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- Out 5, 2021
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Gemeinsam mit Ultras:
Aufstand der Ost-Klubs gegen Pyro-Strafen
Pyrotechnik im Stadion ist verboten. Wenn sich die Fans eines Klubs dem widersetzen, gibt es empfindliche Strafen – für den Verein. Dem stellt sich nun eine Interessenvereinigung entgegen. Interessant: Ost-Klubs und Ultras ziehen da erstmals an einem Strang.
„Wir fordern eine konsequente Abschaffung der verbandsrechtlichen Bestrafung des Einsatzes von nicht missbräuchlich verwendeter Pyrotechnik und deren sofortige Aussetzung“, heißt es in dem gemeinsamen Statement.
Missbräuchlich bedeutet in dem Fall den gezielten Einsatz gegen Personen oder Wurf auf das Spielfeld. Choreos in den Blöcken sollen dagegen straffrei bleiben. So die Forderung.
Interessant: Neben den Viertliga-Klubs wie FC Carl Zeiss Jena (plus Südkurve Jena), FSV Zwickau (Plus Fankurve E5 Zwickau), Chemnitzer FC (mit Fanszene Chemnitz), FC Rot-Weiss Erfurt (mit Steigerwaldkurve Erfurt), 1. FC Lokomotive Leipzig (mit Ultras 1. FC Lok Leipzig) haben auch die Drittligisten Erzgebirge Aue (mit Erzbrigade Wismut Aue), Dynamo Dresden (mit K-Block Dynamo Dresden), Energie Cottbus (Ultima Raka & Ultras Energie) und Hansa Rostock (Südtribüne & Block 9A) unterzeichnet.
Zudem Zweitligist Hertha BSC (mit Ostkurve Hertha BSC). Hinzu kommen die Ultras von Union Berlin (Wuhlesyndikat 2002) und dem 1. FC Magdeburg (Block U Magdeburg).
Klubs und Ultras fordern Abschaffung der Pyro-Strafen
Kritisiert wird, dass die Bestrafungen zusehends wirtschaftliche Probleme für die betroffenen Vereine mit sich bringen und die Wettbewerbsfähigkeit verschlechtern.
Chemnitz-Geschäftsführer Uwe Hildebrand sagt: „Wir erwarten, dass sich die Verbände nach der neuerlichen Aufforderung nun endlich auch dem Thema Pyrotechnik in Verbindung mit Choreografien und einer verhältnismäßigen Sanktionspolitik annehmen. In der Saison 2023/24 haben wir eine fünfstellige Summe allein an Strafen gezahlt – obwohl unsere Fans Pyrotechnik ausschließlich im Rahmen von Choreografien eingesetzt haben. Summen in diesen Größenordnungen können für einen Regionalligisten existenzgefährdend sein.“
Weiterhin wird kritisiert:
■ dass die Vereinsverantwortlichen mittels Lizenzvereinbarungen zur Annahme der sportgerichtlichen Sanktionspraxis gezwungen werden und dadurch aufgrund aufkommender Interessenkonflikte ein Keil durch die Vereine getrieben wird.
■ sich durch die Entwicklung der Strafen/Strafzahlungen die Wahrnehmung und Bewertung von Pyrotechnik insofern verändert hat, dass der positive Einfluss auf die Atmosphäre in den Stadien oder der nicht vorhandene Einfluss auf das Spielgeschehen keine Beachtung findet.
■ die Verbände in ihrer Praxis ein zunehmendes Sicherheitsempfinden beim Einsatz von Pyrotechnik und ausbleibende Verletztenzahlen ignorieren.
Die Erkenntnisse, wonach die in den letzten Jahren stetig zugenommene
Bestrafung von Pyrotechnik nicht zu einer Verringerung des Einsatzes geführt hat, habe keinerlei Berücksichtigung bei den Verbänden gefunden.
Eine Umlage der Strafen auf vermeintliche Verursacher zu Ermäßigungszwecken aufgrund einer damit einhergehenden Doppel- bzw. Dreifach-Bestrafung sei nicht vertretbar.
Weiter heißt es: „Als Einheit aus Fankurven und Vereinsverantwortlichen sind wir entschlossen, für die Rechte und faire Behandlung von Fankultur und Souveränität der Vereine einzustehen und auf Basis unserer Mitgliederbeschlüsse einen neuen Weg konsequent zu verfolgen. Die Strafenpolitik der Verbände muss eine grundlegende Veränderung erfahren und die Interessen der Basis unseres Sports in angemessenem Umfang berücksichtigt werden.“
Immerhin: Der NOFV hat bereits eine interne Revision der Sportgerichtsverfahren begonnen und strebt eine Anpassung der sportgerichtlichen Entscheidungen sowie die Umsetzung der Ergebnisse aus der Revision zu Beginn der kommenden Spielzeit 2025/2026 an.
Verbands-Boss Hermann Winkler: „Wir als NOFV verstehen uns als Vertreter unserer Mitgliedsverbände und aller Vereine, die unter unserem Dach ihren Spielbetrieb mit großem, vor allem in weiten Teilen auch ehrenamtlichen Engagement betreiben. Dementsprechend nehmen wir deren Sorgen und Nöte ernst und werden uns bei dieser Thematik bemühen, alle relevanten Aspekte umfassend zu ermitteln, gegeneinander zu gewichtigen und in einen angemessenen Ausgleich zu bringen. Die verbindenden Elemente des Fußballs dürfen – gerade in diesen für unser Land durchaus schwierigen Zeiten – nicht durch die Gefährdung des wirtschaftlichen Fortbestandes der Vereine aufs Spiel gesetzt werden.“
Bild Zeitung
Aufstand der Ost-Klubs gegen Pyro-Strafen
Pyrotechnik im Stadion ist verboten. Wenn sich die Fans eines Klubs dem widersetzen, gibt es empfindliche Strafen – für den Verein. Dem stellt sich nun eine Interessenvereinigung entgegen. Interessant: Ost-Klubs und Ultras ziehen da erstmals an einem Strang.
