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- Out 5, 2021
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Ehemaliger RadsportlerColin Heiderscheid: „Sport nur zum Spaß zu betreiben, fällt mir noch sehr schwer“
2022 wurde Colin Heiderscheid Landesmeister im Radsport. Seine Karriere hat er mittlerweile beendet. Sport treibt er nur noch in seiner Freizeit – und das nicht mehr nur auf dem Rad. Der 27-Jährige hat sich für Triathlon entschieden. Wie es dazu kam, erklärt er im Gespräch mit dem Tageblatt.
„Die Belastung ist einfach anders. Ich würde nicht behaupten, dass ein Triathlon viel schwerer ist als ein Radrennen“, sagt Colin Heiderscheid. Er weiß, wovon er redet. Denn Heiderscheid ist ehemaliger Radfahrer, im Rennsattel spulte er bei großen Rennen zahlreiche Kilometer ab. 2022 kürte er sich sogar zum Landesmeister. Seine Radsport-Karriere hat er aber mittlerweile beendet und sich stattdessen dem Triathlon gewidmet. „Nein, auf keinen Fall“, antwortet er auf die Frage, ob er eine weitere Profikarriere anstrebt. „Meiner Meinung nach habe ich mein persönlich höchstes sportliches Niveau, das ich erreichen kann, im Radsport erreicht.“
Nach dem Ende seiner Karriere wollte er jedoch nicht untätig sein. Deswegen hat Heiderscheid nach neuen Herausforderungen gesucht – und diese im Triathlon gefunden. „Generell hat der Sport mich schon immer interessiert. Ich habe den Profi-Triathlon immer sehr viel verfolgt.“ So entstand die Idee, sich selbst in der Sportart zu versuchen. Radsport und Triathlon seien aber grundsätzlich zwei sehr verschiedene Sportarten, betont der 27-Jährige: „Ich bin der Meinung, dass man in einem Radrennen nicht unbedingt der Stärkste sein muss, um zu gewinnen, sondern einfach wissen muss, wie man sich anlegt und eine Prise Glück haben muss. Im Triathlon, zum Beispiel beim Iron Man, muss man an dem Tag der Beste sein, um zu gewinnen.“
Einen ersten Versuch wagte er im vergangenen Sommer bei einem Rennen in Köln. Mittlerweile hat er eine Handvoll Triathlons bestritten, zuletzt in Echternach, aber auch den Ironman in Remich. Besonders die Ausdauer, die er sich während der Zeit als Radfahrer angeeignet hat, wird zunehmend zum Problem, da er kein professionelles Training mehr macht. „Die letzten eineinhalb Jahre fiel es mir noch sehr leicht, auch ohne Training, weil mir noch immer die Grundausdauer des Radsports blieb.“ Nun sieht Heiderscheid jedoch, wie diese Ausdauer langsam, aber sicher weniger wird.
Auch die Werte auf dem Rad gehen runter – was besonders mental nicht einfach zu verkraften ist. „Am besten einfach keine Wattwerte schauen“, sagt Heiderscheid, der dies damit begründet, dass man als Radfahrer alle seine Werte perfekt kennt und diese nun schlechter werden. Das sei „deprimierend“.
Spontaneität
Triathlon besteht jedoch nicht nur aus Rad, sondern auch aus Schwimmen und Laufen. „Es ist ziemlich okay. Ich schwimme jetzt nicht sonderlich schnell, weil mir die Technik noch nicht so vertraut ist. Trotzdem bin ich der Meinung, dass ich gute Zeiten schwimme, dafür, dass ich erst vor einem Jahr damit anfing.“ Aufgrund dieser Probleme stellt sich die Frage, ob er ein Schwimmtraining in Betracht zieht. „Deinen Schwimmstil zu verbessern, ist nicht sonderlich kompliziert. Man muss halt viel Zeit und Geld investieren.“
Da Heiderscheid Triathlon aber eh nicht auf professionellem Niveau machen will, sieht er das Ganze locker. „Die Trainingszeiten hängen unter anderem vom Wetter ab. Wenn ein Rennen ansteht, dann nehme ich das Training ein wenig ernster. Sonst nehme ich das Training nicht sonderlich ernst. Es hing letztens eher davon ab, ob das Wetter gut war oder ob ich Lust hatte. Vielleicht komme ich in einer Woche auf fünf Stunden Training.“
Auch wenn er sich eine Rückkehr zum Leistungssport derzeit nicht vorstellen kann, ist es für den 27-Jährigen mental nicht immer einfach, Sport nur als Freizeitbeschäftigung zu sehen. „Sport nur zum Spaß zu betreiben, fällt mir im Moment noch sehr schwer. Für mich ist es etwas ganz Neues, auf ein Rennen zu gehen und dieses dann nur zum Spaß anzutreten, ohne gewinnen zu können.“
Konkrete Ziele verfolgt er aber im Triathlon nicht. „Generell habe ich mir keine wirklichen Ziele gesetzt. Ich betrachte es eher spontan.“
Tageblatt

2022 wurde Colin Heiderscheid Landesmeister im Radsport. Seine Karriere hat er mittlerweile beendet. Sport treibt er nur noch in seiner Freizeit – und das nicht mehr nur auf dem Rad. Der 27-Jährige hat sich für Triathlon entschieden. Wie es dazu kam, erklärt er im Gespräch mit dem Tageblatt.
