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- Out 5, 2021
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Zwischenruf von Chef-Autor Peter Tiede:
Dieser Gipfel ist ein Mini-Erfolg für Selenskyj
Palm Beach (USA) – Der Weg zu einem Frieden für die Ukraine: Wenn es ihn denn überhaupt mit dem Kreml-Führer Putin gibt, dann besteht er wohl aus verdammt vielen kleinen Würfen. Fehlwürfe inklusive. Der Gipfel in Florida zwischen den Präsidenten Selenskyj (Ukraine) und Trump (USA) am Sonntag war zumindest das: kein Fehlwurf. Keine Katastrophe. Ob es mehr war, hängt mal wieder am Mann in Moskau. Senkt der den Daumen oder nicht?
Unterm Strich steht aber auf jeden Fall ein Erfölgchen für Selenskyj. Er ist nicht unter die Räder gekommen, er wurde nicht von Trump in dessen Mar-a-Lago-Speisesaal verfrühstückt. Seine Ukraine auch nicht. Er musste den Donbass nicht, wie von Putin gefordert, „unverzüglich“ an den Kriegs-Russen abtreten. Und – politisches Hochreck-Turnen: Er hat sich Trump gewogen, den US-Präsidenten bei Laune gehalten. Allein das ist schon verdammt viel wert.
Was Ukraine-Präsident Selenskyj schlau gemacht hat
Selenskyj hat Trump seine Punkte gelassen: Man redet über Geschäfte und Wahlen in der Ukraine. Trump hat – das ist ein Fortschritt – anerkannt, dass jedes Verhandlungsergebnis in der Ukraine vom Volk abgesegnet werden muss. Und: Europa ist mit am Tisch.
Mehrfach sprach Trump vor dem Gipfel und auch in der Pressekonferenz danach von den wertvollen Ressourcen in der Ukraine – den „großen Reichtümern“. Selenskyj war schlau genug, sich darauf einzulassen, Arbeitsgruppen mit den USA zu gründen, die (wie ist unklar) laut Trump „auch mit Russland arbeiten sollen“. Zwei soll es geben – und eine dient nur der Wirtschaft. Trump will gemeinsame US/Ukraine-Unternehmen und US/Russen-Kooperationen. 50 Prozent der Profite, das war schon vorher klar, will er für die US-Seite.
Warum Donald Trump unbedingt Frieden will
Aber eines machte auch der Gipfel mit seinem Vorgeplänkel (Telefonat Trump/Putin) deutlich: Trump will einen Deal – zwingend. Nicht für die Ukraine. Für US-Firmen. Für sich und die Familie. Und wohl auch für den Kriegsverbrecher im Kreml, dem sein geplanter Drei-Tage-Krieg gegen die Ukraine nach fast vier Jahren und mehr als 1,2 Millionen toten oder verwundeten Russen-Kämpfern verdammt aus dem Ruder gelaufen ist.
Das Ding: Trump ist in der Position, seinen Anteil einzufordern. Das historisch selbst verschuldete Unding: Europa sitzt da nur am Katzentisch.
Und für seine Show schenkt Trump Putin das, was der immer wollte: Zeit. Zeit, den Krieg einfach weiterzuführen: Es wird keinen Waffenstillstand geben! Eine zentrale Forderung der Ukraine – mal wieder vom Tisch! Schlimmer noch: Der „Anführer der freien Welt“ redete diesen Putin-Sieg noch schön: Er verstehe Putin, denn „er will nicht in eine schlechte Position kommen“. Er lobte Putin dafür, dass der das Kraftwerk im ukrainischen Saporischja „nicht bombardiert“ – das sechstgrößte Kernkraftwerk der Welt!
Fazit zum Gipfel in Mar-a-Lago
So bleiben auch nach diesem Sonntag Zweifel, ob Trump wirklich eine eigene oder eine Trump/Putin-Agenda hat. Aber auch das bleibt: Egal, wo Trumps Motivation liegt, wie ehrbar seine privaten Ziele sind – ohne ihn und seine Brachial-Diplomatie gäbe es diese Gespräche nicht. Ohne ihn und seine merkwürdige Russland‑Verbundenheit hätte sich in Europa hinter Bundeskanzler Friedrich Merz keine Allianz für die Ukraine gebildet. Ohne Merz wären die Briten nicht im Boot, nicht Teil der Koalition der Willigen. Ohne diese Allianz wäre Selenskyj in Mar-a-Lago wohl gepellt worden, wie ein Frühstücksei.
Worüber man so froh sein muss in Europa: über lauter so kleine Würfe.
