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- Out 5, 2021
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BILD-Interview mit Leipzig-Star Openda:
„Das darf uns nicht mehr passieren“
Er steht auch diese Saison für Tore! RB-Star Lois Openda (24) traf in 21 Pflichtspielen schon 9-mal. Dennoch ist die Leipziger Saison holprig. In der Champions League ist der Klub vorzeitig raus, in der Bundesliga gab es vorm heutigen Spiel gegen Frankfurt (19.30 Uhr) einen Abwärtstrend. Das BILD-Interview mit dem Belgien-Star.
BBILDamS: Sie strahlen immer eine gewisse Ruhe und Optimismus aus, selbst nach Niederlagen wie am Mittwoch in der Champions League. Woher kommt diese Stärke?
Lois Openda (24): „Natürlich bin ich gefrustet, wenn wir verlieren. Aber ich bin ein positiver Typ. Meine ersten Jahre als Profi waren anfangs auch mal wellenförmig. Mal habe ich alles getroffen, dann wieder weniger. Das hat mich geprägt und mental gestärkt. Man darf den Glauben an sich nicht verlieren. Das versuche ich, auch ins Team einzubringen.“
Wie genau?
Ich habe vorm Aston Villa Spiel erstmals eine kurze Rede vor der Mannschaft gehalten. Leider hat es nicht zum Sieg gereicht, aber meine Botschaft bleibt: Wir sind eine Familie, wir müssen uns Fehler verzeihen. Ich versuche, meine Mitspieler zu pushen. Das verlangt der Trainer auch von mir. Ein Beispiel: Vorm Frankfurt-Spiel habe ich mit Nici (Seiwald, d. Red.) gesprochen, dass er das Zeug hat, mit Omar Marmoush einen der besten Bundesligaspieler abzumelden. Das hat geklappt. Es geht immer um eine gewisse Überzeugung.“
Wie bekommt man die rein?
Eben mit solchen Gesprächen. Aber auch mit Kleinigkeiten. Ein Beispiel: Ich habe ja immer mal einen anderen Torjubel. Vorm Spiel gegen Aston Villa habe ich mir überlegt, was mache ich, wenn ich heute treffe. Der Western-Jubel gefiel mir. Ich würde zwar beim Jubeln gerne auch mal so hoch springen wie Sesko, aber, keine Chance – das schafft nur er.
Sie treffen konstant, aber die bisherige Leipzig-Saison ist holprig. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?
Wir müssen noch fokussierter und kompakter sein, so ein Monat wie November ohne Sieg darf uns nicht mehr passieren. Aber man darf nicht vergessen: Es ist diese Saison immer noch vieles drin. Wir haben die Chance auf Titel, sind im Pokal weiter. Und in der Liga können wir immer noch unter die ersten Drei kommen, was diese Saison unser Mindest-Ziel ist. Wir haben jetzt in den nächsten zwei Spielen gegen sehr starke Gegner eine Chance zu zeigen, was in uns steckt. Und spätestens im Januar kommen dann verletzte Spieler zurück, wie zum Beispiel Xavi, den ich natürlich auch auf dem Platz vermisse. Er sitzt in der Kabine neben mir.
Dann können Sie ihn ja überreden, länger als Sommer zu bleiben, wenn seine Leihe endet…
Ich bin ja nicht sein Berater. Obwohl, letzte Saison habe ich mitgeholfen, dass er bleibt. Da habe ich mit ihm besprochen, dass wir gemeinsam was Großes schaffen wollen. Nun kam leider seine Verletzung dazwischen, aber im Januar greifen wir wieder zusammen an.
Können Sie denn garantieren, dass Sie nächste Saison noch da sind?
Ich habe Vertrag bis 2028, ich fühle mich gut hier, ich denke nicht an andere Klubs.
Heute kommt Frankfurt in der Liga. Nach Ihrem Tor zum 3:0-Pokalsieg zuletzt haben sie ein Gruppenkuscheln rund um Trainer Marco Rose (48) initiiert. Was war Ihre Motivation dafür?
Nach den Spielen, die wir als Mannschaft verloren haben, habe ich mich schlecht gefühlt. Er hat schon teilweise einen Großteil der Kritik abbekommen. Ich hatte in dem Moment das Gefühl, er kann so eine große Umarmung mal gebrauchen. Dann habe ich dieses Tor geschossen und dachte sofort, das sei ein guter Zeitpunkt, um allen zu zeigen: Wir sind ein Team.
Wie macht Sie Marco Rose besser?
