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Roter.Teufel

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Union-Trainer konnte nie stillsitzen:
Diese Krankheit prägte Baumgarts Kindheit


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Schon als Kind konnte er nicht stillsitzen!

Als Trainer von Union ist Steffen Baumgart (53) an der Seitenlinie immer in Bewegung. Er springt, pfeift, gestikuliert. Fünf Minuten ruhig auf der Bank sitzen? Unmöglich. Bei Baumgart war das schon als Kind so. Warum ihn eigentlich eine Krankheit dazu gezwungen hätte, erklärt er im Podcast „Born in the GDR“ (Deutsch: Geboren in der DDR).

Baumgart erzählt: „Ich hatte als kleines Kind eine Krankheit, die sich Perthes nennt. Das ist heute nichts Besonderes. Das ist wie so ein Riss im Oberschenkel und früher wusste man nicht, wo das herkommt. Also, ob es bakteriell ist. Da war ich dann auch eine ganze Zeit in Quarantäne, weil keiner wusste: ist es ansteckend oder nicht.“

Bei Morbus Perthes wird der Knochen nicht mehr richtig durchblutet, Gewebe stirbt ab. Die genaue Ursache ist bis heute nicht bekannt. Klar ist: Ansteckend ist nichts daran. Aber bis heute wird empfohlen, während der Behandlung Gelenke zu schonen. Heißt auch: kein Fußball.

Der Union-Coach weiter über seine Behandlung: „Habe fast zweieinhalb Jahre Gips getragen. Das war so ein Ganzkörper-Kondom von der Seite runter komplett. So ein Gips sollte sechs Wochen halten.“

Weil er nicht ruhig sitzen konnte und immer in Bewegung war, brach bei ihm der Gips damals aber häufig schon innerhalb der ersten Woche. Manchmal sogar am ersten Tag, wie Baumgart erzählt.

Im Podcast verrät der Trainer der Eisernen noch eine weitere Anekdote aus seiner Kindheit: „Ich konnte noch nicht laufen und war in so einer Babytasche, davon gibt es auch noch alte Filmaufnahmen, und der Ball kam. Heute würde man sagen: Ich war in Ekstase. Der Ball rollte, und ich habe hin und her gewippt und alles. Dieser Ball hat mich von Anfang an fasziniert.“
Fußball als Baumgarts Konstante

Kein Wunder, dass er später Fußballer wurde. Der Sport begleitete ihn auch bei der Wende, bei Dynamo Schwerin. Bis heute hat Baumgart eine spezielle Erinnerung an die deutsche Einheit: „Ich habe am 3. Oktober noch ein internationales Spiel bei Austria Wien gemacht. Und danach existierte der Verein nicht mehr.“

Eine Zeit, die auch für ihn mit Ängsten verbunden war. Seinen Ausbildungsberuf (Instandhaltungsmechaniker) gab es in der Bundesrepublik gar nicht. Aber: Der Fußball hat ihm Sicherheit gegeben.

Baumgart erzählt heute, dass er seinen Freunden damals sagte: „Ich spiele Fußball und das ist in dem anderen Land eine ganz gefragte Geschichte. Ihr habt alle ein Problem. Das heißt, wenn ihr alle arbeitslos seid, werde ich weiter im Fußball sein und etwas erreichen.“

Das hat er geschafft. Als Spieler unter anderem bei Rostock, Wolfsburg und später Union, die er jetzt als Bundesligist trainiert.

Bild Zeitung
 
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