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Schwangere vergiftet: Apothekerin angeklagt

Roter.Teufel

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Tödliche Medikamenten-Verwechslung
Schwangere vergiftet: Apothekerin angeklagt


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Köln (NRW) – Fast vier Jahre mussten die Angehörigen von Annika S. (†28) auf diesen Tag warten: Am 15. Juni wird nun einer Apothekerin (52) der Prozess gemacht.

Im September 2019 waren die junge Mutter aus Solingen und ihr Neugeborenes gestorben, nachdem sie in der Heilig-Geist-Apotheke in Longerich ein verunreinigtes Medikament bekommen hat. Annika S. war gerade in der 25. Schwangerschaftswoche, der Junge kam per Notkaiserschnitt zur Welt, wurde nur einen Tag alt.

Die Anklage wirft der beschuldigten Apothekerin zwei Taten vor, teilte das Kölner Landgericht am Mittwoch mit.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sie durch Fahrlässigkeit den Tod bzw. die Körperverletzung von zwei Kundinnen verursacht hat. Denn: Durch eine Verwechselung von Standgefäßen verunreinigte sie laut Anklage ein Glukose-Präparat mit dem Narkosemittel Lidocainhydrochlorid. Auch Annika S. hatte es eingenommen – mit schrecklichen Folgen.

Im zweiten Fall bewertet die Staatsanwaltschaft das weitere Verhalten der Angeklagten als versuchten Mord durch Unterlassen in zwei Fällen. Denn: Die Apothekerin habe pflichtwidrig die Mitteilungen an das behandelnde Krankenhaus unterlassen. Hätte sie ihren Fehler gemeldet, wäre die Klinik in der Lage gewesen, schnell die Vergiftungserscheinungen bei Annika S. zu behandeln. Sie und ihr ungeborenes Kind hätten so gerettet werden können.

Der Prozess gegen die Apothekerin soll bis zum 29. September andauern.


Bild Zeitung
 
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