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- Out 5, 2021
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Von spanischer Polizei befreit, Eltern festgenommen:
Deutsche Kinder vier Jahre in Messie-Haus eingesperrt
Oviedo (Spanien) – Wie können Eltern ihren Kindern so etwas antun?
Aus einem Haus im 200-Seelen-Örtchen Fitoria, Teil der Gemeinde Oviedo in Asturien (Spanien), hat die Polizei am Dienstag drei deutsche Kinder befreit. Ihre Eltern hatten die acht Jahre alten Zwillinge und ihren zehnjährigen Bruder dort offenbar seit fast vier Jahren ohne Tageslicht eingesperrt.
Einer Nachbarin ist zu verdanken, dass die Jungen nun in Sicherheit sind. Weil sie die drei zwar oft gehört, aber nie gesehen hatte, erstattete die Frau Anzeige. Die Polizei überwachte daraufhin das Haus, stellte fest: Das Paar verließ es nie, hielt alle Fenster verschlossen, öffnete die Tür nur, um Lieferessen anzunehmen. Aber: Die Mengen waren zu groß für zwei Personen.
Kinder wirkten, als wären sie nie an der Luft gewesen
Am Montag, während des Stromausfalls in Spanien, traf Polizei mit Durchsuchungsbeschluss bei der Familie ein. Der Vater, ein verwahrloster, 59 Jahre alter Deutscher, öffnete. Er ließ die Einsatzkräfte herein, bestand aber darauf, den Kindern zuerst einen Mundschutz anzulegen. Auch die Beamten mussten Masken tragen. Spanischen Medien zufolge handelt es sich bei dem Mann um einen Doktor der Philosophie aus Hamburg.
Die Kinder klammerten sich verschreckt an ihre Mutter, eine 48 Jahre alte Deutsch-Amerikanerin. Alle drei trugen Windeln unter ihren Schlafanzügen.
Verstörend: Als die Kinder barfuß das Haus verließen, hatten sie Koordinationsprobleme, reagierten euphorisch, als sie im Freien waren. Sie warfen sich auf den Rasen, fassten das Gras an. Und atmeten immer wieder tief ein, als wären sie noch nie an der frischen Luft gewesen.
„Wir haben das Horrorhaus geräumt“
„Wir haben das Horrorhaus geräumt“, sagte Hauptkommissar Javier Lopez Lozano. Und weiter: „Die Beamten waren fassungslos, eine solche Situation hatten wir hier in Oviedo noch nie.“ Er hätte nie gedacht, dass so etwas in diesem Land geschehen könnte. Die Polizei hätte die drei Kinder dem Leben zurückgegeben.
Im Haus waren immer die Rollläden heruntergelassen. Die Kinder hatten offenbar seit Jahren kein Tageslicht mehr gesehen. Die Zwillinge schliefen in einem viel zu kleinen Kinderbettchen, ihr großer Bruder auf einem ebenfalls zu kurzen Etagenbett. Und es war ein Messie-Haus: Alle Zimmer waren voller Müll. Außerdem war in einem Zimmer eine verwahrloste Katze. Sie hatte einen Tumor, lag in ihren Exkrementen.
Kinder im Heim untergebracht
Die Mutter gestand bei ihrer Vernehmung, dass sie und ihr Mann seit Dezember 2021 in dem Haus wohnen und gemeinsam beschlossen hatten, die Kinder zu ihrem Schutz nicht herauszulassen. Polizisten brachten die Kleinen zusammen mit ihr zunächst ins Krankenhaus, dann wurden sie in einem Heim untergebracht. Die Ergebnisse der Untersuchung der Kinder stehen noch aus.
„Ihr Wohlergehen steht an erster Stelle“, so Hauptkommissar Lozano. Man wisse unter anderem, dass sie seit dem Umzug nach Oviedo nie zur Schule oder zum Arzt gegangen seien. Lozano betonte, er wolle der Justiz zwar nicht vorgreifen, es gebe aber „deutliche Indizien eines Verbrechens“.
Der Mann wurde festgenommen und laut Anwohnern in Handschellen abgeführt. Die Eltern sollen am heutigen Mittwoch (30. April) dem Richter vorgeführt werden. Sie müssen sich wohl wegen Kindesvernachlässigung und Kindesmisshandlung verantworten.