„Die Belastung ist einfach anders. Ich würde nicht behaupten, dass ein Triathlon viel schwerer ist als ein Radrennen“, sagt Colin Heiderscheid. Er weiß, wovon er redet. Denn Heiderscheid ist ehemaliger Radfahrer, im Rennsattel spulte er bei großen Rennen zahlreiche Kilometer ab. 2022 kürte er sich sogar zum Landesmeister. Seine Radsport-Karriere hat er aber mittlerweile beendet und sich stattdessen dem Triathlon gewidmet. „Nein, auf keinen Fall“, antwortet er auf die Frage, ob er eine weitere Profikarriere anstrebt. „Meiner Meinung nach habe ich mein persönlich höchstes sportliches Niveau, das ich erreichen kann, im Radsport erreicht.“
Nach dem Ende seiner Karriere wollte er jedoch nicht untätig sein. Deswegen hat Heiderscheid nach neuen Herausforderungen gesucht – und diese im Triathlon gefunden. „Generell hat der Sport mich schon immer interessiert. Ich habe den Profi-Triathlon immer sehr viel verfolgt.“ So entstand die Idee, sich selbst in der Sportart zu versuchen. Radsport und Triathlon seien aber grundsätzlich zwei sehr verschiedene Sportarten, betont der 27-Jährige: „Ich bin der Meinung, dass man in einem Radrennen nicht unbedingt der Stärkste sein muss, um zu gewinnen, sondern einfach wissen muss, wie man sich anlegt und eine Prise Glück haben muss. Im Triathlon, zum Beispiel beim Iron Man, muss man an dem Tag der Beste sein, um zu gewinnen.“
Einen ersten Versuch wagte er im vergangenen Sommer bei einem Rennen in Köln. Mittlerweile hat er eine Handvoll Triathlons bestritten, zuletzt in Echternach, aber auch den Ironman in Remich. Besonders die Ausdauer, die er sich während der Zeit als Radfahrer angeeignet hat, wird zunehmend zum Problem, da er kein professionelles Training mehr macht. „Die letzten eineinhalb Jahre fiel es mir noch sehr leicht, auch ohne Training, weil mir noch immer die Grundausdauer des Radsports blieb.“ Nun sieht Heiderscheid jedoch, wie diese Ausdauer langsam, aber sicher weniger wird.
Auch die Werte auf dem Rad gehen runter – was besonders mental nicht einfach zu verkraften ist. „Am besten einfach keine Wattwerte schauen“, sagt Heiderscheid, der dies damit begründet, dass man als Radfahrer alle seine Werte perfekt kennt und diese nun schlechter werden. Das sei „deprimierend“.
Spontaneität
Triathlon besteht jedoch nicht nur aus Rad, sondern auch aus Schwimmen und Laufen. „Es ist ziemlich okay. Ich schwimme jetzt nicht sonderlich schnell, weil mir die Technik noch nicht so vertraut ist. Trotzdem bin ich der Meinung, dass ich gute Zeiten schwimme, dafür, dass ich erst vor einem Jahr damit anfing.“ Aufgrund dieser Probleme stellt sich die Frage, ob er ein Schwimmtraining in Betracht zieht. „Deinen Schwimmstil zu verbessern, ist nicht sonderlich kompliziert. Man muss halt viel Zeit und Geld investieren.“
Da Heiderscheid Triathlon aber eh nicht auf professionellem Niveau machen will, sieht er das Ganze locker. „Die Trainingszeiten hängen unter anderem vom Wetter ab. Wenn ein Rennen ansteht, dann nehme ich das Training ein wenig ernster. Sonst nehme ich das Training nicht sonderlich ernst. Es hing letztens eher davon ab, ob das Wetter gut war oder ob ich Lust hatte. Vielleicht komme ich in einer Woche auf fünf Stunden Training.“
Auch wenn er sich eine Rückkehr zum Leistungssport derzeit nicht vorstellen kann, ist es für den 27-Jährigen mental nicht immer einfach, Sport nur als Freizeitbeschäftigung zu sehen. „Sport nur zum Spaß zu betreiben, fällt mir im Moment noch sehr schwer. Für mich ist es etwas ganz Neues, auf ein Rennen zu gehen und dieses dann nur zum Spaß anzutreten, ohne gewinnen zu können.“
Konkrete Ziele verfolgt er aber im Triathlon nicht. „Generell habe ich mir keine wirklichen Ziele gesetzt. Ich betrachte es eher spontan.“
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