„Wir fordern eine konsequente Abschaffung der verbandsrechtlichen Bestrafung des Einsatzes von nicht missbräuchlich verwendeter Pyrotechnik und deren sofortige Aussetzung“, heißt es in dem gemeinsamen Statement.
Missbräuchlich bedeutet in dem Fall den gezielten Einsatz gegen Personen oder Wurf auf das Spielfeld. Choreos in den Blöcken sollen dagegen straffrei bleiben. So die Forderung.
Interessant: Neben den Viertliga-Klubs wie FC Carl Zeiss Jena (plus Südkurve Jena), FSV Zwickau (Plus Fankurve E5 Zwickau), Chemnitzer FC (mit Fanszene Chemnitz), FC Rot-Weiss Erfurt (mit Steigerwaldkurve Erfurt), 1. FC Lokomotive Leipzig (mit Ultras 1. FC Lok Leipzig) haben auch die Drittligisten Erzgebirge Aue (mit Erzbrigade Wismut Aue), Dynamo Dresden (mit K-Block Dynamo Dresden), Energie Cottbus (Ultima Raka & Ultras Energie) und Hansa Rostock (Südtribüne & Block 9A) unterzeichnet.
Zudem Zweitligist Hertha BSC (mit Ostkurve Hertha BSC). Hinzu kommen die Ultras von Union Berlin (Wuhlesyndikat 2002) und dem 1. FC Magdeburg (Block U Magdeburg).
Klubs und Ultras fordern Abschaffung der Pyro-Strafen
Kritisiert wird, dass die Bestrafungen zusehends wirtschaftliche Probleme für die betroffenen Vereine mit sich bringen und die Wettbewerbsfähigkeit verschlechtern.
Chemnitz-Geschäftsführer Uwe Hildebrand sagt: „Wir erwarten, dass sich die Verbände nach der neuerlichen Aufforderung nun endlich auch dem Thema Pyrotechnik in Verbindung mit Choreografien und einer verhältnismäßigen Sanktionspolitik annehmen. In der Saison 2023/24 haben wir eine fünfstellige Summe allein an Strafen gezahlt – obwohl unsere Fans Pyrotechnik ausschließlich im Rahmen von Choreografien eingesetzt haben. Summen in diesen Größenordnungen können für einen Regionalligisten existenzgefährdend sein.“
Weiterhin wird kritisiert:
■ dass die Vereinsverantwortlichen mittels Lizenzvereinbarungen zur Annahme der sportgerichtlichen Sanktionspraxis gezwungen werden und dadurch aufgrund aufkommender Interessenkonflikte ein Keil durch die Vereine getrieben wird.
■ sich durch die Entwicklung der Strafen/Strafzahlungen die Wahrnehmung und Bewertung von Pyrotechnik insofern verändert hat, dass der positive Einfluss auf die Atmosphäre in den Stadien oder der nicht vorhandene Einfluss auf das Spielgeschehen keine Beachtung findet.
■ die Verbände in ihrer Praxis ein zunehmendes Sicherheitsempfinden beim Einsatz von Pyrotechnik und ausbleibende Verletztenzahlen ignorieren.
Die Erkenntnisse, wonach die in den letzten Jahren stetig zugenommene
Bestrafung von Pyrotechnik nicht zu einer Verringerung des Einsatzes geführt hat, habe keinerlei Berücksichtigung bei den Verbänden gefunden.
Eine Umlage der Strafen auf vermeintliche Verursacher zu Ermäßigungszwecken aufgrund einer damit einhergehenden Doppel- bzw. Dreifach-Bestrafung sei nicht vertretbar.
Weiter heißt es: „Als Einheit aus Fankurven und Vereinsverantwortlichen sind wir entschlossen, für die Rechte und faire Behandlung von Fankultur und Souveränität der Vereine einzustehen und auf Basis unserer Mitgliederbeschlüsse einen neuen Weg konsequent zu verfolgen. Die Strafenpolitik der Verbände muss eine grundlegende Veränderung erfahren und die Interessen der Basis unseres Sports in angemessenem Umfang berücksichtigt werden.“
Immerhin: Der NOFV hat bereits eine interne Revision der Sportgerichtsverfahren begonnen und strebt eine Anpassung der sportgerichtlichen Entscheidungen sowie die Umsetzung der Ergebnisse aus der Revision zu Beginn der kommenden Spielzeit 2025/2026 an.
Verbands-Boss Hermann Winkler: „Wir als NOFV verstehen uns als Vertreter unserer Mitgliedsverbände und aller Vereine, die unter unserem Dach ihren Spielbetrieb mit großem, vor allem in weiten Teilen auch ehrenamtlichen Engagement betreiben. Dementsprechend nehmen wir deren Sorgen und Nöte ernst und werden uns bei dieser Thematik bemühen, alle relevanten Aspekte umfassend zu ermitteln, gegeneinander zu gewichtigen und in einen angemessenen Ausgleich zu bringen. Die verbindenden Elemente des Fußballs dürfen – gerade in diesen für unser Land durchaus schwierigen Zeiten – nicht durch die Gefährdung des wirtschaftlichen Fortbestandes der Vereine aufs Spiel gesetzt werden.“
Bild Zeitung