Bild Zeitung
Deutsche Kinder vier Jahre in Messie-Haus eingesperrt
Oviedo (Spanien) – Wie können Eltern ihren Kindern so etwas antun?
Aus einem Haus im 200-Seelen-Örtchen Fitoria, Teil der Gemeinde Oviedo in Asturien (Spanien), hat die Polizei am Dienstag drei deutsche Kinder befreit. Ihre Eltern hatten die acht Jahre alten Zwillinge und ihren zehnjährigen Bruder dort offenbar seit fast vier Jahren ohne Tageslicht eingesperrt.
Einer Nachbarin ist zu verdanken, dass die Jungen nun in Sicherheit sind. Weil sie die drei zwar oft gehört, aber nie gesehen hatte, erstattete die Frau Anzeige. Die Polizei überwachte daraufhin das Haus, stellte fest: Das Paar verließ es nie, hielt alle Fenster verschlossen, öffnete die Tür nur, um Lieferessen anzunehmen. Aber: Die Mengen waren zu groß für zwei Personen.
Kinder wirkten, als wären sie nie an der Luft gewesen
Am Montag, während des Stromausfalls in Spanien, traf Polizei mit Durchsuchungsbeschluss bei der Familie ein. Der Vater, ein verwahrloster, 59 Jahre alter Deutscher, öffnete. Er ließ die Einsatzkräfte herein, bestand aber darauf, den Kindern zuerst einen Mundschutz anzulegen. Auch die Beamten mussten Masken tragen. Spanischen Medien zufolge handelt es sich bei dem Mann um einen Doktor der Philosophie aus Hamburg.
Die Kinder klammerten sich verschreckt an ihre Mutter, eine 48 Jahre alte Deutsch-Amerikanerin. Alle drei trugen Windeln unter ihren Schlafanzügen.
Verstörend: Als die Kinder barfuß das Haus verließen, hatten sie Koordinationsprobleme, reagierten euphorisch, als sie im Freien waren. Sie warfen sich auf den Rasen, fassten das Gras an. Und atmeten immer wieder tief ein, als wären sie noch nie an der frischen Luft gewesen.
„Wir haben das Horrorhaus geräumt“
„Wir haben das Horrorhaus geräumt“, sagte Hauptkommissar Javier Lopez Lozano. Und weiter: „Die Beamten waren fassungslos, eine solche Situation hatten wir hier in Oviedo noch nie.“ Er hätte nie gedacht, dass so etwas in diesem Land geschehen könnte. Die Polizei hätte die drei Kinder dem Leben zurückgegeben.
Im Haus waren immer die Rollläden heruntergelassen. Die Kinder hatten offenbar seit Jahren kein Tageslicht mehr gesehen. Die Zwillinge schliefen in einem viel zu kleinen Kinderbettchen, ihr großer Bruder auf einem ebenfalls zu kurzen Etagenbett. Und es war ein Messie-Haus: Alle Zimmer waren voller Müll. Außerdem war in einem Zimmer eine verwahrloste Katze. Sie hatte einen Tumor, lag in ihren Exkrementen.
Kinder im Heim untergebracht
Die Mutter gestand bei ihrer Vernehmung, dass sie und ihr Mann seit Dezember 2021 in dem Haus wohnen und gemeinsam beschlossen hatten, die Kinder zu ihrem Schutz nicht herauszulassen. Polizisten brachten die Kleinen zusammen mit ihr zunächst ins Krankenhaus, dann wurden sie in einem Heim untergebracht. Die Ergebnisse der Untersuchung der Kinder stehen noch aus.
„Ihr Wohlergehen steht an erster Stelle“, so Hauptkommissar Lozano. Man wisse unter anderem, dass sie seit dem Umzug nach Oviedo nie zur Schule oder zum Arzt gegangen seien. Lozano betonte, er wolle der Justiz zwar nicht vorgreifen, es gebe aber „deutliche Indizien eines Verbrechens“.
Der Mann wurde festgenommen und laut Anwohnern in Handschellen abgeführt. Die Eltern sollen am heutigen Mittwoch (30. April) dem Richter vorgeführt werden. Sie müssen sich wohl wegen Kindesvernachlässigung und Kindesmisshandlung verantworten.
Bild Zeitung