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Notícias Darum haben die Bayern so viele Verletzte

Roter.Teufel

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Out 5, 2021
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Arzt-Legende Müller-Wohlfahrt:
Darum haben die Bayern so viele Verletzte

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Der FC Bayern humpelt ...

Bayern-Trainer Thomas Tuchel gehen die Spieler aus. Serge Gnabry fehlt den Münchnern mit einem Muskelfaserriss mindestens bis Ende des Monats, Kingsley Coman droht mit einer Adduktorenverletzung bis zum Saisonende auszufallen. Immer wieder sind es Muskelverletzungen, die die Bayern-Profis außer Gefecht setzen. In dieser Saison haben die Münchner bereits 24 Muskelverletzungen zu beklagen. Dies kommt nicht von ungefähr, sagt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt (81).

Der langjährige Teamarzt des FC Bayern übt angesichts der vielen Verletzten beim Rekordmeister Kritik an der modernen Sportmedizin. Und nimmt Trainer Thomas Tuchel in Schutz.

Müller-Wohlfahrt sagte im Interview mit WELT AM SONNTAG: „Ich sehe ein grundsätzliches Problem im Profifußball. In der Bundesliga, aber auch in der englischen, spanischen, italienischen und französischen Liga.“ Und führte aus: „Die Kernspin-Technik. Ihr wird ein deutlich zu hoher Stellenwert eingeräumt. Der Glaube an sie ist viel zu groß geworden. Die moderne Sportmedizin befindet sich nicht im Stillstand, sondern in der Rückentwicklung.“

„Die Fähigkeit, mit den Händen zu diagnostizieren, geht verloren. Die Vereine und die Trainer sind die Leidtragenden dieser Entwicklung. Bei den jungen Ärzte-Kollegen vermisse ich das Rückgrat zu sagen: Ich will selbst herausfinden, was die Ursache und Art der Verletzung ist.“

Grundlage für einen guten Sportmediziner sei, „dass er Verletzungen ertasten kann. Das sollte jeder Sportarzt mitbringen, gerade auf dem Level der Bundesliga. Jeder Sportarzt sollte noch auf dem Rasen oder spätestens in der Kabine eine Diagnose stellen können.“
Mull beklagt falsche Diagnosen

Müller-Wohlfahrt sagte zudem: „Ich habe diese Verantwortung gern übernommen, habe sie gesucht. Die Diagnosen werden heute zu spät und oft nicht richtig gestellt.“ Die Sportmedizin-Legende führte aus: „Oft werden die Kernspin-Diagnosen von den Ärzten nicht manuell überprüft oder abgeglichen. Folglich stimmen die Diagnosen oft nicht. Die Sprache des Muskels wird viel zu wenig gehört. Die Technik kann die Hände nicht ersetzen. Das wird sie niemals können.“

Müssen die Ärzte bei den Bayern und anderen Klubs also umdenken? „Ich will grundsätzlich allen Sportärzten raten: Schaut hin, mit welchen Symptomen ihr es zu tun habt! Traut euch!“

Beim FC Bayern wurde zuletzt vermutet, der Hybridrasen auf dem Trainingsgelände könnte der Grund für die vielen Verletzungen sein. Müller-Wohlfahrt sagte dazu: „Ganz klares Nein! Ein solcher Rasen ist heute Standard. Einen ähnlichen hatten wir schon unter Pep Guardiola. Der wurde sogar gewechselt, war aber nicht schuld an den Verletzungen damals.“

Experte Dietmar „Didi“ Hamann vermutete kürzlich bei Sky, das Training könne der Grund sein. Müller-Wohlfahrt glaubt das nicht: „Es ist nicht die Schuld des Trainers. Thomas Tuchel hat in Sachen Training und Belastungssteuerung einen sehr guten Ruf. Er ist der Leidtragende, immer wieder muss er die Mannschaft neu formieren. Das ist schon eine enorme Schwächung für einen Klub.“

Die Saison der Bayern „wäre mit weniger Verletzten anders gelaufen, das kann man sicher sagen. Für den Trainer ist es untragbar, dass er ständig Stammspieler ersetzen muss. Und selbst nichts dafür kann.“

Zu möglichen Gründen für die Verletztenmisere seines Ex-Klubs sagte Müller-Wohlfahrt: „Ich kann nicht beurteilen, was die einzelnen Klubs in Sachen Prävention tun. Die Prävention ist jedenfalls ein ganz wichtiger Faktor. Sie scheint mir in einigen Vereinen nicht gründlich zu sein. Zu meiner Zeit, unter Heynckes, Hitzfeld und van Gaal waren Muskelverletzungen kein Thema bei uns. Auch unter Dettmar Cramer und Udo Lattek nicht. Vor ein paar Jahren hat die Uefa die Muskelklassifikation aus unserer Praxis zur Grundlage für wissenschaftliche Studien gemacht.“

Und weiter: „Wir sind ja alle auf der Suche nach der Erklärung für die vielen Verletzten beim FC Bayern. Ich kann nur sagen, wie das Ideal in meiner Zeit aussah: Vor einem großen Monitor mit allen Daten und Informationen eines jeden Spielers, besprachen wir uns jeden Morgen vor dem Training. Ich gab den Trainern, Fitness-Trainern und Physiotherapeuten gegenüber meine Einschätzung ab. Da wurde auch über Trainingsinhalte gesprochen. Das lief ideal.“

FC Bayern lag beim Triple-Gewinn auf Platz eins der Uefa-Statistik

BILD-Experte Mehmet Scholl deutete zuletzt an, dass diese Kommunikation bei den Bayern möglicherweise zu kurz kommt. Müller-Wohlfahrt sagte dazu: „Jedenfalls hatten wir diese Verletzten-Probleme nicht. 2013, nach dem Gewinn des Triples unter Heynckes, lagen wir auf Platz eins der Uefa-Statistik, hatten die wenigsten Ausfälle aller europäischen Topklubs. Und da hatten wir so viele englische Wochen wie heute, unter Hitzfeld auch.“

Auf die Frage, ob der FC Bayern zuletzt versucht hat, ihn in seine Lösungsfindung in Sachen Verletzten einzubinden, antwortete Müller-Wohlfahrt: „Dazu möchte ich mich nicht äußern.“


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