Wir reden sehr viel, er ist sehr klar in seinen Ansagen. Ich hatte zum Beispiel vor der Saison ein Gespräch mit ihm, wo er mir klar sagte, dass ich eine gute Balance brauche, um die nächsten Schritte als Stürmer zu gehen. Dieses `Nie Zufriedensein´, das hat er mir noch mal stärker vermittelt. Wir haben eine gute Verbindung, das ist mir sehr wichtig.
Sie sind seit fünf Monaten Vater eines Sohnes. Wie hat sich ihr Leben verändert?
Ich spiele nun auch für ihn, um ihn glücklich und stolz zu machen. Wenn ich heimkomme und sein Lachen sehe, da vergisst man alle Sorgen. Er war anfangs eher ein Mama-Kind, nun sucht er auch sehr die Nähe zu mir. Wenn ich ihn auf dem Arm habe, schläft er immer sofort ein.
Sie wirken ohnehin sehr ausgeruht. Wie sind die Nächte mit dem Kleinen?
Um ehrlich zu sein: Sehr gut – wenn ich schlafe, dann schlafe ich. (lacht) Ich habe neulich zu meiner Frau gesagt: `War eine gute Nacht, oder?´ Da hat sie gegrinst und gesagt: `Für dich schon.´
Waren Sie bei der Geburt dabei?
Ja, wir hatten ein relativ kleines Zimmer, ich habe auf dem Boden geschlafen, weil ich unbedingt dabei sein wollte. Als die Hebamme bei der Geburt sagte, in rund 40 Minuten ist es so weit, habe ich immer wieder gespannt auf die Uhr geguckt. Dann habe ich den ersten Schrei gehört und wusste, jetzt geht ein neues Leben los. Das war unbeschreiblich. Der Kleine ist hier geboren. Das hat auch unseren Trainer gefreut, der kam gleich zu mir und sagte: „Cool, er ist wie ich Leipziger. (lacht)
In Ihrer Heimat Belgien steht Nationaltrainer Domenico Tedesco (39) stark in der Kritik. Wie finden Sie ihn?
Ich mag ihn sehr, er gibt mir viel Selbstbewusstsein. Ich weiß, dass wir gerade keine gute Phase haben, viele Fans sind unzufrieden. Aber er ist ein guter Trainer und weiß, was er tun muss. Wir werden spätestens in der WM-Quali ein anderes Gesicht zeigen.
Bild Zeitung
„Das darf uns nicht mehr passieren“
Er steht auch diese Saison für Tore! RB-Star Lois Openda (24) traf in 21 Pflichtspielen schon 9-mal. Dennoch ist die Leipziger Saison holprig. In der Champions League ist der Klub vorzeitig raus, in der Bundesliga gab es vorm heutigen Spiel gegen Frankfurt (19.30 Uhr) einen Abwärtstrend. Das BILD-Interview mit dem Belgien-Star.
BBILDamS: Sie strahlen immer eine gewisse Ruhe und Optimismus aus, selbst nach Niederlagen wie am Mittwoch in der Champions League. Woher kommt diese Stärke?
Lois Openda (24): „Natürlich bin ich gefrustet, wenn wir verlieren. Aber ich bin ein positiver Typ. Meine ersten Jahre als Profi waren anfangs auch mal wellenförmig. Mal habe ich alles getroffen, dann wieder weniger. Das hat mich geprägt und mental gestärkt. Man darf den Glauben an sich nicht verlieren. Das versuche ich, auch ins Team einzubringen.“
Wie genau?
Ich habe vorm Aston Villa Spiel erstmals eine kurze Rede vor der Mannschaft gehalten. Leider hat es nicht zum Sieg gereicht, aber meine Botschaft bleibt: Wir sind eine Familie, wir müssen uns Fehler verzeihen. Ich versuche, meine Mitspieler zu pushen. Das verlangt der Trainer auch von mir. Ein Beispiel: Vorm Frankfurt-Spiel habe ich mit Nici (Seiwald, d. Red.) gesprochen, dass er das Zeug hat, mit Omar Marmoush einen der besten Bundesligaspieler abzumelden. Das hat geklappt. Es geht immer um eine gewisse Überzeugung.“
Wie bekommt man die rein?
Eben mit solchen Gesprächen. Aber auch mit Kleinigkeiten. Ein Beispiel: Ich habe ja immer mal einen anderen Torjubel. Vorm Spiel gegen Aston Villa habe ich mir überlegt, was mache ich, wenn ich heute treffe. Der Western-Jubel gefiel mir. Ich würde zwar beim Jubeln gerne auch mal so hoch springen wie Sesko, aber, keine Chance – das schafft nur er.
