidermarke während der Pandemie entstanden ist

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Beschäftigungsideen gab es während der Pandemie viele: Brotbacken, Espresso zubereiten, Stricken. Kim Probst hat 2021 ein Unternehmen gegründet. Ihre Kinderkleidermarke „Baby Artchibald“ versucht, sich gegen die internationale Konkurrenz durchzusetzen.

Kim Probst steht auf dem Dachgeschoss ihres Hauses in Münsbach. Um sie herum stapeln sich Dutzende Kartonkisten, Plastikbehälter und gut gefüllte Kleiderständer. Eine kleine Arbeitsstation steht neben der Tür. Dort werden Sprüche wie „Klenge Brudder“, „Grouss Schwëster“ oder „Meng Eltere sinn elo och Nuets erreechbar“ auf Baby-Bodys gedruckt. Die Unternehmerin hat sich hier einen Lagerraum für ihre Kinderkleidermarke „Baby Artchibald“ eingerichtet. Das Sortiment richtet sich an Kinder bis vier Jahre. „Wenn ich mehr Lagerfläche hätte, würde ich auch gerne bis sechs oder sieben Jahre gehen“, meint Kim.

Das erste Produkt, das die 35-Jährige im Jahr 2017 verkauft hat, waren Schnullerketten. Damals war es noch ein Hobby. 2021 gründete sie dann „Baby Artchibald“ und verkaufte damals hauptsächlich Musselintücher. „Es ist definitiv ein Pandemieprojekt“, erzählt die Unternehmerin. Kurz darauf folgten Baby-Bodys und andere Kleidungsstücke für Kleinkinder. Anfänglich handelte es sich dabei um bereits vorgefertigte Produkte von Lieferanten. „Aber das war nicht das, was ich wollte, also habe ich selbst daran gebastelt und genäht.“ Diese Änderungen hat sie dem Produzenten zugeschickt, der sie wiederum umgesetzt hat. „Vor allem meine Pyjamas sind mittlerweile bekannt, weil sie einen Reißverschluss haben und man kann die Ärmel und Beine hochkrempeln“, sagt Probst. Die Inspiration für ihre Designs hat die zweifache Mutter beim Bekleiden ihrer eigenen Kinder gesammelt.

Die Idee für „Baby Artchibald“ ist 2020 nach ihrem Elternurlaub entstanden, als der Innenarchitektin gekündigt wurde. Eine Weiterbildung des Arbeitsamts ADEM hat ihr bei der Kreation des Betriebs geholfen. „Das war wirklich hilfreich, denn es ist eine harte Branche“, sagt Probst. Die Konkurrenz ist nicht nur billig, sondern hat auch ein massives Marketingbudget. „Wenn ich 100.000 Euro pro Jahr ins Marketing stecken könnte, dann würden meine Produkte boomen, da bin ich mir sicher.“

Made in China

Die Kleider kommen hauptsächlich aus Asien. „Eigentlich wollte ich das nicht“, sagt Probst. Sie habe während der Pandemie vier Monate lang nach einem Lieferanten gesucht. „In Europa war es zu diesem Zeitpunkt unmöglich, ein Unternehmen zu finden, da diese nur mit ihren Stammkunden arbeiteten“, sagt Probst. Die Sommerkollektion habe sie mit einem portugiesischen Produzenten gemacht. Allerdings sei die Zusammenarbeit kompliziert gewesen.

Mit den asiatischen Herstellern habe sie hingegen gute Erfahrungen gemacht. So habe sie dort anfänglich innerhalb von fünf Minuten eine Antwort erhalten. „Ich habe dann während anderthalb Monaten Samples bestellt, um die Qualität zu überprüfen“, sagt Probst. Zwei Monate später hatte sie dann zwei Produzenten, mit denen sie noch immer zusammenarbeitet. Insgesamt sind es vier. „Meistens kommen die Produkte aus Japan und China – der Hauptproduzent stammt aus China. Ich muss ihnen nur ein Foto schicken und sie schicken mir es dann genauso, wie ich es gerne hätte“, sagt Probst. Die Kleidungsstücke sind alle mit dem Label „Global Organic Textile Standard“ (GOTS) zertifiziert. „Knapp 95 Prozent meiner Produkte sind aus Baumwolle, damit es atemaktiv ist. In den Mützen ist Elastan“, so Probst. Mit chemischen Materialien arbeitet sie nicht.

Der Traum vom eigenen Geschäft

Profitabel ist „Baby Artchibald“ noch nicht. Für die Gründung des Unternehmens habe sie finanzielle Unterstützung von ihren Eltern erhalten. „Meine Mutter ist außerdem meine Buchhalterin“, sagt Kim. Die etlichen Krisen haben sich auch bei ihrem Geschäftsmodell bemerkbar gemacht. Das Konsumverhalten der Kunden habe sich vergangenes Jahr viel verändert. Die Konkurrenz sei groß, die Fast-Fashion-Marken bieten ebenfalls Kinderkleidung an – und das für weniger Geld. „Ich verstehe natürlich, dass die Menschen auf ihr Budget aufpassen müssen.“ Ihre Kunden würden ihre Produkte allerdings schätzen. „Auch weil es eine Luxemburger Marke ist – das gibt es nicht oft.“

Ihre Kinderkleidung ist bisher online, in vereinzelten Geschäften und in ihren gelegentlichen Pop-Up-Läden zu finden. Das seien für sie die schönsten Momente. „Und wenn meine Mutter dabei ist und sieht, dass die Menschen begeistert von meinen Produkten sind“, sagt Kim. Deswegen wäre es auch schön, einen eigenen Laden zu haben. „Aber die aktuelle Wirtschaftslage gibt mir keine Hoffnung, dass das in irgendeiner Art und Weise demnächst machbar ist.“

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