Bild Zeitung
Dieser Gipfel ist ein Mini-Erfolg für Selenskyj
Palm Beach (USA) – Der Weg zu einem Frieden für die Ukraine: Wenn es ihn denn überhaupt mit dem Kreml-Führer Putin gibt, dann besteht er wohl aus verdammt vielen kleinen Würfen. Fehlwürfe inklusive. Der Gipfel in Florida zwischen den Präsidenten Selenskyj (Ukraine) und Trump (USA) am Sonntag war zumindest das: kein Fehlwurf. Keine Katastrophe. Ob es mehr war, hängt mal wieder am Mann in Moskau. Senkt der den Daumen oder nicht?
Unterm Strich steht aber auf jeden Fall ein Erfölgchen für Selenskyj. Er ist nicht unter die Räder gekommen, er wurde nicht von Trump in dessen Mar-a-Lago-Speisesaal verfrühstückt. Seine Ukraine auch nicht. Er musste den Donbass nicht, wie von Putin gefordert, „unverzüglich“ an den Kriegs-Russen abtreten. Und – politisches Hochreck-Turnen: Er hat sich Trump gewogen, den US-Präsidenten bei Laune gehalten. Allein das ist schon verdammt viel wert.
Was Ukraine-Präsident Selenskyj schlau gemacht hat
Selenskyj hat Trump seine Punkte gelassen: Man redet über Geschäfte und Wahlen in der Ukraine. Trump hat – das ist ein Fortschritt – anerkannt, dass jedes Verhandlungsergebnis in der Ukraine vom Volk abgesegnet werden muss. Und: Europa ist mit am Tisch.
Mehrfach sprach Trump vor dem Gipfel und auch in der Pressekonferenz danach von den wertvollen Ressourcen in der Ukraine – den „großen Reichtümern“. Selenskyj war schlau genug, sich darauf einzulassen, Arbeitsgruppen mit den USA zu gründen, die (wie ist unklar) laut Trump „auch mit Russland arbeiten sollen“. Zwei soll es geben – und eine dient nur der Wirtschaft. Trump will gemeinsame US/Ukraine-Unternehmen und US/Russen-Kooperationen. 50 Prozent der Profite, das war schon vorher klar, will er für die US-Seite.
Warum Donald Trump unbedingt Frieden will
Aber eines machte auch der Gipfel mit seinem Vorgeplänkel (Telefonat Trump/Putin) deutlich: Trump will einen Deal – zwingend. Nicht für die Ukraine. Für US-Firmen. Für sich und die Familie. Und wohl auch für den Kriegsverbrecher im Kreml, dem sein geplanter Drei-Tage-Krieg gegen die Ukraine nach fast vier Jahren und mehr als 1,2 Millionen toten oder verwundeten Russen-Kämpfern verdammt aus dem Ruder gelaufen ist.
Das Ding: Trump ist in der Position, seinen Anteil einzufordern. Das historisch selbst verschuldete Unding: Europa sitzt da nur am Katzentisch.
Und für seine Show schenkt Trump Putin das, was der immer wollte: Zeit. Zeit, den Krieg einfach weiterzuführen: Es wird keinen Waffenstillstand geben! Eine zentrale Forderung der Ukraine – mal wieder vom Tisch! Schlimmer noch: Der „Anführer der freien Welt“ redete diesen Putin-Sieg noch schön: Er verstehe Putin, denn „er will nicht in eine schlechte Position kommen“. Er lobte Putin dafür, dass der das Kraftwerk im ukrainischen Saporischja „nicht bombardiert“ – das sechstgrößte Kernkraftwerk der Welt!
Fazit zum Gipfel in Mar-a-Lago
So bleiben auch nach diesem Sonntag Zweifel, ob Trump wirklich eine eigene oder eine Trump/Putin-Agenda hat. Aber auch das bleibt: Egal, wo Trumps Motivation liegt, wie ehrbar seine privaten Ziele sind – ohne ihn und seine Brachial-Diplomatie gäbe es diese Gespräche nicht. Ohne ihn und seine merkwürdige Russland‑Verbundenheit hätte sich in Europa hinter Bundeskanzler Friedrich Merz keine Allianz für die Ukraine gebildet. Ohne Merz wären die Briten nicht im Boot, nicht Teil der Koalition der Willigen. Ohne diese Allianz wäre Selenskyj in Mar-a-Lago wohl gepellt worden, wie ein Frühstücksei.
Worüber man so froh sein muss in Europa: über lauter so kleine Würfe.
Bild Zeitung