Sie treffen konstant, aber die bisherige Leipzig-Saison ist holprig. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?
Wir müssen noch fokussierter und kompakter sein, so ein Monat wie November ohne Sieg darf uns nicht mehr passieren. Aber man darf nicht vergessen: Es ist diese Saison immer noch vieles drin. Wir haben die Chance auf Titel, sind im Pokal weiter. Und in der Liga können wir immer noch unter die ersten Drei kommen, was diese Saison unser Mindest-Ziel ist. Wir haben jetzt in den nächsten zwei Spielen gegen sehr starke Gegner eine Chance zu zeigen, was in uns steckt. Und spätestens im Januar kommen dann verletzte Spieler zurück, wie zum Beispiel Xavi, den ich natürlich auch auf dem Platz vermisse. Er sitzt in der Kabine neben mir.
Dann können Sie ihn ja überreden, länger als Sommer zu bleiben, wenn seine Leihe endet…
Ich bin ja nicht sein Berater. Obwohl, letzte Saison habe ich mitgeholfen, dass er bleibt. Da habe ich mit ihm besprochen, dass wir gemeinsam was Großes schaffen wollen. Nun kam leider seine Verletzung dazwischen, aber im Januar greifen wir wieder zusammen an.
Können Sie denn garantieren, dass Sie nächste Saison noch da sind?
Ich habe Vertrag bis 2028, ich fühle mich gut hier, ich denke nicht an andere Klubs.
Heute kommt Frankfurt in der Liga. Nach Ihrem Tor zum 3:0-Pokalsieg zuletzt haben sie ein Gruppenkuscheln rund um Trainer Marco Rose (48) initiiert. Was war Ihre Motivation dafür?
Nach den Spielen, die wir als Mannschaft verloren haben, habe ich mich schlecht gefühlt. Er hat schon teilweise einen Großteil der Kritik abbekommen. Ich hatte in dem Moment das Gefühl, er kann so eine große Umarmung mal gebrauchen. Dann habe ich dieses Tor geschossen und dachte sofort, das sei ein guter Zeitpunkt, um allen zu zeigen: Wir sind ein Team.
Wie macht Sie Marco Rose besser?
Wir reden sehr viel, er ist sehr klar in seinen Ansagen. Ich hatte zum Beispiel vor der Saison ein Gespräch mit ihm, wo er mir klar sagte, dass ich eine gute Balance brauche, um die nächsten Schritte als Stürmer zu gehen. Dieses `Nie Zufriedensein´, das hat er mir noch mal stärker vermittelt. Wir haben eine gute Verbindung, das ist mir sehr wichtig.
Sie sind seit fünf Monaten Vater eines Sohnes. Wie hat sich ihr Leben verändert?
Ich spiele nun auch für ihn, um ihn glücklich und stolz zu machen. Wenn ich heimkomme und sein Lachen sehe, da vergisst man alle Sorgen. Er war anfangs eher ein Mama-Kind, nun sucht er auch sehr die Nähe zu mir. Wenn ich ihn auf dem Arm habe, schläft er immer sofort ein.
Sie wirken ohnehin sehr ausgeruht. Wie sind die Nächte mit dem Kleinen?
Um ehrlich zu sein: Sehr gut – wenn ich schlafe, dann schlafe ich. (lacht) Ich habe neulich zu meiner Frau gesagt: `War eine gute Nacht, oder?´ Da hat sie gegrinst und gesagt: `Für dich schon.´
Waren Sie bei der Geburt dabei?
Ja, wir hatten ein relativ kleines Zimmer, ich habe auf dem Boden geschlafen, weil ich unbedingt dabei sein wollte. Als die Hebamme bei der Geburt sagte, in rund 40 Minuten ist es so weit, habe ich immer wieder gespannt auf die Uhr geguckt. Dann habe ich den ersten Schrei gehört und wusste, jetzt geht ein neues Leben los. Das war unbeschreiblich. Der Kleine ist hier geboren. Das hat auch unseren Trainer gefreut, der kam gleich zu mir und sagte: „Cool, er ist wie ich Leipziger. (lacht)
In Ihrer Heimat Belgien steht Nationaltrainer Domenico Tedesco (39) stark in der Kritik. Wie finden Sie ihn?
Ich mag ihn sehr, er gibt mir viel Selbstbewusstsein. Ich weiß, dass wir gerade keine gute Phase haben, viele Fans sind unzufrieden. Aber er ist ein guter Trainer und weiß, was er tun muss. Wir werden spätestens in der WM-Quali ein anderes Gesicht zeigen.
Bild Zeitung